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Trendwende? Deutsche Unternehmen blicken zuversichtlicher auf 2026(FOTO)Mainz - Viele Unternehmen in Deutschland beurteilen ihre aktuelleGeschäftslage kritisch, für das kommende Jahr deutet sich jedoch eine Trendwendean.

02.09.2025 - 10:07:05

Coface Deutschland / Trendwende? Deutsche Unternehmen blicken ...

Im Rahmen einer Befragung des Kreditversicherers Coface erwarten 10 von 12Branchen für 2026 eine Verbesserung ihrer wirtschaftlichen Situation. Alsgrößter Risikofaktor gilt nach wie vor die politische Unsicherheit, die inerster Linie auf die unvorhersehbare Handelspolitik der USA zurückzuführen ist.

Im Jahr 2025 berichten 33 Prozent der befragten Unternehmen in Deutschland voneiner Verschlechterung ihrer Geschäftslage gegenüber 2024, während 16 Prozenteine Verbesserung feststellen. Daraus ergibt sich eine Bilanz von -17Saldenpunkten - eine deutlich weniger pessimistische Einschätzung im Vergleichzu -39 Punkten aus der Vorjahresbefragung. Besonders kritisch bewertenUnternehmen aus der Papier- und Verpackungsindustrie (-50 Sp.) sowie derTransportbranche (-47 Sp.) ihre aktuelle Lage. "Die Papierbranche ist äußerstenergieintensiv. Obwohl die Strom- und Energiepreise gesunken sind, bleiben dieKosten bei einer verhaltenen Nachfrage zu hoch. Die Transportbranche leidetweiterhin unter der Rezession in der Industrieproduktion und der anhaltendenKonsumzurückhaltung, mit spürbaren Folgen für Speditionen", sagtCoface-Volkswirtin Christiane von Berg.

Hoffnung auf staatliche Impulse

Mit Blick auf 2026 zeigt sich vorsichtiger Optimismus: 32 Prozent der befragtendeutschen Unternehmen rechnen mit einem Aufschwung, nur 16 Prozent erwarten eineVerschlechterung. Rund die Hälfte (52 Prozent) geht von gleichbleibendenBedingungen aus - nach zwei Jahren Rezession und anschließender Stagnation. DerStimmungswandel wird vor allem durch erwartete fiskalische Impulse getragen,darunter höhere staatliche Ausgaben für Verteidigung, Infrastruktur undKlimaschutz sowie geplante steuerliche Anreize für Unternehmensinvestitionen.

"Dass nach drei Jahren wirtschaftlicher Schwächephase 52 Prozent der Unternehmenfür 2026 lediglich eine stabile Geschäftslage erwarten, zeigt, wie fragil deraktuelle Optimismus ist", sagt Christiane von Berg. "Frühindikatoren wie der ifoGeschäftsklimaindex bestätigen dieses Bild. Während die Erwartungen für diekommenden Monate steigen, bleibt die Einschätzung der aktuellen Lage kritisch."Den deutlichsten Stimmungsumschwung verzeichnet die Transportbranche: 35 Prozentrechnen mit einer verbesserten Geschäftslage, nur 4 Prozent erwarten einenRückgang. Auch der Groß- und Einzelhandel sowie die Bauwirtschaft blicken mitwachsender Zuversicht auf das kommende Jahr. Hier nimmt die Auftragslage nachund nach zu, getragen von höheren Reallöhnen und einem niedrigeren Zinsumfeld.

Politische Unsicherheit bleibt Risikofaktor Nummer eins

Als größte wirtschaftliche Risiken werden in der aktuellen Befragung "PolitischeUnsicherheit", "Schwache Binnennachfrage" (jeweils 27 Prozent) und"Standortprobleme in Deutschland" (25 Prozent) genannt. Bereits im Vorjahr wurdepolitische Unsicherheit als Hauptrisiko identifiziert - allerdings unter anderenVorzeichen. "Im vergangenen Jahr war die Einstufung als Hauptrisiko vermutlichauf den verwirrenden Kommunikationsstil der deutschen Regierung und das Fehleneiner mittelfristigen Strategie zurückzuführen. 2025 hingegen rühren diepolitischen Sorgen eher von der unberechenbaren US-Handelspolitik, die durchplötzliche Kurswechsel und Ausnahmeregelungen geprägt ist", erklärt Christianevon Berg.

Unverändert hoch bewerten deutsche Unternehmen die Risiken des hiesigenWirtschaftsstandorts: Hohe Produktionskosten, Bürokratie und steuerlicheBelastungen dämpfen die Wettbewerbsfähigkeit. Demgegenüber hat derFachkräftemangel angesichts steigender Arbeitslosenzahlen an Dringlichkeitverloren. Selbst die nachlassende Nachfrage aus China sorgt kaum noch fürUnruhe. Während China 2020 noch Deutschlands zweitgrößter Exportpartner war, istdie Volksrepublik bis 2024 auf Platz fünf zurückgefallen.

Über die Umfrage

Die neunte Auflage der Coface-Studie zu Zahlungserfahrungen von Unternehmen inDeutschland wurde im Mai und Juni 2025 durchgeführt. 847 Unternehmen aus mehrals 12 breit gefächerten Branchen nahmen an der Befragung teil.

Die gesamte Studie und weitere Grafiken zum Download: http://www.coface.de

Pressekontakt:

Coface, Niederlassung in DeutschlandSebastian Knierim - Pressesprecher -Tel. 06131/323-335mailto:sebastian.knierim@coface.comhttp://www.coface.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/51597/6109035OTS: Coface Deutschland

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