Wero, PayPal

Wero fordert PayPal heraus: Europas Antwort wächst rasant

18.10.2025 - 23:03:02

Die europäische Bezahllösung Wero erreicht über 43 Millionen Nutzer, während PayPal mit Sicherheitsproblemen und Millionenstrafen kämpft. Der Wettbewerb um den digitalen Zahlungsverkehr verschärft sich.

PayPal kämpft mit Sicherheitsproblemen, während die europäische Alternative bereits über 43 Millionen Nutzer zählt.

Die digitale Bezahlwelt steht vor einer Zeitenwende. Während der US-Riese PayPal mit anhaltenden Cybersicherheitsproblemen zu kämpfen hat, erobert Europas eigene Lösung Wero den Kontinent im Sturm. Was bedeutet das für deutsche Verbraucher?

PayPal unter Druck: Millionenstrafe nach Datenleck

Die Sicherheit bei PayPal bleibt ein heißes Thema. Im Januar verhängte die New Yorker Finanzaufsicht eine Geldstrafe von 1,7 Millionen Euro gegen das Unternehmen. Der Grund: mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen nach einem Hackerangriff von 2022, bei dem Zehntausende Nutzerdaten kompromittiert wurden.

Die Behörden kritisierten vor allem unzureichende Zugriffskontrollen und das Fehlen einer obligatorischen Zwei-Faktor-Authentifizierung. Ein Problem, das PayPal bis heute beschäftigt.

Erst im August tauchte erneut ein Datensatz mit angeblich 15,8 Millionen PayPal-Zugangsdaten in einem Hacker-Forum auf. Das Unternehmen dementierte zwar einen neuen Angriff und verwies auf den Vorfall von 2022. Doch das Vertrauen der Nutzer leidet unter den wiederkehrenden Schlagzeilen.

Wero: Die europäische Erfolgsgeschichte

Ganz anders die Situation bei Wero, der digitalen Geldbörse der European Payments Initiative (EPI). Seit dem Start in Deutschland, Frankreich und Belgien 2024 verzeichnet die Plattform beeindruckende Zahlen: Mehr als 43,5 Millionen registrierte Nutzer haben bereits über 100 Millionen Transaktionen durchgeführt.

Das Erfolgsrezept? Wero nutzt das SEPA-Instant-System und ermöglicht Geldtransfers in Sekundenschnelle – einfach per Handynummer. Dahinter stehen Schwergewichte wie BNP Paribas, Deutsche Bank und ING.

Kann europäische Technologie den amerikanischen Platzhirsch wirklich herausfordern? Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache.

Der Kampf um den Online-Handel beginnt

2025 wird das entscheidende Jahr für Wero. Noch vor Jahresende startet die Plattform ihre E-Commerce-Lösung in Deutschland. Große Händler wie Orange und E.Leclerc haben bereits zugesagt.

2026 folgen Belgien und Frankreich, außerdem sollen die Niederlande und Luxemburg hinzukommen. Geplant sind auch Zahlungen am Kassenterminal, Abo-Verwaltung und Treueprogramme – ein Rundumpaket, das PayPal Konkurrenz machen könnte.

Der Zeitpunkt ist strategisch gewählt: Die EU macht SEPA-Instant-Zahlungen zur Pflicht, was Weros technischen Vorsprung bei Account-zu-Account-Transfers verstärkt.

Zwei Welten prallen aufeinander

Die Entwicklung zeigt zwei grundverschiedene Strategien auf. PayPal, der erfahrene Marktführer mit Hunderten Millionen Nutzern weltweit, muss sich gegen raffinierte Phishing-Angriffe und regulatorische Strafen wehren. Der Konzern investiert massiv in Sicherheitsmaßnahmen und Aufklärungskampagnen.
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Wero hingegen baut von Grund auf neu – modern, sicher und europäisch. Die Banking-Allianz will nicht nur konkurrieren, sondern die gesamte digitale Handelsinfrastruktur Europas neu gestalten.

Was kommt als Nächstes?

Die kommenden 18 Monate werden entscheidend. PayPal muss das Vertrauen von Nutzern und Regulierungsbehörden zurückgewinnen, während sein etabliertes Händlernetzwerk ein starker Trumpf bleibt.

Für Wero steht die Bewährungsprobe erst bevor: Kann die europäische Alternative ihre beeindruckende Nutzer-zu-Nutzer-Basis erfolgreich in den lukrativen Einzelhandel überführen?

Die Antwort wird zeigen, ob Europas digitale Souveränität mehr als nur ein politisches Schlagwort ist.

@ boerse-global.de