Spezialisierte KI-Agenten erobern Steuerberatung und Softwareentwicklung
09.11.2025 - 16:41:12Thomson Reuters automatisiert Steuerberatung
Die Ära allgemeiner KI-Assistenten geht zu Ende. Eine neue Generation hochspezialisierter KI-Anwendungen verspricht, die Arbeit von Steuerberatern, Wirtschaftsprüfern und Software-Entwicklern grundlegend zu verändern.
In den vergangenen Tagen kündigten mehrere Unternehmen ausgefeilte KI-Werkzeuge an, die weit über einfache Texterstellung hinausgehen. Die neuen Plattformen bieten sogenannte „agentic AI”-Funktionen: Die Software managt mehrstufige Arbeitsabläufe, analysiert Spezialdokumente und liefert Einschätzungen auf Expertenniveau. Was bedeutet das für hochqualifizierte Fachkräfte? Die KI wandelt sich vom hilfreichen Generalisten zum unverzichtbaren Spezialisten.
Auf der Synergy 2025-Konferenz stellte Thomson Reuters eine Suite neuer KI-Lösungen speziell für Steuer-, Prüfungs- und Buchhaltungsexperten vor. Die Cloud-Anwendung „Ready to Review” nutzt agentic AI für komplexe Steuer-Workflows, während „Audit Intelligence Test” die Genauigkeit und Effizienz von Prüfungsverfahren verbessern soll.
Die Tools verstehen und verarbeiten spezialisierte Inhalte wie Steuergesetze und interne Firmendokumente. Sie automatisieren Aufgaben, die bisher manuell und zeitaufwendig waren. „Die innere Einstellung zur KI ist genauso wichtig wie das Tool selbst”, kommentierte Carson Chen, Senior Audit Manager bei Sensiba, einem Unternehmen, das die neue Plattform bereits nutzt.
Durch die Verknüpfung interner Wissensdatenbanken mit umfangreichen Regulierungsinformationen führt die KI differenzierte Analysen durch. Das Ergebnis: Fachkräfte gewinnen Zeit für strategische Beratungsleistungen statt sich in Routineaufgaben zu verlieren.
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Software-Entwicklung mit KI-Partner
Auch die Softwarebranche erlebt einen Innovationsschub. Am 7. November kündigte Syncfusion Code Studio an – eine KI-gestützte Entwicklungsumgebung mit Funktionen wie Auto-Vervollständigung, Code-Generierung und mehrstufiger Automatisierung für große Programmierprojekte. Unternehmensteams können ihre bevorzugten Large Language Models integrieren, während Sicherheit und Governance durch rollenbasierte Zugriffskontrollen gewährleistet bleiben.
„Jeder Technologiechef sucht einen verantwortungsvollen Weg, mit KI zu skalieren”, erklärte Daniel Jebaraj, CEO von Syncfusion. Die Balance zwischen Produktivität und Kontrolle steht im Mittelpunkt.
Parallel dazu lancierte Hitachi Vantara IQ Studio – eine vereinheitlichte agentic AI-Plattform zur Vereinfachung von Entwicklung und Einsatz komplexer KI-Workflows. Die Lösung bietet Orchestrierungswerkzeuge und verwaltete Infrastruktur für Datenteams und KI-Ingenieure. Diese Plattformen agieren nicht mehr als simple Code-Assistenten, sondern als autonome Partner im Entwicklungszyklus.
Vom Alleskönner zum Spezialisten
Die jüngsten Ankündigungen von Thomson Reuters, Syncfusion und Hitachi Vantara spiegeln einen Branchentrend wider: Weg von Einheitslösungen, hin zu spezialisierten Anwendungen mit gezieltem Mehrwert. Während Produktivitätsplattformen wie Asana, Notion oder Zoom weiterhin KI-Features für Zusammenfassungen und Aufgabenverwaltung einbauen, wurden diese neuen Tools von Grund auf für spezifische Berufsfelder entwickelt.
Diese Spezialisierung ermöglicht das Training der KI-Modelle auf branchenspezifischen Daten. Sie verstehen Fachbegriffe, Vorschriften und Arbeitsabläufe in Bereichen wie Finanzwesen oder Softwareentwicklung. Auch Dataminr startete diese Woche ein Entwicklerportal, über das Organisationen seine Echtzeit-Risikoanalyse-KI in eigene geschäftskritische Workflows einbetten können.
Könnte man solche Präzision mit allgemeinen KI-Lösungen erreichen? Wohl kaum. Der Ansatz verspricht deutlich höhere Genauigkeit und Nutzen – ein Zeichen der Marktreife von breiten Verbraucherwerkzeugen hin zu leistungsstarken B2B-Plattformen.
Die Zukunft ist agentisch
Der gemeinsame Nenner dieser Neueinführungen: das Konzept der „agentic AI”. Intelligente Systeme führen eigenständig eine Reihe von Aufgaben aus, um ein Ziel zu erreichen. Statt auf Eingaben zu warten, managen diese KI-Agenten proaktiv Workflows – von der Steuererklärungsvorbereitung bis zur komplexen Software-Bereitstellung. Die KI entwickelt sich vom passiven Assistenten zum aktiven Teilnehmer.
Diese Entwicklung dürfte sich beschleunigen. Weitere Branchen werden maßgeschneiderte KI-Agenten sehen. Juristen, Mediziner und Ingenieure werden vermutlich als nächste von speziell entwickelter KI profitieren, die sich durch ihre komplexen Informations- und Regulierungslandschaften navigieren kann.
Das Endziel: eine digitale Belegschaft spezialisierter KI-Agenten, die mit menschlichen Experten zusammenarbeitet. Sie automatisiert das Routinemäßige und gibt menschlichem Intellekt Raum für Innovation, Strategie und Kundenkontakt. Je stärker diese Tools in den beruflichen Alltag integriert werden, desto mehr werden sie nicht nur die Produktivität steigern – sie werden die Natur qualifizierter Arbeit selbst grundlegend neu definieren.
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