Verbraucherzentrale, Vitamin-Präparate

Verbraucherzentrale warnt: Diese Vitamin-Präparate sind riskant

05.12.2025 - 17:10:12

Die Verbraucherzentrale hat gestern ihre Warnliste für Nahrungsergänzungsmittel aktualisiert. Pünktlich zur Erkältungssaison rüsten Millionen Deutsche ihre Hausapotheken auf – doch nicht alle Produkte halten, was sie versprechen. Manche bergen sogar Gesundheitsrisiken.

Gleichzeitig zeichnet sich bei Vitamin D ein Umdenken ab: Experten raten immer deutlicher von hochdosierten Stoßtherapien ab. Die Begründung? Der Körper kommt mit kontinuierlichen kleinen Mengen besser zurecht als mit massiven Einzeldosen.

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Die gestrige Aktualisierung der Verbraucherzentrale nimmt vor allem Produkte ins Visier, die über soziale Medien vermarktet werden. Im Fokus stehen:

  • Präparate mit unklarer Herkunft
  • Produkte mit unzulässigen Gesundheitsversprechen
  • Angebliche “Arzneimittel-Ersatz”-Mittel ohne Zulassung
  • Präparate mit potenziell gefährlichen Dosierungen

Besonders tückisch: Viele dieser Produkte erreichen Verbraucher über Direktvertriebskanäle und Online-Marktplätze, wo Kontrollen schwieriger greifen. Die Behörden empfehlen dringend, vor dem Kauf die offiziellen Warnlisten zu konsultieren.

Vitamin D: Das Ende der Bolus-Therapie

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hatte bereits im September klare Worte gefunden: Hochdosierte Einzelgaben von Vitamin D – sogenannte “Bolus-Gaben” – sollten ohne ärztliche Indikation nicht mehr verwendet werden.

Was früher als praktisch galt, erweist sich zunehmend als problematisch. Die extrem hohen Einzeldosen, die nur wöchentlich oder monatlich geschluckt werden, können das Risiko für Hyperkalzämie (Calcium-Überschuss im Blut) und Nierenschäden erhöhen.

Die aktuelle Empfehlung lautet: Täglich 800 I.E. statt wöchentlich 20.000 I.E. Der Körper kann kontinuierlich zugeführte Mengen deutlich besser verwerten und sicherer handhaben.

Magnesium und Calcium: Mythos aufgeklärt

Müssen Magnesium und Calcium wirklich zeitversetzt eingenommen werden? Neue Übersichtsarbeiten räumen mit der starren “3-Stunden-Regel” auf.

Die Fakten:

  • Bei normalen Dosierungen (z.B. in Multimineral-Präparaten) behindern sich die Mineralstoffe kaum
  • Die Transportsysteme im Darm sind bei moderaten Mengen selten vollständig ausgelastet
  • Nur bei therapeutischen Hochdosen über 300 mg Magnesium bleibt ein zeitlicher Abstand sinnvoll

Der vergessene Fett-Faktor

Ein Detail, das häufig übersehen wird: Vitamin D gehört zu den fettlöslichen Vitaminen. Wer sein Präparat mit einem Glas Wasser auf nüchternen Magen schluckt, verschenkt Wirkung.

Die Lösung ist simpel: Vitamin-D-Tabletten immer zu einer fetthaltigen Mahlzeit einnehmen – außer bei Öl-basierten Kapseln oder Tropfen, die bereits in Fett gelöst sind. Die Absorptionsrate kann sich dadurch vervielfachen.

Strengere EU-Regeln in Sicht

Die EU-Kommission arbeitet derzeit an einheitlichen Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe. Die BfR-Empfehlungen vom September dienen dabei als wissenschaftliche Grundlage für die deutsche Position.

Ziel der Initiative: Den unkontrollierten Import überdosierter Produkte eindämmen, die oft über Online-Plattformen vertrieben werden. Für 2026 werden konkrete Obergrenzen vor allem für Vitamin D, Folsäure und Vitamin B6 erwartet.

Was Verbraucher jetzt beachten sollten

Die Branche erlebt einen Wandel. Weg vom “Viel hilft viel”-Prinzip, hin zu wissenschaftlich fundierten Dosierungen und personalisierten Konzepten. Verbraucher fordern zunehmend Produkte mit hoher Bioverfügbarkeit und nachweislicher Wirkung.

Die wichtigsten Regeln:

  • Warnlisten der Verbraucherzentralen vor dem Kauf prüfen
  • Bei Vitamin D auf tägliche, moderate Gaben setzen
  • Fettlösliche Vitamine zu den Mahlzeiten einnehmen
  • Skepsis bei Produkten mit vollmundigen Werbeversprechen

Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit setzt die sichere Obergrenze für Vitamin D bei 4.000 I.E. täglich an. Diese Grenze sollte durch Nahrungsergänzungsmittel nicht überschritten werden – schon gar nicht durch wöchentliche Mega-Dosen, die diesen Wert um ein Vielfaches übersteigen.

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