Wheaton Precious Metals: Kursrally, Rekordgewinne und neue Goldstreams – Wo führt die Aktie hin?
18.11.2025 - 16:29:05Wheaton Precious Metals begeistert Anleger mit starken Quartalszahlen, rekordverdächtigen Höhenflügen und einer klugen Expansionsstrategie. Doch wie nachhaltig ist das aktuelle Kursplus?
Wheaton Precious Metals hat in den vergangenen drei Monaten eine beachtliche Kursperformance hingelegt: Rund 12 Prozent legte die Aktie seit Mitte August zu – und das trotz zwischenzeitlicher Volatilität und globaler Unsicherheiten im Rohstoffsektor. Noch beeindruckender: Auf Sicht des laufenden Jahres steht sogar ein Anstieg von rund 79 Prozent zu Buche. Aber ist das die Ruhe vor dem nächsten Sturm oder bereits der Anlauf zu neuen Allzeithochs?
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Der jüngste Schwung kam Anfang November, als Wheaton Precious Metals mit „rekordverdächtigen“ Quartalszahlen überraschte und parallel einen begehrten neuen Goldstream in Nevada erwarb. Analysten-Aufwertungen folgten wie die berühmte Goldader den Schlaghammer: Am 10. November stufte Veritas Investment das Papier auf „Buy“ und hob das Kursziel auf 173 CAD an. Kurz darauf zog auch Berenberg nach, optimistisch für weiteres Kurspotential. Das Marktumfeld bleibt damit gespannt – insbesondere, weil die Aktie im Monatsverlauf bereits um fast 7 Prozent zulegte und sich von kleineren Zwischentiefs an der 130 CAD-Marke deutlich absetzen konnte.
News-technisch war der November für Wheaton Precious Metals ausgesprochen ereignisreich. Am 7. November meldete das Unternehmen „Rekorde bei Umsatz und Gewinn“ – getrieben durch einen nahezu 15-prozentigen Anstieg der Edelmetallauslieferungen, angekurbelt durch attraktive Deals und anhaltend hohe Goldpreise. Besonders bemerkenswert: Das Unternehmen verkündete den Zukauf eines Goldstreams am Spring Valley Projekt für 670 Millionen US-Dollar und stärkt damit gezielt seine Position im wachstumsstarken US-Goldmarkt.
Fast zeitgleich wurde auch die Quartalsdividende deklariert – zwar mit einer Rendite von rund 0,64 Prozent nicht spektakulär, doch solide und als Vertrauensbeweis an die Aktionäre gewertet. Analysten reagierten überwiegend positiv, zogen die Chance für stabile Gewinne und weiteres Wachstum heraus. Ein kleiner Wermutstropfen bleibt die mittlerweile ambitionierte Bewertung: Das KGV 2025 liegt bei über 36, was viele Marktteilnehmer zum Nachdenken bringt.
Das Geschäftsmodell von Wheaton Precious Metals unterscheidet sich von klassischen Förderunternehmen. Als sogenannte „Streaming- und Royalty-Corporation“ erwirbt Wheaton Precious Metals im Voraus Anteile an künftiger Edelmetallproduktion von Goldminen – gegen Sofortzahlung und später vergünstigten Abnahmepreisen je Unze. Der Vorteil: Das Unternehmen ist kein klassischer Betreiber, sondern sichert sich Beteiligungserträge und Umsätze auch dann, wenn operative Kosten bei Partnern schwanken. Insgesamt verwaltet Wheaton Precious Metals mittlerweile etwa 35 Streaming- und 5 Royalty-Vereinbarungen. Zum Portfolio zählen renommierte Minen wie Salobo, Penasquito, Antamina und Blackwater – verteilt über Nord- und Südamerika sowie weitere Regionen.
Mit gerade einmal rund 44 festen Mitarbeitern bleibt das Geschäftsmodell schlank und hochrentabel. Die wichtigsten Umsatztreiber sind Gold und Silber, zunehmend aber auch Investments in Palladium, Platin und sogar Kobalt. Die Bilanz liefert solide Ergebnisse: Für 2025 wird ein Umsatz um die 2,08 Milliarden USD und ein Nettoergebnis von etwa 1,29 Milliarden USD prognostiziert, während das Unternehmen mit mehr als 1 Milliarde Dollar Netto-Cash weiterhin finanziell sehr stabil aufgestellt ist.
Rückblickend haben die Kanadier in den letzten Jahren eine beispiellose Wachstumsstory geschrieben: Nach der Transformation vom einstigen Silber- und Gold-Förderer zur internationalen Streaming-Plattform weitete man das Aktivitätenfeld massiv aus – sowohl über neue Vertragsmodelle als auch durch gezielte Übernahmen. Langfristig spielt dabei die gesteigerte Goldnachfrage eine entscheidende Rolle. Experten trauen dem Geschäftsmodell auch in einem volatilen Rohstoffumfeld Robustheit zu.
Risiken gibt es dennoch: Steigende Förderkosten bei Partnerbetrieben oder regulatorische Hürden könnten die Marge belasten. Aktuell bleibt die Frage, ob die Bewertung noch Luft nach oben hat – oder schon zu viel Goldpreis-Optimismus eingepreist ist.
Unterm Strich spricht vieles für anhaltend starkes Wachstum bei Wheaton Precious Metals, sofern sich Gold- und Silberpreise weiter auf hohem Niveau halten und das Unternehmen seine Streaming-Deals so geschickt weiterentwickelt. Das aktuelle Momentum speist sich aus einer klugen Positionierung, erstklassigen Verträgen mit globalen Goldminen und der Fähigkeit, neue Chancen rasch zu erkennen.
Für clevere Anleger bleibt vor allem eins spannend: Wie geht die Rallye in den kommenden Quartalen weiter? Es lohnt sich, den Aktienkurs sowie die Terminplanung für neue Zahlen und Verträge aufmerksam zu verfolgen. Die nächsten Monate könnten tatsächlich zu einer entscheidenden Wegscheide zwischen erneuter Kursrally und Verschnaufpause werden.
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