Windows 10: Microsoft kippt Support für Millionen Nutzer
16.10.2025 - 10:01:02Microsoft beendet Support für Windows 10 und veröffentlicht umfangreiches Sicherheitsupdate mit über 175 Patches. Millionen Geräte erhalten keine kostenlosen Updates mehr, während kritische Lücken aktiv ausgenutzt werden.
Microsoft hat diese Woche den Support für Windows 10 beendet und damit die Ära des zehn Jahre alten Betriebssystems besiegelt. Zeitgleich veröffentlichte der Konzern sein Oktober-Sicherheitspaket 2025 mit Fixes für über 175 Schwachstellen – darunter kritische Lücken, die bereits aktiv ausgenutzt werden. Für Millionen deutsche Nutzer stellt sich nun die entscheidende Frage: Upgrade, kostenpflichtige Verlängerung oder Leben mit dem Sicherheitsrisiko?
Besonders brisant: Rund 40 Prozent aller Windows-PCs weltweit laufen noch immer mit Windows 10. Das entspricht potenziell hunderten Millionen Geräten, die ab sofort keine kostenlosen Sicherheitsupdates mehr erhalten. Cyberkriminelle betrachten solche verwaisten Systeme traditionell als Hauptziele – schließlich bleiben neu entdeckte Lücken für immer ungepatcht.
Größtes Sicherheitsupdate des Jahres
Das Oktober-Update gilt als eines der umfangreichsten der letzten Zeit. Microsoft stopft Löcher in Windows, Office, Azure und Exchange Server – darunter mindestens 16 als kritisch eingestufte Schwachstellen. Besonders alarmierend: CVE-2025-59287, eine mit 9,8 von 10 Punkten bewertete Lücke im Windows Server Update Service. Angreifer könnten damit ohne Authentifizierung die Kontrolle über Server übernehmen, die eigentlich für die Patch-Verteilung zuständig sind.
Mehrere Zero-Day-Exploits wurden bereits in freier Wildbahn entdeckt. So entfernte Microsoft kurzerhand einen 20 Jahre alten Modem-Treiber vollständig aus Windows, nachdem CVE-2025-24990 aktiv ausgenutzt wurde. Eine weitere Lücke (CVE-2025-59230) im Remote-Access-Manager ermöglicht Rechteerweiterungen – ein beliebtes Angriffsziel für Hacker.
Bezahlschutz als letzte Option
Wer Windows 10 nicht aufgeben will, muss künftig zahlen. Microsofts Extended Security Updates (ESU) bieten Privatnutzern ein Jahr zusätzlichen Schutz bis Oktober 2026. Die Kosten: einmalige Gebühr, Einlösung von Microsoft-Punkten oder kostenlos für Nutzer im Europäischen Wirtschaftsraum.
Unternehmen können den Support sogar um drei Jahre verlängern – allerdings zu stolzen Preisen. Das erste Jahr kostet 61 Dollar pro Gerät, danach verdoppeln sich die Kosten jährlich. Eine teure Übergangslösung, die Microsoft bewusst unattraktiv gestaltet hat.
Windows 11: Mehr als nur Sicherheit
Windows 11-Nutzer profitieren nicht nur von den Sicherheitspatches. Das Oktober-Update bringt KI-gestützte Funktionen im Datei-Explorer, verbesserte Startmenü-Features und Unterstützung für externe Passkey-Anbieter. Microsoft setzt damit deutliche Anreize für den Umstieg auf das modernere System.
Doch hier liegt das Problem: Die strengeren Hardware-Anforderungen von Windows 11 schließen Millionen älterer Rechner aus. Sicherheitsexperten warnen bereits vor „idealen Bedingungen für Angreifer“. Die Situation erinnert an das Windows XP-Ende, das Attacken wie WannaCry ermöglichte.
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Zeitenwende für Microsoft-Produkte
Windows 10 ist nicht das einzige Auslaufmodell. Auch Office 2016/2019, Exchange Server 2016/2019 und Skype for Business 2016 erhalten keine Updates mehr. Microsoft forciert damit den Übergang zu neueren, sichereren Plattformen.
Die nächsten Monate werden zeigen, wie schnell sich die Bedrohungslage für ungeschützte Windows 10-Systeme verschärft. Sicherheitsfirmen erwarten bereits einen deutlichen Anstieg der Angriffe. Die Uhr tickt – für Millionen Nutzer beginnt jetzt das Leben auf der digitalen Überholspur.