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Telegram: „Geheime Chats“ sind der einzige Weg für echte Privatsphäre

24.12.2025 - 17:40:12

Sicherheitsanalysen und ein Gerichtsverfahren in Russland offenbaren Risiken der beliebten Einmal-Ansicht-Funktion. Nur geheime Chats bieten echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Ein neuer Rechtsstreit in Russland und aktuelle Sicherheitswarnungen rücken die Privatsphäre-Funktionen von Telegram in ein kritisches Licht. Nutzer sollten den Unterschied zwischen Standard- und geheimen Chats kennen.

(Berlin/Moskau) — Während Millionen Nutzer an Heiligabend festliche Grüße und Urlaubsfotos austauschen, zeigt sich: Die beliebte „Einmal-Ansicht“-Funktion von Telegram bietet weniger Schutz, als viele annehmen. In den letzten 72 Stunden haben Sicherheitsexperten neue Warnungen ausgesprochen und in Russland wurde eine wegweisende Klage eingereicht. Der Kern der Botschaft: Nur „Geheime Chats“ bieten echte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung.

Die Tücke der „Einmal-Ansicht“: Ein gefährlicher Irrglaube

Für viele ist die Funktion, ein Foto zu senden, das nach dem Öffnen verschwindet, eine Garantie für Privatsphäre. Doch eine aktuelle Sicherheitsanalyse vom 23. Dezember deckt einen folgenschweren Irrtum auf: Die Sicherheit hängt entscheidend vom Chat-Typ ab.

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In Standard-Cloud-Chats werden „Einmal-Ansicht“-Medien zwar auf dem Bildschirm gelöscht, passieren aber die Server von Telegram. „Die Gefahr liegt in der Annahme, dass alles Ende-zu-Ende-verschlüsselt ist“, erklärt ein Cybersicherheitsanalyst. „Wenn der Empfänger eine modifizierte App nutzt, kann das Bild ohne Wissen des Senders gespeichert werden.“

Tatsächlich mehren sich seit dem 22. Dezember Berichte über Tools, die genau das ermöglichen. In Untergrund-Foren kursieren modifizierte Telegram-Clients („Mods“), die selbstzerstörende Medien speichern, ohne eine Benachrichtigung auszulösen.

Klage in Moskau: Bürger wehren sich gegen Überwachung

Die Dringlichkeit sicherer Kommunikation unterstreicht eine Klage vom 23. Dezember. 42 russische Bürger zogen vor das Moskauer Tagansky-Gericht, um gegen die Behörden Roskomnadzor und das Digitalministerium zu klagen. Sie wehren sich gegen die gezielte Beeinträchtigung verschlüsselter Sprach- und Videoanrufe bei WhatsApp und Telegram.

„Es geht um den systematischen Abbau der einzigen sicheren Brücken für private Kommunikation“, so ein Sprecher der Kläger. „Wenn man die Qualität verschlüsselter Apps verschlechtert, drängt man die Bevölkerung in unverschlüsselte SMS und Mobilfunkgespräche – ein gefundenes Fressen für staatliche Überwachung und Betrüger.“

Die Klage kommt zu einem kritischen Zeitpunkt. Nach massiven WhatsApp-Ausfällen in der Region strömen Millionen Nutzer zu Telegram. Die Integrität seiner Sicherheitsfunktionen ist damit wichtiger denn je.

Cyber-Bedrohungen nutzen die Weihnachtszeit aus

Parallel nutzen Kriminelle die Festtagsstimmung schamlos aus. Sicherheitsforscher von Cybernews identifizierten bereits am 17. Dezember mehrere Angriffskampagnen, die die Infrastruktur von Telegram missbrauchen.

Eine gängige Masche: Schadsoftware wird in Dateien versteckt, die als harmlose Weihnachtsgrüße oder „Einmal-Ansicht“-Medien getarnt sind. Wird der Inhalt geöffnet – besonders in der Desktop-Version – können Skripte ausgeführt werden, die Sitzungstoken stehlen und so die Kontrolle über das Konto übergeben.

Schritt-für-Schritt-Anleitung: So schützen Sie Ihre Fotos wirklich

Experten raten eindringlich, für sensible Inhalte ausschließlich „Geheime Chats“ zu nutzen. So geht‘s:

  1. Profil öffnen: Wählen Sie den gewünschten Kontakt aus.
  2. Geheimen Chat starten: Tippen Sie auf die drei Punkte (Menü) und wählen Sie „Geheimen Chat starten“. Warten Sie, bis die andere Person online ist.
  3. Verschlüsselung prüfen: Für maximale Sicherheit können Sie den visuellen Schlüssel im Chat-Info vergleichen.
  4. Timer setzen: Tippen Sie auf das Timer-Symbol und wählen Sie die gewünschte Selbstzerstörungsdauer (z.B. 5 Sekunden).
  5. Medium senden: Fügen Sie Ihr Foto oder Video hinzu und senden es.

In diesem Modus deaktiviert Telegram die Cloud-Weiterleitung und blockiert auf Android-Geräten sogar System-Screenshots. Ein Schutz vor externen Kameras ist jedoch technisch nicht möglich.

Ausblick: Ein Präzedenzfall für 2026?

Telegram hat sich zu den umgehenden Tools nicht offiziell geäußert, betont aber stets, dass „Geheime Chats“ der Goldstandard seien. Marktbeobachter sehen in der russischen Klage einen möglichen Präzedenzfall für den Umgang von Regierungen mit verschlüsselter Kommunikation im Jahr 2026.

„Würde das Gericht die Beeinträchtigung verschlüsselter Anrufe als Rechtsverletzung werten, wäre das ein großer Sieg für Privatsphäre-Befürworter“, so ein Rechtsexperte. „Wird sie hingegen bestätigt, könnte das Internet weiter fragmentieren.“ Nutzer in restriktiven Regionen müssten sich dann noch stärker auf VPNs und dezentrale Messenger verlassen.

Die Wahl zwischen Bequemlichkeit (Cloud-Chats) und Sicherheit (Geheime Chats) bleibt. Die Botschaft für Weihnachten 2025 ist jedoch klar: Was wirklich privat sein soll, gehört in einen geheimen Chat.

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