WhatsApp führt Sprachnachrichten bei verpassten Anrufen ein

Meta bringt eine der größten Neuerungen seit Jahren in seinem Messenger: Wer künftig einen WhatsApp-Anruf verpasst, kann dem Gesprächspartner direkt eine Sprachnachricht hinterlassen – ohne Umweg über den Chat. Die Funktion startete gestern und macht das Warten auf Rückrufe überflüssig.

Bislang mussten Nutzer nach einem verpassten Anruf das Gespräch beenden, zurück zum Chat navigieren und dort manuell eine Sprachnachricht aufnehmen. Diese Umständlichkeit gehört jetzt der Vergangenheit an. Seit Donnerstag erscheint bei unbeantworteten Anrufen ein „Sprachnachricht aufnehmen”-Button direkt auf dem Anrufbildschirm.

Das Konzept erinnert an klassische Mailbox-Systeme, funktioniert aber deutlich moderner: Die aufgenommene Nachricht landet sofort im Chat-Verlauf – direkt neben der Benachrichtigung über den verpassten Anruf. Der Empfänger kann sie also unmittelbar abhören, statt sich durch Telefon-Menüs zu hangeln.

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Parallel dazu hat WhatsApp seinen „Anrufe”-Bereich komplett überarbeitet. Statt endloser Listen präsentiert die App jetzt vier zentrale Funktionen prominent im oberen Bildschirmbereich:

Anruf-Button: Direkter Start von Einzel- oder Gruppengesprächen mit bis zu 31 Teilnehmern.

Planungs-Button: Ermöglicht das Vorausplanen von Audio- oder Videoanrufen – besonders praktisch für berufliche Meetings oder Familien-Videochats.

Ziffernblock: Nutzer können Telefonnummern direkt in WhatsApp eingeben, ohne die Kontakte erst im Adressbuch speichern zu müssen.

Favoriten-Bereich: Häufig kontaktierte Personen lassen sich für schnelleren Zugriff anpinnen.

Diese Neustrukturierung zeigt deutlich: Meta will WhatsApp zur vollwertigen Alternative zur normalen Telefon-App machen. Besonders der integrierte Ziffernblock ist ein klares Signal in diese Richtung.

iOS-Nutzer zuerst, Android folgt

Die neuen Funktionen erreichen seit gestern zunächst iPhone-Besitzer über ein App-Update im App Store. Android-Nutzer müssen sich noch etwas gedulden – ein konkreter Termin steht allerdings noch aus. Meta bestätigte lediglich, dass die Verteilung zeitnah erfolgen soll.

Interessant: Laut Berichten des Branchendienstes WABetaInfo testet WhatsApp bereits eine ähnliche Funktion für verpasste Videoanrufe. Künftig könnten Nutzer also auch kurze Video-Nachrichten als „Mailbox-Ersatz” aufnehmen.

Transkription wird Standard

Parallel gewinnt eine bereits Ende November angekündigte Funktion an Bedeutung: Die automatische Transkription von Sprachnachrichten erreicht mittlerweile deutlich mehr Nutzer weltweit. Die Umwandlung in Text erfolgt direkt auf dem Gerät – praktisch in lauten Umgebungen oder Meetings, wo das Abhören nicht möglich ist.

Was bedeutet das für Nutzer?

WhatsApp schließt mit diesem Update eine der nervigsten Lücken in der Telefonie: Die Sackgasse nach einem verpassten Anruf. Während klassische Mailboxen oft umständlich abzuhören sind und zusätzliche Kosten verursachen können, landet die WhatsApp-Variante direkt dort, wo der Empfänger sie erwartet – im Chat.

Die Umgestaltung des Anrufe-Tabs dürfte vor allem internationale Telefonate weiter zu WhatsApp verlagern. Warum teure Auslandsgespräche führen, wenn die App kostenlose und oft klarere Verbindungen über Datennetz bietet?

Bleibt abzuwarten, wie schnell sich die „Video-Mailbox” und eine mögliche Kalender-Integration des Planungs-Buttons realisieren lassen. Beides würde WhatsApp endgültig zur Kommunikationszentrale für private und geschäftliche Zwecke machen.

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