Taiwan, KI-Apps

Taiwan warnt vor chinesischen KI-Apps: Spionage-Risiko erkannt

16.11.2025 - 17:21:12

Taiwans Geheimdienst schlägt Alarm: Fünf populäre chinesische KI-Anwendungen stellen eine ernste Bedrohung dar. Die Apps sammeln massenhaft Nutzerdaten und verbreiten Beijing-treue Propaganda. Sollten Millionen Anwender jetzt handeln?

Das National Security Bureau (NSB) veröffentlichte heute eine eindringliche Warnung an die Bevölkerung. Nach monatelangen Untersuchungen steht fest: Die getesteten KI-Chatbots verletzen systematisch Datenschutzstandards und dienen gleichzeitig als Werkzeuge politischer Einflussnahme. Was steckt dahinter?

Die gemeinsame Untersuchung von NSB, Justizministerium und Kriminalpolizei nahm fünf Anwendungen unter die Lupe: Deepseek, Doubao, Yiyan, Tongyi und Yuanbao. Das Ergebnis ist eindeutig – und beunruhigend.

Alle fünf Apps durchfielen den Sicherheitscheck auf ganzer Linie. Die Prüfer testeten 15 verschiedene Sicherheitsindikatoren in fünf Kategorien: Sammlung persönlicher Daten, übermäßige Berechtigungsanforderungen, Datenweitergabe, Extraktion von Systeminformationen und Zugriff auf biometrische Daten.

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Tongyi schnitt am schlechtesten ab und verstieß gegen 11 von 15 Kriterien. Doubao und Yuanbao folgten mit jeweils 10 Verstößen, Yiyan mit 9 und Deepseek mit 8. Diese Konsistenz über verschiedene Entwickler hinweg deutet auf ein systematisches Problem hin: Datensammlung hat Priorität vor Nutzerschutz.

Datenhunger ohne Grenzen

Die Ermittler deckten aggressive Datensammelpraktiken auf, die bei allen Apps nahezu identisch ablaufen. Nutzer werden gezwungen, unzumutbare Datenschutzbestimmungen zu akzeptieren. Die Apps fordern Zugriff auf Standortdaten, erstellen Screenshots der Nutzeraktivitäten und sammeln detaillierte Geräteparameter – ohne plausible Begründung.

„Das NSB empfiehlt der Öffentlichkeit dringend, wachsam zu bleiben und chinesische Apps mit Cybersicherheitsrisiken zu meiden. Nur so lassen sich persönliche Daten und Geschäftsgeheimnisse schützen”, heißt es in der offiziellen Stellungnahme des Geheimdienstes.

Das eigentliche Risiko liegt in der Destination der gesammelten Daten. Diese könnten auf Server in China übertragen werden, wo sie den dortigen Sicherheitsbehörden zugänglich wären. Chinas Gesetze verpflichten Unternehmen zur Datenweitergabe auf Anforderung der Regierung – eine rechtliche Realität, die aus taiwanischer Sicht ein inakzeptables Sicherheitsrisiko darstellt.

Propaganda statt neutraler Information

Die technischen Sicherheitsmängel sind nur die halbe Wahrheit. Die Untersuchung offenbarte eine ebenso problematische politische Dimension: Alle getesteten KI-Modelle reproduzieren konsequent die offizielle Position Beijings.

Bei Fragen zu den Beziehungen zwischen Taiwan und China generierten die Apps ausnahmslos Antworten im Sinne der Kommunistischen Partei. Typische Formulierungen: „Taiwan ist ein untrennbarer Teil Chinas” oder die Bezeichnung Taiwans als „chinesische Provinz”. Die offizielle Bezeichnung des taiwanischen Staatsoberhaupts wird systematisch vermieden.

Noch aufschlussreicher: Die KI-Modelle zensieren gezielt politisch sensible Begriffe. Wörter wie „Demokratie”, „Freiheit”, „Menschenrechte” und „Massaker am Tiananmen-Platz” werden gefiltert oder umgangen. „Die Ergebnisse zeigen eindeutig, dass die Datensysteme dieser Sprachmodelle der politischen Zensur und Kontrolle durch die chinesische Regierung unterliegen”, so das NSB.

Von der Behörden-Sperre zur Bevölkerungswarnung

Die heutige Warnung erweitert frühere Maßnahmen erheblich. Bereits im Februar 2025 hatte das Digitalministerium Deepseek auf allen Regierungsgeräten aus Sicherheitsgründen verboten. Doch die aktuelle Warnung richtet sich direkt an die Bevölkerung und umfasst fünf statt einer Anwendung – ein deutliches Zeichen verschärfter Besorgnis.

Für Taiwan, das ständigem militärischem und politischem Druck aus Beijing ausgesetzt ist, sind die Risiken besonders akut. Die Gefahr: Gesammelte Daten könnten für Spionage oder Einflussoperationen missbraucht werden. Kann ein kleiner Inselstaat diesem digitalen Wettrüsten standhalten?

Was bedeutet das für Nutzer?

Ein vollständiges Verbot für private Nutzer hat die Regierung nicht ausgesprochen – noch nicht. Die eindringliche Empfehlung des Geheimdienstes dürfte dennoch viele Anwender abschrecken. Die detaillierten Erkenntnisse könnten zudem strengere Regulierungen für Hochrisiko-Software nach sich ziehen.

Die Botschaft der taiwanischen Behörden ist glasklar: Kostenlose KI-Tools haben einen Preis – und dieser kann persönliche Privatsphäre und nationale Sicherheit sein. Gerade bei Anwendungen aus autoritären Staaten ist höchste Vorsicht geboten.

Im digitalen Konflikt um die Taiwan-Straße werden alltägliche Apps zum Schlachtfeld. Die Cybersicherheit von Messenger-Diensten und KI-Assistenten bleibt damit ein zentrales und hochsensibles Thema für die kommenden Jahre.

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