Smartphone-Sicherheit: Erste Pflicht nach der Bescherung
26.12.2025 - 00:33:12Experten raten dringend, neue Smartphones sofort gegen Diebstahl und Phishing-Angriffe abzusichern. Funktionen wie Diebstahlerkennung und Passkeys sind für moderne Geräte unverzichtbar.
Millionen neue Smartphones brauchen sofort Schutz. Anstelle der ersten Nachricht zu tippen, sollten Besitzer am zweiten Weihnachtstag Diebstahlschutz aktivieren und sich vor Betrugs-SMS wappnen. Das raten Sicherheitsexperten und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) dringend. Die Bedrohung hat sich gewandelt: Neben Viren zielen Kriminelle heute auf KI-gestützten Identitätsdiebstahl und physischen Raub ab.
Diebstahlschutz 2.0: Diese Funktionen sind Pflicht
Die wichtigste Neuerung für Geräte der Generation 2024/2025 ist der proaktive Schutz gegen physischen Diebstahl. Betriebssysteme agieren heute autonom, noch bevor der Nutzer den Verlust bemerkt.
Für iPhone-Nutzer ist die Aktivierung des “Schutz für gestohlene Geräte” (Stolen Device Protection) entscheidend. Diese Funktion verhindert, dass Diebe allein mit dem Gerätecode den kompletten Apple-Account übernehmen. Befindet sich das iPhone an einem unbekannten Ort, erzwingt das System für kritische Änderungen eine biometrische Authentifizierung und eine einstündige Sicherheitsverzögerung.
Android-Nutzer profitieren von der neuen “Diebstahl-Erkennungssperre” (Theft Detection Lock). Eine KI erkennt ruckartige Bewegungen, die typisch für einen Diebstahl sind, und sperrt das Display sofort.
Viele Android‑Nutzer übersehen genau diese fünf Schutzmaßnahmen — und deshalb gelingt Kriminellen oft der Zugriff auf WhatsApp, Online‑Banking oder der einfache Geräteklau. Der kostenlose Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Diebstahl-Erkennungssperre, sichere Passkeys, 2FA‑Alternativen (nicht per SMS), Berechtigungsprüfung und QR‑Phishing‑Schutz sofort einrichten. Praktische Checklisten und leicht verständliche Anleitungen helfen beim ersten Tag mit dem neuen Smartphone. Gratis-Sicherheitspaket für Android jetzt anfordern
Experten-Tipp: Prüfen Sie in den Einstellungen unter „Sicherheit & Datenschutz“, ob diese Funktionen aktiv sind. Oft ist ein manuelles Einschalten nötig.
Smishing-Welle nutzt Paket-Chaos aus
Gerade am Tag nach der Bescherung rollt eine massive Welle von Smishing-Angriffen (SMS-Phishing) über Deutschland. Kriminelle nutzen verspätete Geschenke und anstehende Retouren gnadenlos aus.
Verbraucherzentralen und Landeskriminalämter warnen vor täuschend echten SMS, die angeblich von DHL, Hermes oder Amazon stammen. Der Tenor: “Ihr Paket liegt im Verteilzentrum. Bitte bestätigen Sie Ihre Daten.” Ein Klick auf den Link führt zu gefälschten Login-Seiten oder installiert Schadsoftware.
Eine neuere Variante ist das “Quishing” (QR-Code-Phishing). Betrüger legen gefälschte Benachrichtigungskarten mit QR-Codes in Briefkästen. Scannen Sie niemals einen Code, dessen Herkunft Sie nicht zweifelsfrei kennen. Nutzen Sie für die Sendungsverfolgung ausschließlich die offiziellen Apps.
Passkeys: Schluss mit unsicheren Passwörtern
Die Einrichtung des neuen Geräts ist der perfekte Zeitpunkt, um auf moderne Anmeldeverfahren umzusteigen. Große Plattformen wie Google, Amazon und PayPal setzen primär auf Passkeys.
Diese kryptografischen Schlüssel sind phishing-resistent, da es kein Passwort zum Eintippen gibt. Sie werden lokal auf dem Gerät gespeichert und per Biometrie freigegeben.
Richten Sie Passkeys für wichtige Konten wie E-Mail und Banking ein. Aktivieren Sie überall die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) – aber setzen Sie dabei nicht auf SMS-Codes, die abgefangen werden können. Nutzen Sie stattdessen Authenticator-Apps.
Erste Schritte: Aufräumen und updaten
Ein neues Smartphone ist selten sauber. Viele Hersteller installieren vorab unerwünschte Apps, sogenannte Bloatware.
Die Checkliste für den ersten Tag:
* System-Update erzwingen: Auch ein “neues” Handy lag oft Monate im Lager. Installieren Sie sofort alle verfügbaren Updates, um bekannte Sicherheitslücken zu schließen.
* App-Inventur: Deinstallieren Sie konsequent jede App, die Sie nicht kennen oder benötigen.
* Berechtigungs-Audit: Warum braucht die Taschenlampen-App Ihren Standort? Entziehen Sie unnötige Berechtigungen im Datenschutz-Dashboard.
Sicherheit wird zur Hersteller-Pflicht
Die aktuellen Maßnahmen zeigen einen Paradigmenwechsel. Lange wurde die Verantwortung auf den Nutzer abgewälzt. Funktionen wie die automatische Diebstahlerkennung zeigen nun, dass Hersteller stärker in die Pflicht genommen werden.
Dies ist auch eine Reaktion auf explodierende Kosten. Laut Branchenverband Bitkom verursachen Datendiebstahl und Sabotage jährlich Schäden in dreistelliger Milliardenhöhe. Die neuen KI-gestützten Sicherheitsfunktionen in den Smartphone-Chips sind die direkte Antwort auf KI-gestützte Angriffe.
Was 2026 droht: Die nächste Angriffswelle
Für das kommende Jahr erwarten Experten eine Zunahme von Deepfake-Angriffen. Betrüger könnten versuchen, biometrische Sperren mit KI-generierten Gesichtern zu umgehen.
Die Hersteller arbeiten bereits an Gegenmaßnahmen: Apple und Google integrieren hardware-basierte Echtheitsprüfungen, um sicherzustellen, dass wirklich ein Mensch vor der Kamera ist. Bis diese Technologie Standard wird, bleiben der gesunde Menschenverstand und die aktivierten Schutzmechanismen die wichtigste Verteidigung.
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