Überraschende Kursreaktion auf gute Nachrichten

Solide Halbjahreszahlen, eine kräftige Prognoseanhebung ? und trotzdem rutscht die Aktie nachbörslich ins Minus. Warum reagieren die Anleger auf den positiven Bericht des Halbleiter-Spezialisten so verhalten? Die Antwort liegt vermutlich in den Details der Bilanz und den technischen Signalen.

X-FAB Silicon Foundries legte mit seinem Halbjahresbericht durchaus überzeugende Zahlen vor. Der Umsatz stieg im zweiten Quartal auf 215,3 Millionen US-Dollar, was einem Plus von 5 Prozent sowohl zum Vorjahresquartal als auch zum Vorquartal entspricht. Noch bedeutender: Die Buchungen legten sequenziell um satte 19 Prozent zu, ein klares Signal für eine robuste Nachfrage in den Kernsegmenten Automotive, Industrie und Medizintechnik.

Angesichts dieser Entwicklung zog der Konzern seine Jahresprognose nach oben und erwartet nun einen Umsatz von 840 bis 870 Millionen US-Dollar. Die EBITDA-Marge soll weiterhin robust zwischen 24 und 27 Prozent liegen.

Versteckte Bremsklötze in der Bilanz

Trotz der operativen Stärke gibt es einen Wermutstropfen, der die Anleger verunsichern dürfte: ein netto finanzieller Verlust von 17,4 Millionen US-Dollar im zweiten Quartal. Dieser wurde maßgeblich durch einen nicht-kassenwirksamen Fremdwährungseffekt in Höhe von 17,2 Millionen US-Dollar getrieben, der aus der Neubewertung Euro-denominierten Schulden resultiert. Für Anleger, die auf stabile Finanzergebnisse Wert legen, ist dies ein beunruhigender Faktor.

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Technische Signale deuten auf Widerstand

Die nachbörsliche negative Reaktion ? die Aktie notierte auf Tradegate rund 2 Prozent im Minus ? könnte auch technisch begründet sein. Der Titel kämpft offenbar mit Widerständen, was durch „Verkaufssignale von kurz- und langfristigen Gleitenden Durchschnitten“ untermauert wird. Dies deutet darauf hin, dass sich der Aufwärtstrend abschwächen könnte, zumindest kurzfristig.

Die kommenden Tage werden zeigen, ob die fundamental starken Zahlen langfristig überwiegen oder ob die technischen und bilanziellen Bedenken die Oberhand behalten. Alle Augen richten sich nun auf den Investor Day am 9. September, wo das Unternehmen seine Strategie näher erläutern wird.

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