SIM-Swapping, Datenlecks

SIM-Swapping: Datenlecks machen Handynummern zum Sicherheitsrisiko

08.11.2025 - 16:21:12

Datenlecks liefern das Werkzeug

Kriminelle kapern massenhaft Handynummern und räumen Bankkonten leer. Möglich macht das die Flut gestohlener persönlicher Daten. Die Methode heißt SIM-Swapping – und sie trifft Verbraucher meist völlig unvorbereitet.

Die Masche ist simpel, aber verheerend: Angreifer überzeugen den Mobilfunkanbieter, die Telefonnummer ihres Opfers auf eine neue SIM-Karte zu übertragen. Damit erhalten sie alle SMS und Anrufe – einschließlich der Sicherheitscodes für Online-Banking und andere Dienste. Das erste Warnsignal? Der plötzliche Verlust des Mobilfunknetzes.

Für den Angriff benötigen die Täter persönliche Informationen: Name, Geburtsdatum, Adresse, manchmal Kontonummern. Diese Daten beschaffen sie aus dem Darknet, wo gestohlene Informationen aus Datenpannen massenhaft verfügbar sind. Oft reichen bereits Details aus sozialen Medien, um ein überzeugendes Profil zu erstellen.

Mit diesen Informationen geben sich die Kriminellen beim Mobilfunkanbieter als legitimer Kunde aus. Die Verifizierungsprozesse vieler Anbieter sind zu schwach – und verlassen sich ausgerechnet auf Daten, die längst kompromittiert sind.

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Totalschaden in wenigen Minuten

Die Folgen sind katastrophal. Mit der kontrollierten Telefonnummer setzen Angreifer Passwörter zurück und plündern Konten:

  • Online-Banking: SMS-TANs werden abgefangen, Überweisungen durchgeführt
  • E-Mail-Konten: Zugriff auf weitere sensible Dienste
  • Kryptowährungen: Besonders gefährdet durch unumkehrbare Transaktionen
  • Soziale Medien: Identitätsdiebstahl und Erpressung

Ein Fall aus den USA zeigt das Ausmaß: T-Mobile musste im März 2025 rund 28 Millionen Euro an einen Kunden zahlen, der durch SIM-Swapping seine Kryptowährungsbestände verlor. Ermittler sprechen von einem “Totalschaden” für Betroffene.

So schützen Sie sich

SMS-basierte Zwei-Faktor-Authentifizierung ist das Problem. Wer kann, sollte auf sicherere Alternativen umsteigen:

  • Authenticator-Apps wie Google Authenticator oder Authy
  • Physische Sicherheitsschlüssel (FIDO2-Standard)
  • Starke, einzigartige Passwörter für alle Konten
  • Sparsamer Umgang mit persönlichen Daten online

Bei Verdacht sofort handeln: Mobilfunkanbieter kontaktieren, alle Passwörter ändern, Polizei informieren. Jede Minute zählt.

Mobilfunkanbieter in der Kritik

Die Branche steht unter Druck. Telefonnummern sind längst mehr als Kommunikationskennungen – sie sind der Schlüssel zur digitalen Identität. Doch die Sicherheitsverfahren hinken hinterher.

Gefordert werden strengere Identitätsprüfungen und zusätzliche Schutzoptionen: spezielle PINs, Sicherheitsfragen, die nicht aus öffentlich zugänglichen Daten ableitbar sind. Die eSIM-Technologie könnte die Situation verschärfen, da kein physischer Kartenaustausch mehr nötig ist.

Ein Wettrüsten ohne Ende?

Solange SMS-TANs Standard bleiben und gestohlene Daten frei verfügbar sind, bleibt SIM-Swapping eine massive Bedrohung. Sicherheitsforscher arbeiten an besseren Erkennungssystemen und stärkerer Bindung von Nummern an Geräte.

Doch der wirksamste Schutz liegt derzeit bei den Nutzern selbst: Bewusstsein für die Gefahr, proaktive Absicherung der Konten und Abkehr von SMS-basierter Authentifizierung. Wer seine Handynummer als das behandelt, was sie geworden ist – ein Generalschlüssel – erhöht seine Chancen erheblich.

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