WhatsApp, ChatGPT

WhatsApp verbannt ChatGPT: Meta setzt auf KI-Monopol

08.11.2025 - 09:44:12

Meta schließt externe KI-Assistenten wie ChatGPT von WhatsApp aus und stärkt damit die eigenen KI-Ambitionen. Über 50 Millionen Nutzer sind von der strategischen Entscheidung betroffen.

Meta zieht die Reißleine: Ab Mitte Januar 2026 sind ChatGPT und andere externe KI-Assistenten auf WhatsApp Geschichte. Die radikale Entscheidung trifft über 50 Millionen Nutzer – und macht den Weg frei für Metas eigene KI-Ambitionen.

Der Konzern hat die Nutzungsbedingungen seiner WhatsApp Business API geändert und schließt damit alle universellen KI-Chatbots von Drittanbietern aus. Betroffen sind neben OpenAIs ChatGPT auch Dienste wie Perplexity, Luzia und Poke. Was steckt hinter diesem massiven Strategiewechsel?

Stichtag 15. Januar: Das Ende einer Ära

OpenAI bestätigte bereits in einem Blogbeitrag: ChatGPT wird nach dem Stichtag nicht mehr über WhatsApp erreichbar sein. Für Millionen Nutzer, die den Dienst täglich für geschäftliche Kommunikation, Content-Erstellung oder Problemlösungen einsetzen, bedeutet das einen radikalen Umbruch.

Doch Meta unterscheidet: Während universelle KI-Assistenten mit ihren umfassenden Konversations- und Generierungsfähigkeiten verschwinden müssen, dürfen spezialisierte Chatbots bleiben. Unternehmen können weiterhin KI-gestützte Bots für Sendungsverfolgung oder automatisierten Kundensupport nutzen – solange diese auf klar definierte Aufgaben beschränkt bleiben.

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Die Botschaft ist eindeutig: Die WhatsApp Business API war nie als Spielwiese für externe KI-Entwickler gedacht, sondern als Kanal für direkte Unternehmenskommunikation.

Systemlast, Sicherheit – oder Machtspiel?

Meta führt mehrere Begründungen für den Ausschluss an. Offiziell geht es um die wachsende Belastung der Systeme durch KI-generierte Nachrichten und um die Plattformstabilität. Doch dahinter steckt deutlich mehr.

Datenschutz und Kontrolle: Externe KI-Chatbots bergen Risiken – von Desinformation bis zu Datenlecks. Mit einem geschlossenen System kann Meta Inhalte effektiver moderieren und seine Richtlinien durchsetzen.

Strategischer Schachzug: Die Entscheidung ist vor allem ein knallhartes Geschäftsmanöver. Ohne externe Konkurrenz müssen Nutzer zwangsläufig auf Metas eigene KI zurückgreifen. Das stärkt nicht nur die hauseigenen Produkte, sondern sichert dem Konzern auch die Kontrolle über ein lukratives Geschäftsfeld.

Könnte dies der Startschuss für eine neue Ära sein, in der Tech-Giganten ihre Plattformen systematisch abschotten?

Nutzer im Umbruch: OpenAI bietet Ausstiegshilfe

Für die betroffenen 50 Millionen ChatGPT-Nutzer auf WhatsApp wird die Übergangsphase herausfordernd. Viele Unternehmen – vom Mittelständler bis zum Konzern – haben die KI-Tools tief in ihre Workflows integriert, weit über simplen Kundensupport hinaus.

OpenAI arbeitet bereits an Lösungen für den Übergang. Eine Möglichkeit: Nutzer können ihre WhatsApp-Nummer mit ihrem ChatGPT-Account verknüpfen und so ihre Gesprächsverläufe möglicherweise in ihr Hauptkonto überführen. Die Details dazu sollen in den kommenden Wochen folgen.

Die zentrale Frage bleibt: Werden Unternehmen die erzwungene Migration akzeptieren – oder nach Alternativen zu WhatsApp suchen?

Der “Walled Garden” wächst höher

Metas Vorstoß reiht sich ein in einen breiteren Trend: Tech-Konzerne schotten ihre Ökosysteme zunehmend ab, um die Wertschöpfung durch KI selbst zu kontrollieren. Statt auf offene Integration setzt Meta auf ein geschlossenes System – einen digitalen Burggraben um die eigenen KI-Produkte.

Der Vergleich drängt sich auf: SAP, Salesforce und andere Enterprise-Anbieter verfolgen ähnliche Strategien. Wer die Plattform kontrolliert, bestimmt die Spielregeln – und kassiert die Gewinne.

Für Meta ist die Rechnung einfach: Warum soll OpenAI vom WhatsApp-Netzwerk profitieren, wenn der Konzern selbst die Infrastruktur stellt? Mit der Eliminierung der Konkurrenz hat Meta AI nun freie Bahn für eine tiefere Integration in das WhatsApp-Erlebnis.

Was kommt nach Januar 2026?

Die kommenden Monate werden zeigen, ob Metas Kalkül aufgeht. Nutzer und Unternehmen müssen sich auf eine Mono-KI-Welt auf WhatsApp einstellen – mit allen Vor- und Nachteilen.

Entscheidend wird die Qualität sein: Kann Meta AI die Standards liefern, die ChatGPT gesetzt hat? Oder werden frustrierte Nutzer nach flexibleren Alternativen suchen – etwa Telegram, Signal oder klassische Unternehmenskommunikationstools?

Bis zum Stichtag sollten betroffene Nutzer ihre Daten sichern und Ausstiegsszenarien entwickeln. Die KI-Revolution auf WhatsApp geht weiter – nur eben exklusiv unter Metas Regie.

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