Senioren, Visier

Senioren im Visier: KI macht Online-Betrug gefährlich perfekt

08.11.2025 - 14:22:12

Ältere Menschen werden trotz hoher Selbsteinschätzung ihrer digitalen Fähigkeiten häufiger Opfer raffinierter Cyber-Angriffe mit KI-gestützten Phishing-Mails und geklonten Stimmen.

Ältere Menschen bewegen sich selbstbewusst durchs Internet – doch Kriminelle rüsten auf. Mit künstlicher Intelligenz erstellen Betrüger täuschend echte Phishing-Mails und klonen Stimmen von Angehörigen. Die Folge: Senioren werden trotz wachsender digitaler Kompetenz immer häufiger Opfer raffinierter Cyber-Attacken.

Eine diese Woche veröffentlichte Studie zeigt: Fast alle Befragten über 65 Jahre stufen sich selbst als digital kompetent ein. 62 Prozent sind überzeugt, Online-Betrug zuverlässig erkennen zu können. Die Cox Mobile-Umfrage „Connecting the Digital Dots” vom 6. November offenbart aber auch die Kehrseite: Ausgerechnet Senioren berichten von mehr Sicherheitsvorfällen als jüngere Generationen – Phishing-Angriffe und Malware inklusive.

Diese Diskrepanz zwischen Selbsteinschätzung und Realität macht die Lage brisant. Während ältere Menschen zunehmend Online-Banking nutzen und in sozialen Netzwerken aktiv sind, entwickeln Kriminelle parallel hochprofessionelle Angriffsmethoden.

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Wenn die Maschine den Enkeltrick perfektioniert

Die größte Bedrohung kommt aus einer unerwarteten Ecke: Künstliche Intelligenz demokratisiert den Betrug. Cybersecurity-Experten warnen seit dem 5. November eindringlich vor einer neuen Dimension der Kriminalität. Mit KI-Plattformen generieren Betrüger binnen Sekunden Tausende täuschend echter Phishing-Mails – grammatikalisch einwandfrei und personalisiert.

„Die typischen Warnzeichen fehlen einfach”, erklärt Cybersecurity-Student Mohammed Jowkari. Rechtschreibfehler und holpriges Deutsch, bisher verlässliche Indikatoren für Betrugsversuche, gehören der Vergangenheit an. Selbst technisch versierte Menschen fallen auf diese neuen Nachrichten herein.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Das IT-Sicherheitsunternehmen Varonis registrierte innerhalb von sechs Monaten einen Anstieg von 202 Prozent bei Phishing-Nachrichten. Verantwortlich dafür? Der massenhafte Einsatz künstlicher Intelligenz.

Der geklonte Hilferuf

Besonders perfide: Betrüger nutzen KI-Technologie mittlerweile, um Stimmen von Familienmitgliedern zu klonen. Wenige Sekunden Audiomaterial aus Social Media oder öffentlich zugänglichen Quellen reichen aus. Die Masche: Ein verzweifelter Anruf der vermeintlichen Enkelin, die dringend Geld benötigt. Die emotionale Notlage erzeugt Zeitdruck – rationale Überlegungen bleiben auf der Strecke.

Diese „Familien-Betrugsmaschen” kombinieren technologische Raffinesse mit psychologischer Manipulation. Oft beginnt der Kontakt per SMS oder Messenger-Nachricht, bevor die Kriminellen telefonisch nachlegen.

Behörden schlagen Alarm

Die Polizei in Nashville meldete am 7. November einen generellen Anstieg von Betrugsfällen gegen Senioren. Neben klassischen Tech-Support-Scams nehmen Romance-Scams und Identitätsdiebstahl zu. Betrüger geben sich als Mitarbeiter des Finanzamts, der Krankenversicherung oder Strafverfolgungsbehörden aus. Die Forderung: Sofortige Zahlung per Geschenkkarte oder Überweisung.

Der kanadische Sicherheitsrat stuft Betrug mittlerweile als das Verbrechen Nummer eins gegen ältere Kanadier ein. Während der Senior Safety Week, die am 6. November startete, betonte Präsident Gareth Jones: „Betrug leert nicht nur Bankkonten – er zerstört Vertrauen und Unabhängigkeit.”

Kann soziale Isolation das Risiko erhöhen? Die Experten sagen eindeutig ja. Einsame Senioren reagieren eher auf unaufgeforderte Kontaktversuche, wenn diese scheinbar menschliche Nähe versprechen.

Die Vertrauenslücke

Warum trifft es ausgerechnet ältere Menschen so hart? Viele gehören einer Generation an, die mit Respekt vor Autoritäten aufwuchs. Diese Sozialisation macht sie anfälliger für Betrugsmaschen, bei denen sich Kriminelle als Amtspersonen ausgeben.

Eine aktuelle Erhebung der Global Anti-Scam Alliance zeigt: Ein Viertel der britischen Erwachsenen erlebt wöchentlich mehrere Betrugsversuche. Ältere Menschen sind besonders betroffen. Die schiere Masse an betrügerischen Kontaktversuchen erhöht statistisch die Erfolgswahrscheinlichkeit der Kriminellen.

Immerhin: 70 Prozent der befragten Senioren nutzen starke, einzigartige Passwörter. 60 Prozent aktivieren Zwei-Faktor-Authentifizierung. Doch reicht das gegen KI-gestützte Angriffswellen?

Was jetzt zu tun ist

Mehr als die Hälfte der befragten Senioren würde an Workshops zu Online-Sicherheit teilnehmen. Ein klares Signal: Der Bedarf an zugänglichen Bildungsangeboten ist enorm.

Banken und Finanzdienstleister stehen in der Pflicht, benutzerfreundliche Sicherheitssysteme zu implementieren. Biometrische Authentifizierung und Echtzeit-Warnungen bei Transaktionen können einen entscheidenden Schutzwall bilden.

Die wichtigste Regel bleibt: Skepsis bei unaufgeforderten Nachrichten, die Zeitdruck erzeugen oder sofortige Zahlungen fordern. Verdächtige Anfragen sollten immer über unabhängige Kanäle verifiziert werden – etwa durch Anruf bei der Bank unter der auf der Karte angegebenen Nummer.

Ein einfacher, aber wirksamer Schutz gegen Identitätsbetrug: Familien sollten ein gemeinsames Codewort vereinbaren. So lassen sich geklonte Stimmen und falsche Notrufe enttarnen.

Die Technologie entwickelt sich rasant weiter – und mit ihr die kriminellen Methoden. Kontinuierliche Aufklärung bleibt der wirksamste Schutz für die digitale und finanzielle Sicherheit älterer Menschen.

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