WhatsApp, Sicherheitsfunktionen

WhatsApp: Neue Sicherheitsfunktionen gegen anhaltende Datenschutzkritik

09.11.2025 - 19:03:12

Benutzernamen statt Telefonnummer

WhatsApp rüstet auf. Der Messenger arbeitet an neuen Features, die Nutzern mehr Kontrolle über ihre Daten versprechen. Doch während die technischen Schutzmaßnahmen wachsen, bleibt die Kritik an Metas Datensammelpraxis bestehen.

In der aktuellen Android-Beta-Version 2.25.33.4 entdeckten Entwickler striktere Kontosicherheits-Einstellungen. Die Funktion ist noch nicht zum Testen freigegeben, deutet aber auf erweiterte Schutzmechanismen gegen unbefugten Zugriff hin. WhatsApp reagiert damit auf die wachsende Sorge seiner über zwei Milliarden Nutzer um digitale Sicherheit.

Die größte Neuerung: Nutzer sollen künftig über einen Benutzernamen statt ihrer Telefonnummer gefunden und angerufen werden können. Das bedeutet mehr Anonymität. Niemand muss mehr seine persönliche Nummer preisgeben, um in Kontakt zu treten.

Ein optionales “Benutzernamen-Schlüssel-System” ergänzt die Funktion. Damit können User festlegen, wer sie überhaupt über den Benutzernamen anrufen darf. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt dabei vollständig erhalten.

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Erweiteter Chat-Datenschutz mit Schwachstellen

Der bereits eingeführte “Erweiterte Chat-Datenschutz” lässt sich manuell für einzelne Chats aktivieren. Die Funktion blockiert dann:

  • Automatisches Speichern von Medien
  • Export von Chatverläufen
  • Nutzung der Nachrichten durch Meta AI

Datenschützer warnen jedoch vor “Scheinsicherheit”. Screenshots bleiben weiterhin möglich – eine Lücke, die den Schutz faktisch unterläuft.

Das Metadaten-Problem bleibt ungelöst

Trotz neuer Features: Die grundlegende Kritik besteht fort. WhatsApp sammelt Metadaten – wer wann, wo und wie lange mit wem kommuniziert. Diese Informationen fließen an Meta.

Nutzer müssen der Datenweitergabe zustimmen, um den Dienst überhaupt nutzen zu können. Von einer freiwilligen Einwilligung kann kaum die Rede sein. Während Nachrichteninhalte verschlüsselt bleiben, sind Metadaten für Meta eine wertvolle Ressource.

Verschärfend kommt hinzu: Ab Mitte Dezember analysiert Meta Daten aus Interaktionen mit dem KI-Chatbot für Werbezwecke. Die Grenze zwischen privater Kommunikation und kommerzieller Datennutzung verschwimmt weiter.

Der Spagat wird schwieriger

WhatsApp sitzt zwischen zwei Stühlen. Einerseits soll der Messenger mit KI-Features attraktiv bleiben. Andererseits fordern Nutzer und Regulierer mehr Datenschutz.

Die neuen Funktionen sind ein Versuch, beide Seiten zufriedenzustellen. Sie bieten mehr Kontrolle, stellen aber Metas Geschäftsmodell nicht infrage. Der Digital Markets Act zwingt WhatsApp bereits zur plattformübergreifenden Kommunikation mit anderen Messengern in Europa.

Dennoch unterscheidet die Metadaten-Sammlung WhatsApp weiterhin von Alternativen wie Signal oder Threema. Diese verzichten komplett auf Nutzerprofile.

Wie geht es weiter?

Die Beta-Funktionen dürften 2026 für alle Nutzer verfügbar werden. Gleichzeitig wird Meta die KI-Integration vorantreiben – mit unabsehbaren Datenschutzfolgen.

Entscheidend wird sein, wie Meta auf den Druck von Regulierern reagiert. Die Debatte um “kostenlose” Dienste und Privatsphäre bestimmt die digitale Agenda. Für Nutzer bedeutet das: Wer die Kontrolle behalten will, muss sich aktiv mit den Einstellungen auseinandersetzen.

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