Medizin, Wissenschaftliche

Sport als Medizin: 70 Prozent der Österreicher gestresst

17.11.2025 - 21:41:12

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen die starke Wirkung körperlicher Aktivität auf die mentale Gesundheit. Über die Hälfte der Österreicher nutzt Sport bereits gezielt zum Stressabbau.

70 Prozent der Österreicher fühlen sich oft oder sehr oft gestresst – ein Anstieg um 16 Prozentpunkte binnen eines Jahres. Die alarmierenden Zahlen aus der aktuellen Mavie-Studie zeigen: Die mentale Gesundheit der Bevölkerung verschlechtert sich dramatisch. Doch es gibt Hoffnung: Wissenschaftliche Studien belegen eindeutig, wie wirksam Bewegung gegen Stress, Angst und Depression wirkt.

Die gute Nachricht: Mehr als die Hälfte der Betroffenen setzt bereits auf Sport als Gegenmittel. Und das zu Recht – aktuelle Forschungsergebnisse untermauern die immense Bedeutung körperlicher Aktivität für die Psyche.

Arbeit treibt die Stresslawine

Die Mavie Stress Studie 2025 zeichnet ein düsteres Bild der österreichischen Seelenlage. 54 Prozent nennen die Arbeit als Hauptstressfaktor, gefolgt von finanziellen Sorgen (25 %) und familiären Belastungen (18 %).

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Die Folgen sind bereits spürbar: Nur noch 48 Prozent bewerten ihre mentale Gesundheit als “sehr gut” oder “gut” – im Vorjahr waren es noch rund 60 Prozent. Die häufigsten Symptome:

  • Reizbarkeit (49 %)
  • Schlafstörungen (42 %)
  • Überforderung (34 %)

Immerhin: 56 Prozent der Befragten nutzen Sport und Bewegung gezielt zum Stressabbau.

Glückshormone auf Knopfdruck

Warum wirkt Bewegung so effektiv? Eine umfassende Studie im “British Journal of Sports Medicine” liefert die Antwort. Forscher um Ben Singh analysierten 97 Reviews mit insgesamt 128.119 Teilnehmenden – das Ergebnis ist eindeutig: Körperliche Aktivität verbessert nachweislich Symptome von Depression, Angst und psychischem Stress.

Die neurobiologischen Mechanismen sind beeindruckend: Sport führt zur Ausschüttung von Serotonin, Dopamin und Endorphinen – den körpereigenen Stimmungsaufhellern. Gleichzeitig baut der Körper das Stresshormon Cortisol ab. Besonders spannend: Bewegung regt die Produktion des “Brain-derived neurotrophic factor” (BDNF) an, ein Protein, das Nervenzellen wachsen lässt und vernetzt.

Bewegungstherapie schlägt Standardbehandlung

Die Wissenschaft beschränkt sich nicht auf Theorie. Die wegweisende ImPuls-Studie der Universität Tübingen zeigt: Bewegungstherapie wirkt besser als herkömmliche Behandlungen allein.

Sechs Monate lang nahmen Patienten mit Depressionen, Angst- und Schlafstörungen an einem Gruppen-Bewegungsprogramm teil. Das Ergebnis überzeugt: Die Kombination aus Bewegung und Standardbehandlung reduzierte die Symptomschwere signifikant stärker als die Standardbehandlung ohne Sport. Veröffentlicht wurde die Studie im Juni 2024 in “The Lancet Psychiatry” – einer der renommiertesten Fachzeitschriften weltweit.

Jugend bewegt sich gesünder

Auch die junge Generation profitiert massiv. Das Projekt “MOVE FOR HEALTH” der Deutschen Sportjugend belegt: Sportlich aktive Jugendliche berichten über höhere Lebenszufriedenheit, geringere psychische Belastungen und weniger Einsamkeitsgefühle.

Die Initiative “Exercise is Medicine®” geht noch weiter: Sie will die Zusammenarbeit zwischen Ärzten und Fitnessexperten stärken, um körperliche Aktivität gezielt zu verschreiben – wie ein Medikament, nur ohne Nebenwirkungen.

Von der Smartwatch zur Prävention

Der gesellschaftliche Wandel ist in vollem Gang. Wearables wie Smartwatches und Fitness-Apps motivieren Menschen, ihre Bewegung zu tracken. Der Fokus verschiebt sich dabei: Weg von reiner Ästhetik, hin zu mentalen Vorteilen.

Experten fordern bereits eine stärkere Verankerung von Bewegungsprogrammen im Gesundheitswesen. Die Zukunft liegt in personalisierten Bewegungsempfehlungen, die auf individuelle Bedürfnisse zugeschnitten sind.

Die Erkenntnis: Bereits moderate, aber regelmäßige Aktivität wie zügiges Gehen oder Radfahren zeigt signifikante positive Effekte. Sport wird so zu einem niedrigschwelligen Werkzeug für mentale Resilienz – in einer Welt, die immer stressiger wird.

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