Zucker-Schock, Süßes

Zucker-Schock: Süßes bedroht Psyche über Darmbakterien

30.09.2025 - 10:53:02

Aktuelle Studien belegen: Hoher Zuckerkonsum verändert die Darmflora und erhöht über Entzündungsprozesse das Risiko für Depressionen und Angststörungen um bis zu 23 Prozent.

Neue Forschungsergebnisse untermauern eine wachsende Besorgnis in der Gesundheitswelt: Ein hoher Zuckerkonsum schadet nicht nur dem Körper, sondern belastet auch die psychische Balance maßgeblich. Aktuelle Studien zeichnen ein immer klareres Bild davon, wie Zucker das empfindliche Gleichgewicht unserer Darmbakterien stört und über diese direkte Verbindung zum Gehirn das Risiko für Depressionen und Angstzustände erhöhen kann.

Im Zentrum steht die sogenannte Darm-Hirn-Achse, die als entscheidende Kommunikationsroute zwischen unserem Verdauungssystem und unseren Emotionen fungiert. Diese Erkenntnisse rücken die Ernährung verstärkt in den Fokus der psychischen Gesundheitsvorsorge.

Unser „zweites Gehirn“ sendet Alarmsignale

Die Vorstellung, dass der Darm nur für die Verdauung zuständig ist, ist längst überholt. Wissenschaftler bezeichnen ihn oft als unser „zweites Gehirn“. Darm und Gehirn stehen in ständigem Austausch über Nervenbahnen wie den Vagusnerv, Hormone und das Immunsystem.

Eine entscheidende Rolle spielen die Billionen von Mikroorganismen in unserem Darm – das Mikrobiom. Diese winzigen Helfer produzieren nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern auch Neurotransmitter, die unsere Stimmung direkt beeinflussen. Rund 90 Prozent des „Glückshormons“ Serotonin werden im Darm synthetisiert.

Alarmierende Zahlen: 17 Prozent höheres Depressionsrisiko

Eine aktuelle Studie unter Beteiligung des Deutschen Zentrums für Diabetesforschung (DZD) liefert alarmierende Hinweise: Regelmäßiger Konsum von Softdrinks wurde, besonders bei Frauen, mit einer signifikant veränderten Darmflora und einem um 17 Prozent erhöhten Depressionsrisiko in Verbindung gebracht.

Zucker fördert das Wachstum schädlicher Bakterien und Hefepilze, während er nützliche Bakterienstämme verdrängt. Dieses Ungleichgewicht – Dysbiose genannt – kann die Schutzfunktion der Darmbarriere schwächen und die Kommunikation zur Psyche stören.

Stille Entzündungen mit lauten Folgen

Eine durch Zucker verursachte Dysbiose führt zu chronischen, niedrigschwelligen Entzündungsreaktionen im Körper. Diese „stillen Entzündungen“ können die Blut-Hirn-Schranke überwinden und im Gehirn die Produktion wichtiger Neurotransmitter wie Serotonin und Dopamin beeinträchtigen.

Eine britische Langzeitstudie untermauerte diesen Zusammenhang eindrucksvoll: Personen, die mehr als 67 Gramm Zucker pro Tag konsumierten, hatten ein um 23 Prozent höheres Risiko, innerhalb von fünf Jahren eine Depression zu entwickeln.

Neue Disziplin: Ernährungspsychiatrie auf dem Vormarsch

Die Beweise für den Zusammenhang zwischen Ernährung, Darm und Psyche haben zur Etablierung der Ernährungspsychiatrie geführt. Dieser Ansatz betrachtet die Ernährung als fundamentalen und modifizierbaren Faktor für die psychische Gesundheit.

Experten sind sich einig: Eine nährstoffreiche Ernährung wie die Mittelmeerdiät wirkt schützend, während eine westliche Diät reich an Zucker das Risiko für psychische Erkrankungen erhöht. Diätetische Interventionen zeigten in Studien bereits positive Effekte auf depressive Symptome.

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Revolution der Therapie: Personalisierte Darm-Medizin

Die Zukunft der psychischen Gesundheitsversorgung wird die Ernährung stärker integrieren. „Psychobiotika“ – spezielle probiotische Bakterienstämme zur Förderung der psychischen Gesundheit – werden intensiv erforscht.

Für den Einzelnen lautet die klare Botschaft schon heute: Eine bewusste Reduktion von Zucker und eine darmfreundliche, ballaststoffreiche Ernährung sind ein wirksamer Schritt zu mehr psychischer Balance. Die Macht über unsere Stimmung liegt buchstäblich in unseren Händen – oder besser gesagt: in unserem Einkaufskorb.

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