WhatsApp, Telegram

WhatsApp und Telegram: Neue Features trotz Betrugsattacken

10.10.2025 - 16:51:02

WhatsApp testet interaktive Status-Features

Eine Woche der Gegensätze bei den großen Messenger-Diensten: Während WhatsApp neue interaktive Tools testet und Telegram seine Funktionen ausbaut, häufen sich raffinierte Betrugsversuche. Eine neue Masche zielt gezielt auf WhatsApp-Nutzer in Europa ab – mit dramatischen Folgen für die Opfer.

Meta experimentiert derzeit mit mehreren neuen Funktionen für seinen Messenger-Riesen. Das Highlight: Ein interaktiver „Frage“-Sticker für Status-Updates, der diese Woche bei ausgewählten Android-Beta-Testern freigeschaltet wurde.

Nach dem Vorbild von Instagram können Nutzer künftig Frage-Boxen zu ihren Foto- oder Video-Status hinzufügen. Freunde können dann private Antworten senden – komplett end-zu-end verschlüsselt und nur für den Status-Ersteller sichtbar.

Darüber hinaus arbeitet WhatsApp an einer Voicemail-ähnlichen Funktion für verpasste Anrufe und hat bereits die Unterstützung für Live Photos (iOS) und Motion Photos (Android) eingeführt. Ein besonders spannendes Feature steht noch bevor: Das Benutzername-System soll es ermöglichen, Kontakte zu knüpfen, ohne die Handynummer preisgeben zu müssen – ein Feature, das Telegram längst bietet.

Gefährliche „Vote für mein Kind“-Masche breitet sich aus

Während WhatsApp neue Wege der Kommunikation erkundet, warnt die Sicherheitsfirma Bitdefender vor einem perfiden Betrug, der sich rasant in Europa ausbreitet. Die Masche beginnt harmlos: Eine Nachricht von einem bekannten Kontakt bittet darum, für das eigene Kind in einem Wettbewerb abzustimmen.

Der Haken: Die vermeintlich vertraute Person ist bereits Opfer geworden. Der Link führt zu einer gefälschten Website, die nach der Handynummer und dem sechsstelligen WhatsApp-Verifizierungscode fragt. Haben die Betrüger diesen Code, übernehmen sie das Konto komplett.

Das perfide System: Jedes gehackte Konto wird sofort genutzt, um die gleiche betrügerische Nachricht an alle Kontakte zu versenden. So entsteht eine Kettenreaktion aus Vertrauen und Betrug.

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Telegram kämpft gegen prominente Fake-Profile

Auch Telegram steht unter Beschuss. Am 9. Oktober musste sich Hester Peirce, Kommissarin der US-Börsenaufsicht SEC und in der Krypto-Szene als „Crypto Mom“ bekannt, öffentlich von gefälschten Telegram-Profilen distanzieren.

Betrüger hatten ihren Namen genutzt, um dubiose Kryptowährungsprojekte zu bewerben – ein Muster, das sich häuft. Auch Singapurs Behörden warnen vor gefälschten Telegram-Kanälen, die angeblich staatliche Hilfen versprechen, aber nur Daten abgreifen wollen.

Die Plattform kämpft besonders mit ihrer offenen Struktur: Scammer nutzen die Privatsphäre-Features und die Beliebtheit bei Krypto-Enthusiasten systematisch aus.

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Innovation trifft auf menschliche Schwächen

Die Entwicklungen zeigen das zentrale Dilemma der digitalen Kommunikation: Technische Innovation schafft neue Möglichkeiten – aber auch neue Angriffsflächen. Doch die raffinierteste Sicherheitstechnik versagt, wenn Nutzer aus Vertrauen heraus handeln.

Die „Vote für mein Kind“-Masche benötigt kein Hacker-Know-how, sondern setzt auf emotionale Manipulation. Ähnlich funktionieren die Telegram-Betrügereien: Sie nutzen das Vertrauen in Autoritäten aus.

Meta reagiert mit verstärkten Warnmeldungen bei verdächtigen Gruppeneinladungen. Doch am Ende bleibt die Wachsamkeit der Nutzer die wichtigste Verteidigungslinie.

Was Nutzer jetzt wissen müssen

Die wichtigste Regel: Niemals den WhatsApp-Verifizierungscode weiterleiten – auch nicht an vermeintlich bekannte Kontakte. Bei ungewöhnlichen Nachrichten, selbst von Freunden, sollten Nutzer skeptisch bleiben und im Zweifelsfall telefonisch nachfragen.

Die Zwei-Faktor-Authentifizierung bietet zusätzlichen Schutz vor Kontoübernahmen. In den kommenden Monaten dürfte WhatsApps neues Benutzername-System das Risiko weiter reduzieren – vorausgesetzt, die Nutzer bleiben wachsam.

@ boerse-global.de