Süss MicroTec Aktie: Margen-Schock!
31.10.2025 - 13:40:25Der Halbleiterausrüster verzeichnete einen deutlichen Profitabilitätsrückgang mit Margen deutlich unter Erwartungen und senkte die Jahresprognose. Analysten korrigierten ihre Kursziele nach unten.
Die Quartalszahlen von Süss MicroTec haben Anleger kalt erwischt. Der Spezialist für Halbleiterausrüstung erlebte einen dramatischen Margeneinbruch, der selbst die pessimistischsten Erwartungen übertraf. Doch was steckt hinter diesem brutalen Rückschlag – und wann könnte die Erholung beginnen?
Düstere Zahlen: 5 Prozentpunkte unter Erwartungen
Die vorläufigen Q3-Zahlen offenbaren ein alarmierendes Bild: Die Bruttomarge brach auf nur noch 33,1 Prozent ein – satte fünf Prozentpunkte unter den Analystenerwartungen. Noch schlimmer traf es die operative Marge, die bei mageren 10,5 Prozent landete.
Die kritischsten Punkte im Überblick:
– Bruttomarge sackte von erwarteten 38,1% auf 33,1% ab
– EBIT-Marge verfehlte die Prognose um zwei Prozentpunkte
– Auftragseingang brach um 17 Prozent im Jahresvergleich ein
– Umsatzprognose für 2025 musste bestätigt werden
Mehrfachbelastung: Das perfekte Sturm-Szenario
Doch wie konnte es zu diesem massiven Einbruch kommen? Verantwortlich ist eine toxische Mischung aus mehreren Faktoren. Vor allem der ungünstige Produkt- und Kundenmix schmerzte, gepaart mit den Kosten für den neuen Produktionsstandort in Taiwan.
Besonders schmerzhaft: Die Lieferungen von margenarmen Photomask-Tools für einen Kooperationspartner zogen die Profitabilität erheblich nach unten. Dazu kamen erhöhte Feldservice-Ausgaben bei gleichzeitig geringerer Fixkostendeckung durch das schwache Geschäftsvolumen.
Prognose gestutzt: Wann kommt die Wende?
Die Konsequenz ließ nicht lange auf sich warten. Das Management sah sich gezwungen, die Jahresprognose deutlich nach unten zu korrigieren. Die Bruttomarge-Erwartung für 2025 wurde von 37-39 Prozent auf nur noch 35-37 Prozent gesenkt.
Kann das Unternehmen den Abwärtstrend stoppen? Zur Schadensbegrenzung kündigte die Führung Kostensenkungsmaßnahmen an, darunter strengere Personalkontrollen und die Reduzierung fixer Gemeinkosten. Doch die Analysten bleiben skeptisch.
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Analysten reagieren: Kursziele fallen
Die Marktreaktion fiel entsprechend hart aus. Die Deutsche Bank senkte ihr Kursziel auf 36 Euro, während mwb research von 56 auf 50 Euro korrigierte. Trotz der deutlichen Kürzungen halten viele Experten überraschenderweise an ihren Kaufempfehlungen fest.
Die technische Lage unterstreicht die Dramatik: Mit einem RSI von 28,2 gilt die Aktie als stark überverkauft. Die Volatilität von über 90 Prozent zeigt jedoch, dass die Nerven der Anleger blank liegen.
Ausblick: Lange Durststrecke bevor?
Die größte Frage bleibt: Wann dreht sich das Blatt? Experten sehen 2026 lediglich als Übergangsjahr mit weiterhin niedrigen Umsätzen und anhaltenden Kostenanpassungen. Eine echte Erholung wird erst ab 2027 erwartet, wenn die Nachfrage nach fortschrittlichen Packaging-Anwendungen und Memory-Lösungen wieder anspringt.
Bis dahin müssen Anleger Geduld beweisen – und auf den Capital Markets Day am 17. November hoffen, wo das Management neue langfristige Ziele präsentieren will. Die Frage ist nur: Reichen Worte, um das verlorene Vertrauen zurückzugewinnen?
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