Stadler Rail Aktie: SBB-Trauma!
04.12.2025 - 09:28:31Stadler Rail gewinnt Hybrid-Straßenbahnauftrag in Dänemark, doch die Aktie fällt. Der Verlust des milliardenschweren SBB-Deals überschattet den kleineren Erfolg.
Der Schweizer Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail meldet einen neuen Auftrag aus Dänemark – doch statt Jubel folgt ein Kursrutsch von über 3 Prozent. Acht Hybrid-Straßenbahnen für Aarhus können offenbar nicht darüber hinwegtäuschen, dass ein viel größerer Schatten über dem Unternehmen liegt: der verlorene Mega-Deal mit der SBB im Wert von 2 Milliarden Franken. Ist dieser Auftragserfolg nur ein Tropfen auf den heißen Stein?
Hybrid-Trams für Dänemark: Technisch stark, bilanziell zu klein
Am Mittwoch finalisierte Stadler Rail den Vertrag mit dem dänischen Betreiber Aarhus Letbane. Die Eckdaten klingen solide:
- 8 Straßenbahnen des Typs TRAMLINK fest bestellt
- Option auf weitere 12 Fahrzeuge
- Hybrid-Antrieb mit Traktionsbatterien für flexiblen Einsatz
- Produktion im spanischen Werk Valencia
- Ersatzteilmanagement inklusive
Die Fahrzeuge können dank ihrer Batterietechnologie sowohl auf klassischen Straßenbahnlinien als auch auf regionalen Eisenbahnstrecken ohne durchgehende Oberleitung verkehren. Technologisch unterstreicht der Deal Stadlers Kompetenz bei alternativen Antrieben. Das Auftragsvolumen dürfte im mittleren zweistelligen Millionenbereich liegen – respektabel, aber kein Game-Changer.
Der Elefant im Raum: 2 Milliarden Franken verloren
Warum reagiert die Börse mit Verkaufsdruck auf eine positive Nachricht? Die Antwort liegt im Timing. Ende November hatte Stadler Rekurs beim Bundesverwaltungsgericht gegen die Vergabe des SBB-Großauftrags an Siemens eingelegt. 116 Doppelstockzüge im Wert von rund 2 Milliarden Franken gingen an den deutschen Erzrivalen – ein schmerzhafter Verlust im Heimatmarkt.
Dieser verlorene Deal wiegt in den Köpfen der Anleger ungleich schwerer als der Achtungserfolg in Skandinavien. Die Börse preist das Risiko ein, dass Stadler den juristischen Kampf verlieren und langfristig Marktanteile in der Schweiz einbüßen könnte. Der Aarhus-Auftrag wird daher als “Business as usual” abgetan – zu klein, um die strukturellen Sorgen um Auslastung und Wettbewerbsposition zu zerstreuen.
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Charttechnisch auf dünnem Eis
Die Aktie kämpft mit der psychologisch wichtigen 20-Euro-Marke und notierte gestern zeitweise bei nur noch 19,30 Euro. Das Hauptaugenmerk liegt nun nicht auf kleineren Aufträgen, sondern auf Signalen vom Bundesverwaltungsgericht. Ein nachhaltiges Abrutschen unter die jüngsten Tiefs könnte weiteren Verkaufsdruck auslösen.
Eine Bodenbildung erscheint erst realistisch, wenn Stadler mit Großaufträgen aus den USA oder der DACH-Region aufwarten kann – Deals, die das Volumen des SBB-Debakels zumindest teilweise kompensieren. Bis dahin bleibt die Stimmung fragil. Der Aarhus-Deal beweist zwar internationale Wettbewerbsfähigkeit, reicht als Kurstreiber im aktuellen Sentiment-Tief aber nicht aus.
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