Schmerztherapie-Gipfel, Führende

Schmerztherapie-Gipfel: Führende Unikliniken schlagen Alarm

08.11.2025 - 14:21:11

Warum gerade jetzt diese geballte Aktivität?

Köln, Freiburg und Ulm rüsten sich für wegweisende Konferenzen zur multimodalen Schmerztherapie – während die Zukunft dieser Behandlungsform ungewisser denn je ist. Im November treffen sich Deutschlands führende Schmerzexperten, um Lösungen für eine Versorgungsform zu finden, die durch die Krankenhausreform existenziell bedroht ist.

Die Unikliniken setzen ein deutliches Zeichen: Während die Politik über die Zukunft der stationären Versorgung entscheidet, intensivieren Mediziner ihre fachliche Zusammenarbeit. Chronische Schmerzen betreffen Millionen Menschen in Deutschland – doch die spezialisierte Behandlung steht auf der Kippe.

Die Antwort liegt in der drohenden Marginalisierung einer bewährten Therapieform. Multimodale Schmerztherapie kombiniert medizinische, psychologische und physiotherapeutische Ansätze zu einem ganzheitlichen Behandlungskonzept. Doch in der geplanten Krankenhausreform fehlt eine eigenständige “Leistungsgruppe” für diese interdisziplinäre Versorgung.

Die Folge: Bis zu 40 Prozent der bisherigen Behandlungsfälle könnten wegbrechen, warnten Fachgesellschaften und Patientenorganisationen bereits im September. Spezialisierte Schmerzstationen stehen vor der Schließung – ausgerechnet in einer Zeit steigenden Bedarfs.

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Köln und Ulm: Interdisziplinäre Plattformen im Fokus

Am Mittwoch, den 19. November, lädt die Uniklinik Köln zur “Interdisziplinären Schmerzkonferenz”. Diese regelmäßigen Foren bringen Spezialisten verschiedener Fachrichtungen zusammen, um komplexe Patientenfälle zu diskutieren. Anästhesisten, Neurologen, Psychologen und Physiotherapeuten entwickeln gemeinsam Behandlungsstrategien – genau jene Zusammenarbeit, die das Herzstück multimodaler Therapie bildet.

Die Uniklinik Ulm verfolgt einen ähnlichen Kurs. Neben laufenden Fachkonferenzen öffnet die Klinik am 22. November ihre Türen für einen Tag der offenen Tür. Die Botschaft: Schmerztherapie braucht nicht nur Experten-Austausch, sondern auch öffentliches Verständnis für die Komplexität chronischer Schmerzen.

Freiburg: Praxis statt Theorie

Das 23. Schmerztherapeuten-Treffen am 21. und 22. November in Freiburg setzt bewusst auf anwendungsorientierte Themen. Auf der Agenda stehen unter anderem “Sexuelle Gesundheit bei chronischen Schmerzen” – ein oft tabuisiertes Thema – sowie aktuelle Entwicklungen in der physiotherapeutischen Kopfschmerzbehandlung.

Die Themenwahl zeigt: Moderne Schmerztherapie behandelt den ganzen Menschen, nicht nur Symptome. Solche spezialisierten Updates sind für Therapeuten essentiell, um Patienten nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen versorgen zu können.

Systemische Hürden gefährden Versorgung

Die Konferenzen finden in einem angespannten Umfeld statt. Die Deutsche Schmerzgesellschaft und weitere Fachverbände haben wiederholt auf einen grundlegenden Konstruktionsfehler in der Krankenhausreform hingewiesen: Ohne strukturelle Verankerung der Schmerzmedizin droht der Kollaps der spezialisierten Versorgung.

Die Kritik richtet sich an die Politik: Während andere medizinische Bereiche klar definierte Leistungsgruppen erhalten, bleibt die multimodale Schmerztherapie außen vor. Für die betroffenen Kliniken bedeutet das Planungsunsicherheit – für Patienten potenziell den Verlust wohnortnaher Versorgung.

Kann die Fachkompetenz das System retten?

Die November-Treffen sind mehr als akademische Pflichtveranstaltungen. Sie dokumentieren den Willen der medizinischen Community, fachliche Exzellenz zu sichern – unabhängig von politischen Rahmenbedingungen. Die Erkenntnisse und Strategien aus Köln, Freiburg und Ulm werden in die laufende Debatte mit Entscheidungsträgern einfließen.

Doch eines wird deutlich: Selbst die beste Therapie nützt nichts, wenn die Strukturen fehlen, sie zu finanzieren. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob der Druck aus der Fachcommunity ausreicht, um die Schmerzmedizin doch noch im Reformwerk zu verankern. Für Millionen Schmerzpatienten in Deutschland steht viel auf dem Spiel.

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