WhatsApp, Nutzernamen

WhatsApp führt Nutzernamen ein: Ende der Telefonnummer-Pflicht

04.10.2025 - 16:51:02

Mehr Kontrolle über persönliche Daten

WhatsApp revolutioniert die Privatsphäre seiner Nutzer mit einem lang erwarteten Feature: Erstmals können Gespräche ohne die Preisgabe der persönlichen Telefonnummer geführt werden. Die schrittweise Einführung der Nutzernamen-Funktion beginnt diese Woche und markiert einen der bedeutendsten Fortschritte für den Datenschutz in der Geschichte der Plattform.

Die zu Meta gehörende Messaging-App bricht damit mit ihrem bisherigen Kernprinzip der Telefonnummer-basierten Identifikation. Nutzer können künftig einen individuellen Benutzernamen erstellen – ähnlich wie bei Telegram oder Instagram – der für neue Kontakte und Gruppenchats verwendet werden kann, ohne die private Nummer preiszugeben.

Laut WABetaInfo, einer vertrauenswürdigen Quelle für WhatsApp-Entwicklungen, wurde das Feature intensiv getestet und ist nun bereit für den globalen Start. Die Einführung umfasst ein Reservierungssystem, mit dem sich Nutzer ihren Wunsch-Nutzernamen bereits vor der vollständigen Aktivierung sichern können.

Das Herzstück des Updates liegt in der anonymeren Kommunikation mit unbekannten Kontakten. Bisher war bei jeder WhatsApp-Interaktion – besonders in großen Gruppen – die Telefonnummer für alle Teilnehmer sichtbar. Mit dem neuen System wird stattdessen der Nutzername angezeigt.

WhatsApp hat klare Regeln für die Handle-Erstellung festgelegt: Mindestens ein Buchstabe ist erforderlich, erlaubt sind nur Kleinbuchstaben, Zahlen, Punkte und Unterstriche. Namen dürfen nicht mit „www“ beginnen, und reine Zahlen- oder Symbolkombinationen sind untersagt.

Nach erfolgreicher Auswahl eines verfügbaren Nutzernamens zeigt die App einen Bestätigungsbildschirm mit Konfetti-Animation. Wer später den Namen ändern möchte, erhält automatische Benachrichtigungen in bestehenden Chats – für vollständige Transparenz gegenüber den Kontakten.

Reservierung verhindert Username-Chaos

Angesichts der hohen Nachfrage nach einzigartigen Handles implementiert WhatsApp ein Vorab-Reservierungssystem. Nutzer können sich bereits jetzt ihren gewünschten Namen sichern, bevor die Funktion flächendeckend verfügbar wird.

Dieser Prozess soll einen fairen Vergabemechanismus gewährleisten und verhindern, dass Beta-Tester alle begehrten Namen wegschnappen. Obwohl Meta noch keine konkreten Termine genannt hat, deutet das Reservierungssystem auf eine baldige vollständige Freischaltung hin – möglicherweise bereits in den kommenden Wochen.

Zusätzlich wird erwartet, dass WhatsApp über die Web-Version ein Tool zur Verfügbarkeit-Prüfung gewünschter Nutzernamen bereitstellt.

Teil umfassender Privatsphäre-Offensive

Die Nutzernamen-Einführung ist Teil einer größeren Datenschutz-Initiative 2025. Bereits früher im Jahr startete WhatsApp „Advanced Chat Privacy“ – eine Funktion, die Nutzern mehr Kontrolle über ihre Unterhaltungen gibt. Sie verhindert den Export von Chat-Verläufen und das automatische Herunterladen von Medien.

Kombiniert mit bestehenden Features wie Zwei-Faktor-Authentifizierung, verschwindenden Nachrichten und biometrischen Chat-Sperren entsteht ein robustes Datenschutz-Toolkit. WhatsApp positioniert sich damit direkter gegen datenschutzfokussierte Konkurrenten wie Signal und Telegram.

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Spannungsfeld zwischen Privacy und KI-Monetarisierung

Die Privatsphäre-Offensive erfolgt zu einem komplexen Zeitpunkt für Meta. Während Nutzer mehr Kontrolle über ihre Daten erhalten, plant das Unternehmen gleichzeitig, Interaktionen mit der integrierten Meta-KI für personalisierte Werbung zu nutzen. Ab dem 16. Dezember 2025 fließen Gespräche mit Meta AI auf WhatsApp in Werbeempfehlungen ein – ein Opt-out ist nicht vollständig möglich.

Diese Doppelstrategie verdeutlicht die anhaltende Spannung zwischen verbessertem Datenschutz und datenbasierter Monetarisierung. Während persönliche Chats Ende-zu-Ende verschlüsselt bleiben, werden KI-Interaktionen kommerziell verwertet – ein Punkt, der Datenschützern Sorge bereitet.

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Neuer Standard für digitale Kommunikation

Die Nutzernamen-Einführung dürfte das Nutzererlebnis auf der weltweit beliebtesten Messaging-App grundlegend verändern. Privatpersonen erhalten eine lang ersehnte Lösung für anonymere Online-Kommunikation, Unternehmen und Prominente können professioneller agieren, ohne private Kontaktdaten preiszugeben.

Entscheidend wird die Nutzer-Akzeptanz und der Einfluss auf neue Verbindungen innerhalb der Plattform. Mit der funktionierenden Backend-Infrastruktur und abgeschlossenen Beta-Tests steht dem privateren WhatsApp-Erlebnis kaum noch etwas im Weg. Die Nutzernamen-Funktion ist mehr als nur ein neues Feature – sie definiert einen neuen Privatsphäre-Standard für über zwei Milliarden Nutzer weltweit.

@ boerse-global.de