Todoist, Asana

Todoist, Asana & Co: KI-Agenten übernehmen Projektplanung

03.12.2025 - 06:51:12

Die erste Dezemberwoche 2025 markiert eine Zäsur in der digitalen Arbeitswelt. Statt passiver To-Do-Listen setzen führende Produktivitäts-Plattformen nun auf “KI-Teamkollegen”, die eigenständig komplexe Aufgaben erledigen.

Zwischen dem 1. und 3. Dezember haben Asana, Todoist und Microsoft wegweisende Updates vorgestellt, die das Aufgabenmanagement grundlegend verändern. Der Trend ist eindeutig: Nach dem Chatbot-Jahr 2024 wird 2025 zum Jahr der Agenten – Software, die nicht nur Arbeit zusammenfasst, sondern sie aktiv ausführt. Doch der Fortschritt hat seinen Preis, wie kontroverse Preisanpassungen zeigen.

Am 2. Dezember präsentierte Asana im Rahmen seines Quartalsergebnisses ein neues Konzept: “KI-Teamkollegen”. Diese “kollaborativen Agenten” gehen weit über bisherige KI-Funktionen hinaus, die lediglich Aufgaben vorschlugen oder Texte entwürfen.

Die neuen Agenten arbeiten mit spezifischem Kontext, Kontrollpunkten und können:
* Mehrstufige Workflows ausführen: Sie bewältigen abhängige Aufgaben vollständig ohne menschliches Eingreifen
* Organisationskontext verstehen: Die Agenten analysieren Daten aus dem gesamten Asana-Ökosystem und treffen Entscheidungen basierend auf Teamkapazitäten und historischer Projektgeschwindigkeit

“Unsere neu angekündigten KI-Teamkollegen bringen kontextbewusste Agenten, die echte Geschäftsergebnisse liefern”, erklärte Asana-CEO Dan Rogers. Das Unternehmen meldete zugleich ein Umsatzwachstum über den Prognosen – ein Zeichen für starke Marktnachfrage nach diesen fortgeschrittenen Automatisierungstools.

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Todoist: “Ramble”-Feature und umstrittene Preisstruktur

Besonders heftig diskutiert wurde in den vergangenen 48 Stunden Todoists umfassende Preis- und Feature-Reform. Seit 1. Dezember klärt das Unternehmen Details zur neuen Preisstruktur, die ab 10. Dezember 2025 vollständig in Kraft tritt.

Sprache wird zur Aufgabenliste

Die Innovation heißt “Ramble”: Nutzer sprechen unstrukturierte Gedanken ins Mikrofon, die KI wandelt sie automatisch in organisierte Aufgabenlisten mit Fälligkeitsdaten und Tags um. Manuelle Dateneingabe wird durch “Aufnehmen-und-Vergessen”-Workflows ersetzt.

Die “Legacy”-Spaltung sorgt für Unmut

Die Kontroverse liegt in der gestaffelten Zugänglichkeit:
* Neue Preise: Der Pro-Plan steigt auf 6,30 Euro/Monat (oder 54 Euro/Jahr), der Business-Plan auf 9 Euro/Nutzer/Monat
* Bestandsschutz mit Haken: Bestehende Nutzer werden zu ihrem aktuellen Tarif als “Pro Legacy” weitergeführt. Entscheidend: “Ramble” und künftige KI-Funktionen bleiben voraussichtlich den teureren neuen Plänen vorbehalten

Es entsteht faktisch ein Zwei-Klassen-System, in dem “intelligentes” Datenmanagement zum Premium-Extra wird.

Microsoft Excel: Agenten-Modus mit Modellauswahl

Microsoft erweitert diese Woche seine Copilot-Funktionen in Excel um einen “Agenten-Modus”. Nutzer können komplexe Datenanalysen und Formatierungen per natürlichsprachlicher Befehle durchführen.

Der Clou: Microsoft verlässt seine exklusive OpenAI-Bindung. Teilnehmer des “Frontier”-Programms können ab sofort zwischen OpenAI-Modellen und Anthropics Claude wechseln. Das gibt Datenmanagern neue Flexibilität:
* OpenAI-Modelle: Bevorzugt für kreatives Denken und Textgenerierung
* Claude: Von Entwicklern oft als überlegen für Coding und strenge Logikaufgaben bewertet – ideal für komplexe Excel-Formeln

Zusätzlich kündigte Microsoft am 1. Dezember 15% Rabatt auf “Copilot Business”-Lizenzen für KMU an – ein aggressiver Push für KI-Adoption in kleineren Firmen vor Jahresende.

ClickUp kündigt “Feature Fest” an

Während das offizielle Event erst morgen (4. Dezember) stattfindet, hat ClickUp in den letzten 48 Stunden Vorschauen auf sein “Feature Fest” gestreut und damit erhebliche Aufmerksamkeit erzeugt.

Aus Pre-Event-Releases bestätigt:
* Gantt-Baselines: Eine wichtige Datenmanagement-Funktion, die Projektmanagern erlaubt, aktuellen Fortschritt mit ursprünglichen Plänen zu vergleichen – besonders im Bau- und Engineering-Sektor lange gefordert
* KI-Custom-Fields: Neue “ClickUp Brain”-Fähigkeiten, die benutzerdefinierte Datenfelder automatisch basierend auf Aufgabenbeschreibungen befüllen – effektiv automatisierte Dateneingabe für CRM und Projekt-Tracking

Notion mit 10,8 Milliarden Euro bewertet

Am 2. Dezember machte Notion Schlagzeilen mit Berichten über ein Übernahmeangebot, das das Unternehmen mit 10,8 Milliarden Euro bewertet. Diese Bewertung validiert Notions “All-in-One”-Strategie.

Die Kapitalzufuhr soll die Einführung von Notion Mail beschleunigen – einem eigenständigen E-Mail-Client mit direkter Integration in Notion-Datenbanken. Derzeit in begrenztem Testing, deutet die Bewertungsnachricht auf einen baldigen breiteren Release hin. Das Versprechen: E-Mail wird vom Kommunikationssilo zum strukturierten Datenvermögen.

Was bedeutet das für Nutzer?

Die Entwicklungen vom 1. bis 3. Dezember 2025 zeichnen ein klares Bild der Branchenrichtung. Die Ära der “dummen” Listen-App endet. Wir betreten eine Phase, in der Produktivitäts-Apps aktive Teilnehmer an der Arbeit sein sollen.

Preiserhöhungen voraus: Da Apps teure LLM-Verarbeitungskosten integrieren (wie Todoists Ramble und Asanas Agenten), werden Abonnementpreise branchenweit steigen. Wie bei SAP oder Salesforce werden Premium-Funktionen zur kostenpflichtigen Norm.

Daten-Interoperabilität nimmt zu: Mit Asanas Salesforce-Synchronisation und Excels mehreren KI-Modellen öffnen sich die “ummauerten Gärten” der Daten allmählich.

Der “Agenten”-Standard: Bis zum ersten Quartal 2026 dürften Features wie “KI-Teamkollegen” zur Basiserwartung für Unternehmenssoftware werden – nicht mehr zum Premium-Unterscheidungsmerkmal. Deutsche Mittelständler sollten sich auf vergleichbare Entwicklungen bei heimischen Anbietern wie Stackfield oder MeisterTask einstellen.

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