Vigil Neuroscience Aktie: Übernahme abgeschlossen

Die Aktie von Vigil Neuroscience wird heute nicht mehr durch Quartalszahlen oder eigene klinische Studien getrieben. Ihr Kurs wird fast ausschließlich durch die im August 2025 abgeschlossene Übernahme durch den Pharmariesen Sanofi bestimmt. Der Biotech-Wert hat seine Eigenständigkeit verloren – was bedeutet das für Anleger?

Die Bedingungen der Sanofi-Übernahme

Am 6. August 2025 erwarb Sanofi alle ausstehenden Aktien von Vigil Neuroscience für 8,00 US-Dollar pro Stück in bar. Der Gesamtwert der Transaktion lag bei etwa 470 Millionen US-Dollar. Zusätzlich erhielten die Aktionäre ein bedingtes Bezugsrecht (CVR) über weitere 2,00 Dollar pro Aktie. Diese Zahlung ist an den ersten kommerziellen Verkauf von VG-3927 geknüpft, einem Wirkstoffkandidaten für Alzheimer, der nun von Sanofi weiterentwickelt wird.

Diese Struktur macht die Aktie im Wesentlichen zu einer Anlage auf den Erfolg dieses einen Medikaments. Der feste Baranteil von 8 Dollar bildet eine Preisuntergrenze, während das CVR zusätzliches Potenzial bietet.

Fokus auf den verbliebenen Hoffnungsträger

Nicht Teil der Übernahme war das zweite klinische Programm von Vigil, VGL101. Diese Antikörper-Therapie für eine seltene neurologische Erkrankung scheiterte im Juni 2025 in einer Phase-2-Studie und wurde eingestellt. Die Übernahmebedingungen waren jedoch bereits so gestaltet, dass sie von diesem Rückschlag unberührt blieben.

Die gesamte Aufmerksamkeit liegt nun auf VG-3927. Für diesen Wirkstoff hatte Vigil im Januar 2025 positive Phase-1-Daten bei Alzheimer veröffentlicht. Die geplante Phase-2-Studie wird nun von Sanofi vorangetrieben. Der Erfolg dieser Studie ist die Voraussetzung dafür, dass das CVR für Anleger wertvoll wird.

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Analysten sehen kaum Spielraum

Die Bewertung der Aktie durch Analysten spiegelt die neue Realität wider. Der Konsens lautet auf “Hold” mit einem Kursziel von genau 8,00 US-Dollar. Diese Einheitlichkeit zeigt, dass der Markt die Aktie primär als Forderung gegen Sanofi sieht. Die volatile Bewertung anhand eigener Pipeline-Entwicklungen ist vorbei.

Die finanzielle Verantwortung für die teure Arzneimittelentwicklung liegt nun bei Sanofi. Vigil hatte vor der Übernahme noch liquide Mittel von über 87 Millionen US-Dollar, die die Finanzierung bis 2026 sichergestellt hätten.

Der weitere Kurs der Aktie hängt nun fast vollständig von den Fortschritten ab, die Sanofi mit VG-3927 in der Alzheimer-Therapie macht. Die nächste wesentliche Marktinformation wird der Start der Phase-2-Studie sein.

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