Telegram: 12 neue Funktionen gegen wachsende Überwachung
13.10.2025 - 18:01:02Telegram erweitert mit umfangreichem Update KI-Funktionen, Gruppenkommunikation und Blockchain-Integration, während das Unternehmen seine Datenschutzstandards gegen staatliche Überwachung verteidigt.
Telegram-Gründer Pavel Durov hat diese Woche ein massives Update mit zwölf neuen Funktionen veröffentlicht. Die Verbesserungen zielen auf mehr Interaktion, KI-Integration und bessere Personalisierung ab – während das Unternehmen gleichzeitig seine Privatsphäre-Standards gegen wachsende staatliche Überwachungsbestrebungen verteidigt. Mit über einer Milliarde monatlich aktiven Nutzern positioniert sich Telegram immer deutlicher als umfassende „Super-App“ jenseits reiner Nachrichtendienste.
Die neuen Features konzentrieren sich besonders auf Gruppenkommunikation und Nutzererlebnisse. Aber kann Telegram mit seinen Datenschutz-Versprechen langfristig gegen die großen Konkurrenten bestehen?
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Lebendige Gruppenunterhaltungen und persönliche Details
Gruppen-Video-Chats mit unter 1.000 Teilnehmern unterstützen jetzt Live-Kommentare und animierte Emoji-Reaktionen direkt auf dem Bildschirm. Das ermöglicht schnelle Rückmeldungen ohne Mikrofon-Aktivierung – ideal für Team-Meetings oder Creator-Sessions.
Zur besseren Kontaktverwaltung können Nutzer ab sofort private „Notizen“ zu Kontakten hinzufügen. Diese persönlichen Erinnerungen bleiben nur für den Ersteller sichtbar. Eine neue „Geburtstags-Vorschlag“-Funktion erlaubt es, Kontakten ein Geburtsdatum vorzuschlagen, das diese mit einem einzigen Tippen bestätigen können.
iOS-Nutzer profitieren von der neuen „Liquid Glass“-Oberfläche, die sich an iOS 26-Standards orientiert. Durchscheinende Effekte bei Tastatur, Sticker-Panel und Navigationsleiste schaffen mehr visuelle Tiefe.
KI-Bots werden erwachsen
Die Bot-Entwicklung erhält einen deutlichen Schub: KI-Bots unterstützen jetzt Thread-Unterhaltungen, wodurch mehrere Themen parallel verwaltet werden können. Noch wichtiger: Chatbots können Antworten nun streamen und liefern sie während der Generierung statt nach Verzögerung ab.
Telegram ermutigt Bot-Entwickler außerdem zu Abonnement-Modellen, um ein nachhaltiges KI-Ökosystem innerhalb der App aufzubauen. Das könnte die Plattform für professionelle Automatisierungsdienste attraktiver machen.
Blockchain-Geschenke und Premium-Features
Die Fragment-Integration wurde erweitert: Nutzer können ihre Accounts verknüpfen, um Blockchain-basierte Geschenke direkt im Profil anzuzeigen. Die Verwaltung wurde vereinfacht, und Geschenk-Signaturen lassen sich mit Telegram Stars – der plattformeigenen Währung – entfernen.
Premium-Abonnenten erhalten durch digitale Geschenke exklusive Profil-Anpassungen wie einzigartige Hintergründe und Antwort-Stile.
Datenschutz: Versprechen und Realität
Telegrams Ruf basiert auf „Secret Chats“ mit Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Doch diese müssen manuell aktiviert werden – Standard-Cloud-Chats sind nicht automatisch verschlüsselt. Alle Sprach- und Videoanrufe hingegen sind standardmäßig Ende-zu-Ende-verschlüsselt.
CEO Pavel Durov warnte kürzlich vor Überwachungsgesetzen wie der geplanten EU-„Chat-Kontrolle“. Seine klare Botschaft: Telegram verlässt eher einen Markt, als Hintertüren in die Verschlüsselung einzubauen.
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Zwischen Super-App-Ambitionen und Sicherheitskritik
Das Update zeigt Telegrams Strategie deutlich: Vom Messenger zur umfassenden Plattform für Kommunikation, Content und automatisierte Dienste. Die KI-Monetarisierung und Blockchain-Integration positionieren Telegram als direkten Konkurrenten zu etablierten Service-Plattformen.
Die Sicherheitsarchitektur bleibt jedoch umstritten. Während Signal und WhatsApp standardmäßig alle Nachrichten verschlüsseln, setzt Telegram auf proprietären, nicht-öffentlichen Server-Code. Das verhindert unabhängige Sicherheitsprüfungen.
Dennoch bietet die Plattform mächtige Datenschutz-Werkzeuge: Selbstzerstörende Nachrichten, Zwei-Faktor-Authentifizierung und detaillierte Privatsphäre-Einstellungen – für Nutzer, die sie zu verwenden verstehen.
Was bedeutet das für die Zukunft? Telegram setzt darauf, dass in einer zunehmend überwachten digitalen Welt das Versprechen sicherer Kommunikation nicht nur die massive Nutzerbasis hält, sondern neue Nutzer anzieht. Die Herausforderung wird sein, die offene Plattform-Struktur mit der Verhinderung von Missbrauch zu vereinbaren – ohne die Kernversprechen zur Privatsphäre zu brechen.