Thomson Reuters: KI-Revolution im Dokumenten-Management
07.11.2025 - 16:25:12Thomson Reuters führt autonome KI-Systeme für Steuererklärungen und Wirtschaftsprüfung ein. Der Markt für KI-Dokumentengeneratoren soll bis 2035 auf 65,4 Milliarden Euro wachsen, trotz Implementierungshürden.
Ein Wendepunkt in der digitalen Arbeitswelt: Künstliche Intelligenz erstellt künftig eigenständig komplexe Dokumente und übernimmt ganze Arbeitsabläufe – von der Steuererklärung bis zur Wirtschaftsprüfung.
Thomson Reuters präsentierte diese Woche drei neue KI-Lösungen, die Routineaufgaben in Steuerberatung und Buchführung vollständig automatisieren sollen. Parallel dazu prognostizieren Marktforscher für den Sektor der KI-Dokumentengeneratoren ein explosionsartiges Wachstum von aktuell 11,5 Milliarden Euro auf 65,4 Milliarden Euro bis 2035. Die Botschaft ist eindeutig: KI entwickelt sich vom Hilfswerkzeug zur unverzichtbaren Kerntechnologie.
Autonome KI-Agenten übernehmen komplette Workflows
Der globale Medien- und Technologiekonzern setzt auf sogenannte “agentic AI” – selbstständig agierende KI-Systeme, die mehrstufige Prozesse eigenverantwortlich abwickeln. “Wir wollen Professionals von zeitraubenden Routinen befreien”, erklärt Elizabeth Beastrom, Präsidentin des Bereichs Tax and Accounting bei Thomson Reuters. “So können sie sich auf strategische Beratung konzentrieren.”
Das Flaggschiff-Produkt “Ready to Review” demonstriert eindrucksvoll, wie radikal sich die Arbeitsweise verändert: Die cloudbasierte Anwendung analysiert Quelldokumente und Vorjahreserklärungen, um daraus vollständige Steuererklärungen zu generieren – prüfbereit für den Steuerberater. Kein simples Ausfüllhilfe-Tool mehr, sondern ein digitaler Sachbearbeiter.
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Ab Januar 2026 folgt “CoCounsel Document Analysis” für Wirtschaftsprüfer. Die Software durchforstet eigenständig komplexe Dokumentensammlungen, extrahiert relevante Informationen und strukturiert diese für die Prüfung vor. Was bisher Tage dauerte, erledigt die KI in Stunden.
IT-Giganten setzen auf Flächendeckung
Der Trend zur massenhaften KI-Integration zeigt sich auch bei Cognizant: Der IT-Beratungsriese stattet alle 350.000 Mitarbeiter weltweit mit dem KI-Modell Claude aus. Das Ziel: Softwareentwicklung beschleunigen – von der Dokumentation über Code-Tests bis zur Modernisierung veralteter Systeme.
Diese großangelegte Einführung offenbart das gewachsene Vertrauen in KI-Fähigkeiten bei geschäftskritischen Prozessen. Führende Plattformen bieten bereits heute Features wie:
- Intelligente Zusammenfassungen mit Quellenangaben aus mehrseitigen Dokumenten
- Multi-Dokument-Dialoge, bei denen KI mehrere PDFs gleichzeitig auswertet
- Automatische Datenextraktion aus unstrukturierten Dateien
- Smart Redaction, die sensible Informationen DSGVO-konform schwärzt
Vergleichbar mit deutschen Anbietern wie SAP, die ebenfalls verstärkt auf generative KI in ihren Business-Lösungen setzen, formiert sich ein globaler Wettlauf um die intelligenteste Dokumentenverarbeitung.
Marktexplosion trifft auf Implementierungshürden
Die Finanzbranche führt die Einführungswelle an – getrieben vom enormen Effizienzpotenzial bei der Dokumentenerstellung. Doch der Weg zur erfolgreichen Implementierung ist steinig: Eine aktuelle Capterra-Studie zeigt, dass fast die Hälfte der Projektmanager in Großbritannien Schwierigkeiten bei der KI-Integration befürchtet.
Die Hauptprobleme? Qualifikationslücken in der Belegschaft, unzureichendes Onboarding und mangelnde Kompatibilität mit bestehenden Workflows. Die Technologie rast voraus, doch Schulung und Prozessoptimierung hinken hinterher.
Besonders deutsche Mittelständler könnten hier vor Herausforderungen stehen: Während Konzerne wie die Allianz oder Deutsche Bank entsprechende Ressourcen bereitstellen können, fehlen kleineren Kanzleien und Beratungen oft Zeit und Budget für umfassende Mitarbeiterqualifizierung.
Vom Assistenten zum autonomen Akteur
Was bedeutet diese Entwicklung langfristig? Die erste KI-Welle optimierte bestehende Aufgaben – Texte zusammenfassen, übersetzen, umformulieren. Die zweite Generation übernimmt jetzt komplette Prozessketten: Von der Datenerfassung über die Analyse bis zur fertigen Ausarbeitung.
Experten erwarten als nächsten Schritt prädiktives Dokumentenmanagement: KI antizipiert künftige Anforderungen basierend auf Nutzerverhalten und bereitet Unterlagen proaktiv vor. Steuererklärungen könnten sich quasi selbst schreiben, Prüfberichte automatisch aus laufenden Geschäftsvorgängen entstehen.
Mit Adobe, Google und Microsoft integrieren bereits Tech-Schwergewichte ähnliche Funktionen tief in ihre Produktivitäts-Suites. Der Fokus verschiebt sich dramatisch: Weg vom manuellen Bearbeiten und Formatieren, hin zur strategischen Steuerung intelligenter, automatisierter Workflows.
Bleibt die Frage: Wie schnell können Professionals sich von Dokumenten-Erstellern zu KI-Supervisoren entwickeln? Die Technologie ist bereit – jetzt muss der Mensch nachziehen.
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