USA, Europa, global - regionale Vorlieben gibt es derzeit nicht.
12.08.2025 - 15:12:20Börse Frankfurt-News: Nebenwerte - Comeback geschafft (ETFs)
Neben Aktien großer Unternehmen ziehen auch wieder Small- und Midcaps. Rüstungs-ETFs sehen vor dem Trump/Putin-Treffen am Freitag hingegen erste Gewinnmitnahmen.
12. August 2025. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Die Stimmung bleibt gut im ETF-Handel. "Wir sehen mehr Käufe als Verkäufe", berichtet Holger Heinrich von der Baader Bank. Er verweist auf die Erholung an den Börsen nach den deutlichen Kursrücksetzern der Vorwoche. Der DAX liegt am Dienstagmittag wieder bei 24.060 Punkten, der Nasdaq 100 hat am Freitag sogar ein neues Allzeithoch erreicht. Damit kommt der DAX seit Jahresanfang auf ein Plus von 20 Prozent, der Nasdaq 100 auf 12 Prozent und der S&P 500 auf knapp 9 Prozent.
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World-, US- und europäische Aktien - diesmal wird alles gekauft, wie Heinrich erklärt. Allerdings seien World-ETFs nicht so stark vertreten. Gesetzt werde auf klassische MSCI World-Tracker, aber auch Spezielleres wie den Xtrackers MSCI Global SDGs (IE000PSF3A70), den Vanguard ESG Global All Cap (IE00BNG8L385) und den Invesco Global Buyback Achievers (IE00BLSNMW37).
MDAX und SDAX noch besser als DAX
Was US-Aktien angeht, wird laut Heinrich bei großen Indizes zugegriffen - also S&P 500, Nasdaq und MSCI USA. "Außerdem gab es Nachfrage nach Dividenden-ETFs (IE000Z4OBQK4)", ergänzt er. Die Trading-affine Kundschaft von Lang & Schwarz setzt viel und zunehmend auf ETNs mit Hebel, wie Andreas Schröer berichtet. Beispiele: der WisdomTree Nasdaq 100 3x in der Long- und Short-Variante (IE00BLRPRL42, IE00BLRPRJ20).
Im Bereich der europäischen Aktien kommen Heinrich zufolge Euro Stoxx 50- (FR0012739431), MSCI Europe- (IE00BFMNHK08) und MSCI EMU-Tracker (LU1953137681) gut an. Länderspezifisch falle die Schweiz mit Käufen auf, während britische Aktien eher abgestoßen würden. "Auch Smallcap-ETFs wie der iShares Euro Stoxx Small (IE00B02KXM00) sind beliebt", bemerkt er. MDAX und SDAX hängen mit einem Plus von 21 sowie knapp 24 Prozent seit Jahresanfang den DAX mittlerweile ab. Der US-Nebenwerteindex Russell 2000 liegt hingegen noch im Minus.
Wieder Zuflüsse in US-Aktien
Nach Rekordzuflüssen zur Jahreswende stagnierte im Juli der Absatz im europäischen ETF-Markt, und zwar den fünften Monat in Folge, wie das ETF-Handels- und Analysehaus Crossflow berichtet. "Immerhin wurden im vergangenen Monat noch 20 Milliarden Euro in Aktien- und 3,6 Milliarden Euro in Anleihen-ETFs investiert", heißt es. Im Aktienbereich sei das Geld in erster Linie in ETFs mit globalen Indizes und europäischen Regionalindizes geflossen (9,7 und 4,7 Milliarden Euro), aber auch wieder in US-ETFs (3,2 Milliarden Euro). "Das waren die höchsten Zuflüsse in US-ETFs seit Februar." Branchenseitig seien im Juli insbesondere Financials und Technology gefragt gewesen, außerdem Rüstungs-ETFs.
Rüstungs-ETFs mit Verlusten
Im Handel mit Branchen-ETFs interessiert vor allem die Tech-Branche, wie Schröer berichtet. "Die Käufe dominieren", stellt er fest. Gut an komme etwa der iShares S&P 500 Information Technology (IE00B3WJKG14). Auch die Finanzbranche bleibt Thema. Schröer sieht hier ebenfalls wachsendes Interesse an ETNs mit Hebel, etwa dem WisdomTree Euro Stoxx Banks 3x (IE00BLS09N40).
Hohe Umsätze verzeichnen zudem Rüstungs-ETFs. "Der Kursverlust von Rheinmetall und anderen Rüstungsfirmen macht sich bemerkbar", erklärt Schröer. Auch Ivo Orlemann von der ICF Bank registriert Handel in beide Richtungen, meist seien es aber noch Käufe. Die Kurse zeigen sich vor dem Treffen von US-Präsident Trump und Russlands Präsident Putin am Freitag dieser Woche angeschlagen. Nach unten geht es beispielsweise für den HANetf Future of Defence (
Reger Krypto-Handel
Einiges los ist den Händlern zufolge auch bei Krypto-ETNs. "Das dürfte mit der Bitcoin-Entwicklung zusammenhängen", vermutet Orlemann und meldet Zu- und Abflüsse, oft im Handel mit Bitcoin- oder Solana-Trackern (DE000A3GSUD3). Auch Schröer von Lang & Schwarz sieht Käufe und Verkäufe in vielen Währungen. Der Bitcoin hat sich zuletzt seinem Allzeithoch von 123.021 US-Dollar genähert, am Dienstagmittag sind es aber wieder um 119.000 US-Dollar.
Von Anna-Maria Borse, 12. August 2025, © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)