WhatsApp, Nachrichten

WhatsApp öffnet sich: Nachrichten an andere Messenger möglich

17.11.2025 - 19:40:12

WhatsApp testet erstmals die Kommunikation mit anderen Messenger-Diensten, eine direkte Folge des Digital Markets Act der EU. Die Beta-Version ermöglicht Text, Medien und Dokumente über Plattformgrenzen hinweg.

Die weltweit meistgenutzte Messaging-App steht vor einem historischen Wandel. WhatsApp testet derzeit in Europa eine Funktion, die es Nutzern ermöglicht, direkt mit Personen auf anderen Plattformen zu kommunizieren – eine Revolution für die bislang streng getrennten Messenger-Welten.

Was lange undenkbar schien, wird nun Realität: WhatsApp-Nutzer können bald Nachrichten mit Menschen austauschen, die andere Messenger-Dienste verwenden, ohne die App zu wechseln. Die Neuerung ist keine freiwillige Entscheidung von Meta, sondern eine direkte Folge des europäischen Digital Markets Act (DMA). Doch was bedeutet diese Öffnung konkret? Und welche weiteren Funktionen hat WhatsApp in der Pipeline?

So funktioniert die neue Vernetzung

In der aktuellen Android-Beta-Version 2.25.33.8 taucht erstmals das neue Menü auf: Einstellungen > Account > Chats von Drittanbietern. Nutzer finden dort die Möglichkeit, Nachrichten von anderen Plattformen zu empfangen und zu versenden.

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Die Basisfunktionen sind dabei abgedeckt: Textnachrichten, Fotos, Videos, Sprachnachrichten und Dokumente lassen sich plattformübergreifend austauschen. Interessant ist die Wahlfreiheit bei der Organisation: Entweder landen die neuen Konversationen direkt im Hauptpostfach oder in einem separaten Ordner – ganz nach Nutzerpräferenz.

Allerdings gibt es Einschränkungen. WhatsApp-typische Features wie Status-Updates, Sticker oder verschwindende Nachrichten werden zunächst nicht in den Drittanbieter-Chats verfügbar sein. Als erste unterstützte App gilt BirdyChat. Doch WhatsApp wählt nicht aus, wer sich verbinden darf – das Unternehmen setzt vielmehr auf einen Antragsprozess, bei dem Drittanbieter ihre Kompatibilität und Sicherheitsstandards nachweisen müssen.

KI-Sticker und mehr: WhatsApp verfeinert das Nutzererlebnis

Neben der Plattformöffnung arbeitet WhatsApp kontinuierlich an kleineren, aber durchaus spürbaren Verbesserungen. Die neueste Android-Beta 2.25.34.11 bringt intelligente Sticker-Vorschläge: Das System erkennt Emojis oder Wörter und schlägt passende Sticker vor – vollautomatisch und optional deaktivierbar.

Hinzu kommen weitere Spielereien: KI-generierte Profilbilder ermöglichen eine neue Form der Personalisierung. Sprachnachrichten von bis zu 30 Sekunden lassen sich nun als Status posten. Und der “Begleitmodus” erlaubt es, einen WhatsApp-Account parallel auf bis zu vier Smartphones zu nutzen – praktisch für Menschen mit mehreren Geräten.

Kann WhatsApp mit diesem Feature-Feuerwerk die Konkurrenz weiter auf Distanz halten? Die Strategie scheint klar: Durch ständige Innovationen will man die massive Nutzerbasis bei Laune halten.

Datenschutz bleibt Trumpfkarte

Trotz aller Öffnung betont WhatsApp unverändert seine Datenschutz-Philosophie. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt das Fundament. Im April 2025 kam “Advanced Chat Privacy” hinzu – eine Funktion, die Nutzern granulare Kontrolle gibt: Chat-Export verhindern, automatische Medienspeicherung blockieren, KI-Training ausschließen.

Ergänzt wird das durch “Gesperrte Chats”, die sensible Konversationen per Passcode oder Biometrie schützen. Diese zusätzlichen Schutzschichten zielen auf Bedrohungen ab, die direkt am Gerät ansetzen – ein wichtiger Aspekt, den die Basisverschlüsselung allein nicht abdeckt.

Regulierung als Innovationstreiber

Die Interoperabilität kommt nicht aus eigenem Antrieb, sondern ist eine direkte Antwort auf den EU-Druck. Der Digital Markets Act zwingt Tech-Giganten wie Meta, ihre “ummauerten Gärten” niederzureißen. Jahrelang war die geschlossene Nutzbasis der größte Wettbewerbsvorteil – nun soll dieser Vorteil schwinden.

Die technischen Herausforderungen sind enorm: Sichere, verschlüsselte Kommunikation über verschiedene Protokolle hinweg zu gewährleisten, erfordert komplexe Lösungen. WhatsApps Insistieren auf hohe Sicherheitsstandards ist verständlich, könnte aber auch zur Stolperfalle werden. Der vorsichtige Beta-Ansatz deutet darauf hin, dass Meta mit einem langen Optimierungsprozess rechnet.

Ausblick: Die Messenger-Welt wächst zusammen

Der Start der Drittanbieter-Chats ist erst der Anfang. In den kommenden Monaten dürften weitere Apps wie Signal oder Telegram eine Integration anstreben. Die Branche beobachtet gespannt, ob andere Regionen ähnliche Regulierungen einführen werden.

Parallel arbeitet WhatsApp an weiteren Grundsatzänderungen. Laut WABetaInfo ist eine Nutzernamen-Funktion in Entwicklung, die bis zur Meta-Compliance-Deadline 2026 fertig sein soll. Nutzer könnten sich dann plattformübergreifend identifizieren, ohne ihre Telefonnummer preiszugeben – ein weiterer Schritt Richtung soziales Netzwerk.

Die zentrale Frage bleibt: Kann WhatsApp diese zunehmende Komplexität bewältigen, ohne die Einfachheit und Sicherheit zu opfern, die Milliarden Nutzer schätzen? Die nächsten Monate werden zeigen, ob die Öffnung als Chance oder als Risiko in die Geschichte eingeht.

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