WhatsApp, KI-Übersetzer

WhatsApp: KI-Übersetzer kommt für alle Nutzer

11.10.2025 - 12:27:02

WhatsApp erweitert seine KI-Funktionen mit einem datenschutzfreundlichen Übersetzungstool, das direkt auf dem Smartphone arbeitet, während gleichzeitig die EU-Interoperabilitätsvorgaben umgesetzt werden.

WhatsApp macht Ernst mit künstlicher Intelligenz: Nach dem Schreibassistenten folgt jetzt die Revolution beim Übersetzen. Die neue Funktion arbeitet direkt auf dem Smartphone – ohne dass Nachrichten das Gerät verlassen müssen.

Der Messenger-Riese erweitert sein Arsenal intelligenter Features in einer Zeit, in der das Unternehmen gleichzeitig die komplexen Vorgaben der EU zum Öffnen seiner Plattform für Konkurrenten umsetzt. Während die technischen Grundlagen für die Verbindung zu anderen Chat-Apps entstehen, warten EU-Nutzer noch auf den großen Start der Interoperabilität.

Sprachbarrieren fallen: Übersetzen ohne Umwege

Die bereits Ende September angekündigte Übersetzungsfunktion erreicht diese Woche mehr Nutzer weltweit. Das Prinzip ist simpel: Lange auf eine fremdsprachige Nachricht tippen, „Übersetzen“ wählen – fertig. Der Clou: Alles passiert lokal auf dem Gerät.

Meta, WhatsApps Mutterkonzern, betont den Datenschutz-Fokus der neuen Funktion. Sämtliche Übersetzungen laufen direkt auf dem Smartphone ab, die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt intakt. Ein deutlicher Kontrast zu vielen Online-Übersetzungsdiensten, die Texte über externe Server schicken.
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iPhone-Nutzer können bereits zwischen 19 Sprachen wählen, Android-User starten mit sechs. Besonders praktisch für Android: Die automatische Übersetzung ganzer Chat-Verläufe. Einmal aktiviert, übersetzt WhatsApp alle künftigen Nachrichten in diesem Gespräch automatisch.

KI-Schreibhilfe macht Nachrichten professioneller

Parallel arbeitet seit Ende August eine weitere KI-Funktion im Hintergrund: der Schreibassistent „Writing Help“. Ein Stift-Symbol neben der Nachricht genügt – schon schlägt die künstliche Intelligenz Verbesserungen vor. Professioneller, humorvoller oder einfach grammatikalisch korrekter.

Die Technik dahinter: Metas „Private Processing“. Nutzeranfragen werden verschlüsselt und anonym an die Server geschickt. Weder Meta noch WhatsApp können die ursprünglichen Nachrichten oder KI-Vorschläge lesen, verspricht das Unternehmen. Die Daten werden nicht gespeichert oder mit Nutzerprofilen verknüpft.

Aktuell funktioniert der Assistent nur auf Englisch in den USA und einigen anderen Ländern. Weitere Sprachen und Regionen sollen folgen.

EU-Vorgaben: Der steinige Weg zur Plattform-Öffnung

Während neue Features die Nutzererfahrung global verbessern, kämpft WhatsApp parallel mit den Auflagen des Digital Markets Act (DMA). Die EU-Verordnung zwingt „Gatekeeper“ wie WhatsApp dazu, ihre Dienste für Konkurrenz-Apps zu öffnen.

Metas technischer Ansatz basiert auf dem Signal-Protokoll – die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung soll auch bei plattformübergreifenden Chats erhalten bleiben. EU-Nutzer würden Benachrichtigungen erhalten, sobald ein Drittanbieter verfügbar wird. Diese „Drittanbieter-Chats“ landen in einem separaten Posteingang.

Doch der öffentliche Start lässt auf sich warten. Die Funktion wird erst aktiv, wenn konkurrierende Messenger die nötige Technik entwickelt und getestet haben. Der DMA sieht einen Stufenplan vor: Zunächst Text-Nachrichten und Dateien zwischen einzelnen Nutzern, 2025 folgen Gruppenchats, 2027 Sprach- und Videoanrufe.

Innovation trifft Regulierung

Die Doppelstrategie aus globalen Features und regionaler Compliance-Arbeit zeigt, in welchem Spannungsfeld sich Tech-Giganten heute bewegen. KI-Übersetzer und Schreibassistent sollen WhatsApps Position bei über drei Milliarden Nutzern stärken – mit klarem Fokus auf Datenschutz.

Die Interoperabilitäts-Arbeit hingegen ist pure Regulierungs-Response. Meta kann nicht garantieren, wie Drittanbieter mit Nachrichten umgehen, sobald sie das eigene System verlassen. Am 9. Oktober starteten EU-Kommission und Europäischer Datenschutzausschuss eine öffentliche Konsultation zu den Wechselwirkungen zwischen DMA und DSGVO – Interoperabilität als Kernthema.
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Ausblick: Benutzernamen und vernetzte Zukunft

In den Beta-Versionen testet WhatsApp bereits weitere Neuerungen. Ein Benutzername-System soll Kontakte ohne Telefonnummer-Austausch ermöglichen – erste Beta-Tester können bereits ihren Wunschnamen reservieren. Dazu kommen interaktive Frage-Sticker für Status-Updates und die Möglichkeit, Facebook-Profile mit WhatsApp zu verknüpfen.

Für EU-Nutzer hängt die Chat-Zukunft vom DMA ab. Der nächste große Schritt zur Interoperabilität liegt bei anderen Messaging-Plattformen – sie müssen sich entscheiden, ob sie sich mit WhatsApp vernetzen wollen. Während einige Sicherheitsbedenken äußern, ist das regulatorische Mandat klar. Parallel können sich alle Nutzer auf weitere Features freuen, die Kommunikation nahtloser, intelligenter und sicherer machen sollen.

@ boerse-global.de