Wien, Neubau-Wohnungen

Wien: Neubau-Wohnungen werden knapp – Preise steigen wieder

08.11.2025 - 14:44:12

Wien erlebt Trendwende mit steigenden Transaktionen und Preisen, doch Neubaufertigstellungen fallen auf Zehnjahrestief. Experten prognostizieren 3-5% Preisanstieg bei knappem Angebot.

Der Wiener Immobilienmarkt erlebt eine Trendwende. Nach zwei schwächeren Jahren ziehen die Transaktionszahlen wieder an, die Preise stabilisieren sich und in Top-Lagen klettern sie bereits nach oben. Doch es gibt einen Haken: Die Zahl der fertiggestellten Neubauwohnungen stürzt auf ein Zehnjahrestief. Für Käufer bedeutet das eine paradoxe Situation – mehr Nachfrage trifft auf deutlich weniger Angebot.

Fertigstellungen brechen dramatisch ein

Die Zahlen sind eindeutig: 2025 werden in Wien nur rund 9.400 neue Wohneinheiten fertiggestellt – der niedrigste Wert seit zehn Jahren. Gestiegene Baukosten, teure Finanzierungen und Materialengpässe zwingen Bauträger zum Bremsen. Viele Projekte werden verzögert oder komplett neu kalkuliert.

Das Problem: Die Nachfrage bleibt hoch. Wien wächst weiter, Menschen ziehen zu, suchen Wohnraum. Diese Schere zwischen Angebot und Nachfrage verschärft den Druck auf den gesamten Markt. Eine spürbare Erholung bei den Fertigstellungen erwarten Experten frühestens 2026 – und selbst dann deutlich unter dem früheren Niveau.

Preise: Stabil bis steigend – je nach Bezirk

Die Preise für Neubauwohnungen zeigen sich stabil mit leicht steigender Tendenz. Während Bestandsimmobilien teilweise stagnieren, legen Neubauten moderat zu. Die Spanne bleibt bezirksabhängig:

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  • Zentrale Lagen (Innere Stadt, Alsergrund): 8.000 bis 12.000 Euro/m²
  • Beliebte Wohnbezirke (Währing): 6.000 bis 8.500 Euro/m²
  • Außenbezirke (Donaustadt, Floridsdorf): 4.000 bis 6.500 Euro/m²

Für 2025 prognostizieren Experten eine Preissteigerung von 3 bis 5 Prozent in den meisten Segmenten. Besonders energieeffiziente Objekte erzielen Premium-Preise – sie verkaufen sich nicht nur schneller, sondern sichern auch langfristig ihren Wert.

Grün, smart, kompakt – das neue Wohnen

Nachhaltigkeit ist zum entscheidenden Werttreiber geworden. Bauträger setzen auf Photovoltaik, Wärmepumpen und hochwertige Materialien. Wohnungen mit guter Energieklassifizierung gehen schneller vom Markt und bleiben wertbeständiger.

Gefragt sind vor allem kompakte Zwei- bis Dreizimmerwohnungen mit privaten Freiflächen – Balkon, Terrasse oder kleiner Garten. Projekte wie die “Wohnoase Siebenbrunnengasse 44” (Fertigstellung 2027) oder “WOLKE sieben” am Schafberg (Anfang 2027) bedienen genau diese Nachfrage nach moderner Lebensqualität und effizienten Grundrissen.

Markt im Wandel: Vom Käufer- zum Verkäufermarkt?

Nach Jahren des Käufermarktes – geprägt durch hohe Zinsen und strenge Kreditvergabe – dreht sich das Pendel. Die leichte Entspannung bei den Finanzierungsbedingungen gibt Käufern wieder Luft. Gleichzeitig verschafft das knappe Angebot Verkäufern eine stärkere Position.

Wien bleibt im europäischen Vergleich ein sicherer Hafen für Immobilieninvestments. Stabile Bevölkerungsentwicklung und hohe Lebensqualität garantieren konstante Nachfrage. Doch die Neubauflaute könnte den Mietmarkt weiter anspannen – viele potenzielle Käufer bleiben mangels Angebot im Mietsegment hängen.

Ausblick: Qualität schlägt Quantität

Eine massive Ausweitung des Neubauangebots ist nicht in Sicht. Projekte, die jetzt starten, kommen erst 2026 oder 2027 auf den Markt – wie etwa das Großprojekt “Village im Dritten”. Käufer müssen sich auf ein kleineres, aber hochwertigeres Angebot einstellen.

Der Fokus bleibt klar: Energieeffizienz und Nachhaltigkeit senken nicht nur Betriebskosten, sondern sichern Wertstabilität. Gut gelegene, hochwertig ausgestattete Neubauwohnungen werden weiter moderat im Preis steigen. Objekte in weniger gefragten Lagen dürften stabil bleiben.

Für Käufer und Investoren gilt: Die sorgfältige Auswahl von Lage und Bauqualität war selten so entscheidend wie jetzt.

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