SimplyGo-App: Letzte Frist für Umstieg von EZ-Link läuft ab

Singapurs ÖPNV-Digitalisierung erreicht den Endpunkt: Die alte EZ-Link-App wird abgeschaltet. Nutzer müssen bis zum 8. Januar 2026 auf die neue Plattform SimplyGo wechseln. Die Konsolidierung markiert einen strategischen Schritt hin zu einem einheitlichen Mobilitäts-Ökosystem.

App-Ende nach Wartungsarbeiten besiegelt

Seit den Systemwartungsarbeiten am 23. Dezember ist der Countdown endgültig gestartet. Wer nun bestimmte Funktionen in der alten EZ-Link-App nutzen will, wird automatisch zur SimplyGo-App weitergeleitet. Die vollständige Abschaltung ist für den 8. Januar 2026 terminiert. Danach sind digitale Kartenverwaltung, Aufladungen und die Einsicht von Fahrten nur noch über die neue App möglich.

„Um alle Services auf einer Plattform zu vereinen, wurden alle EZ-Link-Funktionen in die SimplyGo-App integriert“, heißt es in einer offiziellen Mitteilung. Das Ziel ist klar: Die redundante Pflege zweier separater Apps für dasselbe Netzwerk beenden.

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Dringende To-dos für bestimmte Nutzergruppen

Für die meisten Pendler verläuft der Wechsel reibungslos. Doch einige Gruppen müssen schnell handeln:
* EZ-Link-Wallet-Nutzer: Guthaben auf der Wallet (unterschieden vom Kartenwert) müssen bis zum Stichtag genutzt oder zurückgefordert werden.
* Huawei-Nutzer: Wegen möglicher Kompatibilitätsprobleme mit der Google-Play-Version müssen Betroffene ihr Wallet-Guthaben bis zum 31. Dezember 2025 ausgeben oder eine Rückerstattung beantragen.
* Kontosynchronisation: Ein einmaliger Sync überträgt automatische Aufladungen und Bonuspunkte auf die neue Plattform.

Nur die App wechselt – die Karte bleibt

Die Behörden betonen einen entscheidenden Unterschied: Dieser Wechsel betrifft ausschließlich die mobile App, nicht die physischen Karten. Die umstrittene Pläne von Anfang 2024, das alte Kartensystem für Erwachsene abzuschaffen, wurden nach öffentlichem Protest fallengelassen.

Die physischen EZ-Link-Karten funktionieren weiterhin an Bahnschranken und in Bussen. Das alte „Card-Based Ticketing“-System wird mit einer staatlichen Investition von umgerechnet rund 27 Millionen Euro mindestens bis 2030 weiterbetrieben. „Die Nutzung Ihrer Karten ist nicht betroffen“, stellt ein aktueller Hinweis klar. Geändert hat sich nur die Verwaltung per Smartphone.

Strategische Konsolidierung im „Smart Nation“-Kurs

Hinter dem App-Zusammenschluss steht Singapurs „Smart Nation“-Strategie. Sie zielt darauf ab, fragmentierte Dienste in integrierte Plattformen zu überführen. Die zentrale Steuerung soll technischen Aufwand reduzieren und die Einführung neuer Features beschleunigen – wie etwa das Belohnungsprogramm „Travel Smart Journeys“.

„Das ist eine längst überfällige Aufräumaktion“, sagt Digitalberater Marcus Tan. „Mit der Backend-Integration im September 2024 wurde die alte App zur leeren Hülle. Der verpflichtende Wechsel ist der letzte Schritt für ein besseres Nutzererlebnis.“ Die Wartungsarbeiten am 23. Dezember, die letzte Aufladungen kurzzeitig blockierten, zeigten jedoch, wie abhängig Pendler inzwischen von der digitalen Verwaltung sind.

SimplyGo wird zum „Transport-Geldbeutel“

Die Zukunft der Plattform geht über den ÖPNV hinaus. Die Integration von Maut- (ERP) und Parkgebühren ist bereits im Gange. SimplyGo soll zum ganzheitlichen „Transport-Geldbeutel“ werden.

Ein kurzfristiger Anreiz für den Umstieg kommt schon am 27. Dezember 2025: Das „Free Train Rides“-Programm in der Nordost-Region, das Reisen außerhalb der Stoßzeiten fördern soll, wird vollständig über die SimplyGo-App verwaltet.

Die Uhr tickt. Pendler haben noch 15 Tage Zeit, ihren digitalen Service zu migrieren. Die Empfehlung der Behörden ist eindeutig: SimplyGo jetzt herunterladen, um Unterbrechungen zu vermeiden.

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