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USA: Trump droht mit massiven Sanktionen gegen Russland-Partner

17.11.2025 - 17:30:12

Präsident Donald Trump verschärft den Ton gegenüber Moskau: Am Sonntagabend kündigte er in Palm Beach an, neue Kongress-Initiativen zu unterstützen, die drakonische Sanktionen gegen jedes Land vorsehen, das Geschäfte mit Russland macht. Diese sogenannten Sekundärsanktionen könnten Unternehmen und Staaten weltweit vor eine existenzielle Wahl stellen: Russland oder der US-Markt.

“Die Republikaner bringen gerade Gesetze ein, die sehr harte Sanktionen gegen jedes Land vorsehen, das Geschäfte mit Russland macht”, erklärte Trump. Auch der Iran könne ins Visier geraten. Die Ankündigung markiert eine drastische Verschärfung der amerikanischen Sanktionspolitik – mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft.

Für deutsche und europäische Unternehmen bedeutet das: Wer noch Verbindungen nach Russland pflegt, könnte schon bald vom lukrativen US-Markt ausgeschlossen werden. Eine solche Eskalation würde die globalen Lieferketten empfindlich treffen und die ohnehin angespannte Wirtschaftslage weiter belasten.

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Die jüngsten Äußerungen sind keine leeren Drohungen. Bereits Ende Oktober verhängte das US-Finanzministerium harte Sanktionen gegen Russlands Öl-Giganten Rosneft und Lukoil. Finanzminister Scott Bessent begründete den Schritt mit der Weigerung des Kremls, den “sinnlosen Krieg” gegen die Ukraine zu beenden.

Das Ziel ist klar: Der Energiesektor – Russlands finanzielle Lebensader – soll ausgeblutet werden. Moskau finanziert seine Kriegsmaschinerie maßgeblich durch Öl- und Gasexporte. Die US-Regierung will diese Einnahmequelle systematisch austrocknen.

Doch die Strategie birgt Risiken. Ein vollständiger Ausschluss russischer Energieträger könnte die globalen Rohstoffmärkte destabilisieren und die Preise in die Höhe treiben – mit direkten Auswirkungen auf Verbraucher in Deutschland und Europa.

Lukoil-Verkauf: Hintertür für Europas Energiesicherheit?

Parallel zur harten Linie öffnet Washington eine schmale Hintertür. Vergangenen Freitag genehmigte das Finanzministerium eine spezielle Lizenz für den Verkauf ausländischer Lukoil-Vermögen. Bis zum 13. Dezember können potenzielle Käufer Verhandlungen führen – unter strengen Auflagen.

Besonders relevant: Die Wiener Holdinggesellschaft Lukoil International GmbH mit ihren Dutzenden Tochtergesellschaften in rund 20 Ländern. Die Bedingungen sind jedoch rigoros: Alle Verbindungen zu Lukoil müssen gekappt werden, die Erlöse fließen auf gesperrte Treuhandkonten.

Ein Sprecher des Finanzministeriums betonte, die Maßnahme solle “die Energiesicherheit unserer Partner und Verbündeten unterstützen, ohne der russischen Regierung zu nützen”. Für europäische Energieunternehmen könnte sich hier eine Gelegenheit auftun, kritische Infrastruktur zu übernehmen – wenn sie die komplexen Compliance-Anforderungen erfüllen können.

EU zieht nach: 19. Sanktionspaket verschärft Kurs

Die transatlantische Einigkeit wächst. Die EU begrüßte Washingtons Oktober-Offensive und legte kürzlich ihr 19. Sanktionspaket gegen Russland vor. Kernpunkt: Ein Einfuhrverbot für russisches Flüssigerdgas (LNG).

Diese Koordination markiert einen Wendepunkt. Nach anfänglichem Zögern – gerade Deutschland war lange auf russische Energieträger angewiesen – zeigt Europa nun geschlossene Front. Doch die Frage bleibt: Wie lange kann diese Einigkeit bei steigenden Energiepreisen und wirtschaftlichem Druck halten?

Für deutsche Unternehmen verschärft sich die Lage. Konzerne wie BASF oder Covestro, die in der Vergangenheit russische Rohstoffe bezogen, stehen vor der Herausforderung, ihre Lieferketten komplett umzustellen. Die Kosten dafür werden letztlich an die Verbraucher weitergegeben.

Globale Blockbildung: Handel im Zeichen der Geopolitik

Die angekündigten Sekundärsanktionen könnten die Weltwirtschaft in eine neue Ära zwingen. Analysten warnen vor einer zunehmenden Blockbildung: Wer mit Russland handelt, verliert den Zugang zu westlichen Märkten. Wer sich dem Westen anschließt, riskiert Vergeltung aus Moskau.

Für Deutschland – als exportorientierte Wirtschaft besonders verwundbar – bedeutet das eine prekäre Zwickmühle. Wie positioniert man sich, wenn Handelspartner in Asien oder Lateinamerika weiterhin Geschäfte mit Russland machen? Müssen deutsche Unternehmen sich aus diesen Märkten zurückziehen oder riskieren sie US-Sanktionen?

Die Unsicherheit lähmt bereits jetzt Investitionsentscheidungen. In den Vorstandsetagen deutscher DAX-Konzerne dürften die Compliance-Abteilungen fieberhaft an Notfallplänen arbeiten. Die Volatilität an den Energiemärkten steigt, Versicherungsprämien für Russland-Geschäfte explodieren.

Was kommt als Nächstes?

Die kommenden Wochen werden zeigen, wie konkret die Kongresspläne ausfallen. Trumps Ankündigung war bewusst vage gehalten – möglicherweise eine Verhandlungstaktik. Doch die Richtung ist klar: Washington will Russlands wirtschaftliche Isolation maximieren.

Für europäische Unternehmen heißt es jetzt: Vorbereiten auf alle Szenarien. Die Zeit der Grauzonen ist vorbei. Die neue Realität erfordert klare Entscheidungen – und die könnten schmerzhaft werden.

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