Telegram testet Passkey-Login: Aus für SMS-Codes
06.12.2025 - 03:53:12Der Messenger führt biometrische Passkeys ein, um SIM-Swapping-Angriffe zu verhindern, und baut parallel ein dezentrales KI-Netzwerk auf der TON-Blockchain auf.
Der Messenger startet den nächsten Sicherheitssprung: In der aktuellen Android-Beta verzichtet Telegram erstmals auf SMS-Codes beim Login. Stattdessen kommen kryptografische Schlüssel zum Einsatz – eine Kampfansage an Hacker und SIM-Swapping-Attacken.
Die Neuerung, die das Tech-Portal Durov’s Code am 3. Dezember entdeckte, könnte das Ende einer Ära einläuten. Künftig genügen die Handynummer und ein auf dem Gerät gespeicherter Passkey, um sich anzumelden. Die Authentifizierung läuft über biometrische Daten wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung – verwaltet von Google, Apple oder Samsung.
Warum dieser Schritt so wichtig ist? SMS-basierte Logins gelten längst als Einfallstor für Cyberangriffe. Über gefälschte Mobilfunkverträge oder kompromittierte SIM-Karten verschaffen sich Kriminelle Zugang zu Konten. Passkeys machen diese Masche unmöglich: Der private Schlüssel verlässt niemals das Gerät des Nutzers.
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Zwei Baustellen auf einmal
Doch Telegram arbeitet nicht nur an der Eingangstür. Parallel läuft seit dem 5. Dezember das Rollout von Cocoon – einem dezentralen KI-Netzwerk auf Basis der TON-Blockchain. Das System verarbeitet sensible KI-Anfragen in geschützten Rechenumgebungen, sogenannten Trusted Execution Environments (TEEs).
Das Besondere: Selbst der GPU-Anbieter, der die Rechenleistung stellt, kann die Daten nicht einsehen. Bezahlt wird mit der Kryptowährung Toncoin. Für Telegram bedeutet das einen strategischen Wandel – vom reinen Messenger zur Plattform für datenschutzfreundliche KI-Anwendungen.
Längst überfällige Kehrtwende?
Die Dringlichkeit zeigt eine aktuelle Kaspersky-Studie vom 4. Dezember: 54 Prozent aller 2025 kompromittierten Passwörter waren bereits früher geleakt worden. Nutzer recyceln ihre Zugangsdaten – und schaffen damit Sicherheitslücken am laufenden Band.
„Passwörter sind zwar noch weit verbreitet, stehen aber längst nicht mehr an der Spitze der Sicherheitsskala”, so die Kaspersky-Forscher. Telegram zieht nun die Konsequenzen aus dieser Erkenntnis. Besonders brisant: In Ländern mit staatlich kontrollierten Telekomanbietern konnten SMS-Codes bisher abgefangen oder überwacht werden. Mit Passkeys entkoppelt der Dienst die Nutzeridentität vollständig von der Mobilfunkinfrastruktur.
Wettlauf der Giganten
Telegram reiht sich damit in die Liste der Tech-Konzerne ein, die auf den FIDO-Alliance-Standard setzen. Google, Apple und X (ehemals Twitter) nutzen Passkeys bereits. Doch bei Telegram kommt ein entscheidender Faktor hinzu: die enorme Reichweite in Regionen, in denen digitale Privatsphäre politisch heikel ist.
Branchenbeobachter erwarten den Start der Funktion noch vor Jahresende. Die Kombination aus Passkey-Login und dem Cocoon-Netzwerk deutet auf eine klare Vision hin: Telegram will sich als sichere Drehscheibe für verschlüsselte Kommunikation und dezentrale KI-Services positionieren – ein Alleinstellungsmerkmal gegenüber WhatsApp und Signal.
Kann ein Messenger mit über einer Milliarde Nutzern tatsächlich zur Festung werden? Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Telegram den Spagat zwischen Benutzerfreundlichkeit und maximaler Sicherheit meistert.
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