Seniorenfitness, Deutschland

Seniorenfitness: Deutschland kämpft gegen den Bewegungsmangel

18.11.2025 - 02:40:12

Nur 25 Prozent der über 80-Jährigen erreichen WHO-Bewegungsziele. Die Politik fördert nun aktive Mobilität im Alltag und neue Sportangebote für Ältere.

Nur ein Viertel der über 80-Jährigen erreicht die WHO-Bewegungsempfehlungen. Jetzt reagiert die Politik mit neuen Förderprogrammen und einem radikalen Umdenken: Statt Sportkurse soll Bewegung in den Alltag integriert werden – durch “Aktive Mobilität”.

Die Zahlen sind alarmierend. Laut Bundesgesundheitsministerium schaffen es nur 43 Prozent der 65- bis 79-Jährigen, die empfohlenen Ausdaueraktivitäten zu absolvieren. Bei den über 80-Jährigen sind es gerade einmal 25 Prozent. Werden muskelkräftigende Übungen einberechnet, brechen die Werte noch weiter ein.

Die Folgen? Herzprobleme, Diabetes, brüchige Knochen. Dazu kommt der schleichende Verlust von Kraft und Gleichgewicht – und damit steigt das Sturzrisiko dramatisch. Viele Senioren verlieren ihre Selbstständigkeit, lange bevor es sein müsste.

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Jede Bewegung zählt – auch die kurze

Die WHO hat reagiert und ihre Leitlinien angepasst. Die neue Devise: Jede Bewegung zählt, selbst kurze Einheiten bringen etwas. Konkret empfohlen werden 150 bis 300 Minuten moderate Bewegung pro Woche. Dazu kommen muskelstärkende Übungen an mindestens zwei Tagen sowie Gleichgewichtstraining an mindestens drei Tagen.

Klingt nach viel? Hier setzt das Konzept der Aktiven Mobilität an, das Robert Koch-Institut und Bundesanstalt für Straßenwesen vorantreiben. Die Idee ist simpel: Bewegung in die tägliche Routine einbauen. Zum Bäcker laufen statt fahren. Mit dem Rad zum Arzt. Den Bus eine Station früher verlassen.

Dieser Ansatz könnte für viele Senioren der Schlüssel sein – denn nicht jeder will oder kann in einen Sportverein.

Neue Programme, neue Erkenntnisse

Die Politik zieht mit. Der LandesSportBund Niedersachsen hat für 2025 ein Förderprogramm aufgelegt, das Sportvereine beim Aufbau neuer Angebote für über 50-Jährige unterstützt. Qualifizierte Übungsleiter sollen finanziert, Infrastruktur geschaffen werden.

Parallel liefert die Wissenschaft frische Impulse. Eine aktuelle Studie der Universität Évora in Portugal zeigt: Sensomotorisches Training – eine Kombination aus Koordinations- und Gleichgewichtsübungen – wirkt bei über 55-Jährigen effektiver als klassische Angebote wie Pilates oder Aqua-Aerobic.

Solche Erkenntnisse sind Gold wert für die Entwicklung künftiger Fitnessprogramme.

Der demografische Druck wächst

Die Zeit drängt. Bis Ende der 2030er-Jahre wird die Zahl der über 67-Jährigen von aktuell 16,4 Millionen auf über 20 Millionen steigen. Jeder weitere Mensch, der im Alter fit bleibt, entlastet das Gesundheitssystem massiv. Prävention ist billiger als Pflege – das wissen auch die Krankenkassen.

Doch Bewegungsförderung allein reicht nicht. Die Infrastruktur muss mitspielen: Barrierefreie Gehwege, sichere Radwege und längere Ampelphasen sind keine netten Extras, sondern Grundvoraussetzungen. Ohne sie bleibt aktive Mobilität für viele Senioren ein leeres Versprechen.

Was kommt als Nächstes?

Die Zukunft gehört integrierten Konzepten. Bewegung, soziale Kontakte und Alltagsbewältigung müssen zusammengedacht werden. Dazu gehören:

  • Technologiegestützte Heimtrainings für mehr Flexibilität
  • Kooperationen zwischen Sportvereinen und Senioreneinrichtungen
  • Bewegungsfreundliche Stadtplanung auf kommunaler Ebene

Die Politik steht in der Pflicht, diese Programme nachhaltig zu finanzieren und Rahmenbedingungen zu schaffen. Das Ziel ist klar: Eine Kultur etablieren, in der Bewegung im Alter zur Selbstverständlichkeit wird.

Denn es geht nicht darum, dem Leben mehr Jahre zu geben – sondern den Jahren mehr Leben.

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