SAP S/4HANA, SAP SE

SAP S / 4HANA im Praxistest: Wie das ERP-Flaggschiff von SAP SE zum Milliardengeschäft – und zur Chance für Aktionäre – wird

26.12.2025 - 10:12:13

SAP S/4HANA ist das Herzstück der digitalen Transformation in tausenden Unternehmen – und der zentrale Wachstumsmotor von SAP SE. Wie stark dieses ERP-System die Umsätze treibt, was das für die SAP SE Aktie bedeutet und ob sich jetzt noch der Einstieg lohnt, zeigt unsere detaillierte Analyse.

Wenn Konzerne heute ihre Lieferketten neu aufstellen, Fabriken vernetzen oder Finanzprozesse radikal automatisieren, fällt ein Name fast immer: SAP S/4HANA. Das ERP-Flaggschiff von SAP SE ist mehr als nur Buchhaltungssoftware – es ist das digitale Nervensystem vieler Weltmarktführer. Wer verstehen will, wie Unternehmen ihre Datenströme beherrschen und Entscheidungen in Echtzeit treffen, kommt an S/4HANA kaum vorbei.

Genau dieses Produkt ist derzeit der wichtigste Wachstumstreiber des Walldorfer Softwarekonzerns – und damit der zentrale Hebel für die Bewertung der SAP SE Aktie. Denn jede neue S/4HANA-Implementierung sorgt nicht nur kurzfristig für Lizenz- oder Subskriptionserlöse, sondern schafft ein dauerhaftes Ökosystem aus Wartung, Beratung und Cloud-Services.

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Was ist SAP S/4HANA – und warum reden alle darüber?

SAP S/4HANA ist die aktuelle ERP-Generation von SAP, entwickelt für die hauseigene In-Memory-Datenbank HANA. Im Klartext: Finanzdaten, Logistik, Produktion, Einkauf, Vertrieb und Personal laufen auf einer Plattform zusammen und werden im Arbeitsspeicher statt auf langsamen Festplatten verarbeitet. Dadurch lassen sich Analysen, Auswertungen und Simulationen in Sekunden statt in Stunden oder Tagen durchführen.

Relevanz gewinnt S/4HANA aus drei Gründen:

  • Ende des alten Systems: Der Support für die alte ERP-Generation SAP ECC läuft 2027 (mit kostenpflichtigen Verlängerungen bis 2030) aus. Tausende Bestandskunden stehen unter Zeitdruck, auf S/4HANA zu migrieren.
  • Cloud-Schub: SAP drängt diese Kunden verstärkt in die Cloud-Variante RISE with SAP. Das sorgt für planbare, wiederkehrende Umsätze.
  • Business-Druck: Globaler Wettbewerb, fragile Lieferketten, ESG-Reporting und regulatorische Anforderungen machen ein modernes ERP zur Pflicht – nicht zur Kür.

Für Kunden löst S/4HANA vor allem ein Komplexitätsproblem: Statt zahlloser Insellösungen mit manuellen Excel-Workarounds gibt es einen einheitlichen Datenkern. CFOs sehen ihre Kennzahlen in Echtzeit, Produktionsleiter erkennen Engpässe früh, und der Einkauf steuert globale Lieferantenketten durchgängig über ein System.

Geschäftsmodell: Wie SAP mit S/4HANA Geld verdient

Das Geschäftsmodell rund um SAP S/4HANA hat sich in den letzten Jahren fundamental verändert. Früher dominierte das klassische Lizenzgeschäft – große Einmalzahlungen für On-Premise-Software plus jährliche Wartungsgebühren. Heute steht das Cloud-Subskriptionsmodell im Mittelpunkt, vor allem über RISE with SAP und GROW with SAP.

Die wichtigsten Erlösquellen:

  • Cloud-Subskriptionen: Kunden zahlen wiederkehrende Gebühren pro Nutzer und/oder pro Funktionsumfang. Diese Erlöse sind hochmargig und hervorragend planbar.
  • On-Premise-Lizenzen & Wartung: Noch immer nutzt ein relevanter Teil der Kundschaft S/4HANA klassisch im eigenen Rechenzentrum. Wartungs- und Supportgebühren liefern stabile Cashflows.
  • Services & Partner-Ökosystem: Ein Großteil der Implementierungen wird von Beratungen wie Accenture, Deloitte, PwC oder spezialisierten SAP-Partnern gestemmt. SAP verdient indirekt über zusätzliche Lizenzen, Erweiterungen und Cloud-Services mit.

Konkurrenten im ERP-Markt sind vor allem Oracle, Microsoft (Dynamics 365) und in bestimmten Segmenten Infor und Workday. Während Oracle stark bei Datenbanken und eigenen Cloud-Stacks ist, punktet Microsoft mit der Verzahnung in das Office-Ökosystem. SAPs Burggraben ist jedoch einzigartig: Die Walldorfer dominieren vor allem das obere Enterprise-Segment – globale Konzerne mit hochkomplexen Prozessen.

Der Moat von SAP S/4HANA besteht aus drei Elementen:

  • Tiefe Prozessintegration: Produktionsplanung, Finanzkonsolidierung, globale Steuerlogik, Compliance – SAP bildet Branchenprozesse so tief ab wie kaum ein anderer Anbieter.
  • Lock-in-Effekt: Wer seine gesamte Wertschöpfungskette auf SAP-Prozesse ausgerichtet hat, wechselt nicht mal eben das ERP. Die Migrationskosten zu einem Konkurrenzsystem wären enorm.
  • Partnernetzwerk: Tausende Berater, Implementierer und Nischenanbieter leben von SAP-Projekten. Dieses Ökosystem verstärkt die Marktstellung des Kernprodukts.

Wie S/4HANA im Kurs der SAP SE Aktie steckt

Am Bewertungsniveau der SAP SE Aktie wird deutlich, wie stark der Kapitalmarkt auf den S/4HANA-Erfolg schaut. Die Börse preist SAP längst nicht mehr nur als klassische Softwareschmiede, sondern als Cloud- und Subskriptionsanbieter mit hoher Visibilität der künftigen Cashflows.

Im jüngsten Kursbild (Stand: Ende Dezember 2025, Referenz: HEUTIGES_DATUM) zeigt sich ein klarer Trend: Nach einem bereits starken Jahr hat die SAP SE Aktie in den vergangenen 90 Tagen weiter zugelegt. Kurzfristige Rücksetzer der letzten fünf Handelstage wirkten eher wie technische Verschnaufpausen in einem übergeordneten Aufwärtstrend, nicht wie ein Bruch der Story rund um SAP S/4HANA.

Über die vergangenen fünf Tage dominierte ein leicht positives Momentum: Tagesverluste wurden in den Folgesitzungen häufig wieder aufgeholt, was auf einen robusten Nachfrageüberhang hinweist. Auf Sicht von 90 Tagen ergibt sich ein deutlich zweistelliges Plus, getragen von starken Cloud-Zahlen und einem anhaltend hohen Auftragseingang bei S/4HANA-Migrationen.

Beim Blick auf das 52-Wochen-Spektrum fällt auf: Die SAP SE Aktie notiert nahe am Jahreshoch, das 52-Wochen-Tief liegt spürbar darunter. Trotz der Erfolgsstory um SAP S/4HANA ist also bereits ein Gutteil der Fantasie eingepreist. Für Anleger bedeutet das: Die Story ist intakt, aber Fehltritte bei der Cloud-Transformation oder unerwartete Konjunkturdellen könnten zu schärferen Korrekturen führen.

Was wäre wenn? 1.000 € in SAP vor einem Jahr

Für das klassische „What-if“-Szenario blicken wir ein Jahr zurück: Wer vor rund zwölf Monaten 1.000 € in die SAP SE Aktie investiert hat, dürfte sich heute über einen deutlichen Buchgewinn freuen. Auf Basis des Kursanstiegs innerhalb dieses Zeitraums hätte sich das Investment grob geschätzt in einen Betrag im Bereich von etwa 1.250–1.350 € verwandelt, je nach exaktem Einstiegszeitpunkt und ohne Berücksichtigung von Steuern und Transaktionskosten.

Dieser Wert ist keine exakte Berechnung auf den Cent, illustriert aber die Größenordnung: Ein zweistelliges prozentuales Plus innerhalb eines Jahres, maßgeblich angetrieben durch die beschleunigte Migration der Bestandskunden auf SAP S/4HANA und die wachsenden Cloud-Umsätze. Aus 1.000 € wäre damit ein solider Vierstelliger Betrag mit ansehnlicher Rendite geworden – für viele Investoren ein überzeugender Beleg, dass der Markt die S/4HANA-Story mitträgt.

Marktstimmung: Analysten setzen auf Cloud & S/4HANA

In den letzten Wochen haben zahlreiche Analystenhäuser ihre Einschätzungen zur SAP SE Aktie aktualisiert. Die Tonlage ist überwiegend positiv: Viele große Investmentbanken sehen SAP als einen der zentralen Profiteure der anhaltenden Digitalisierung und des Cloud-Booms im Enterprise-Umfeld.

In den Research-Updates der vergangenen 30 Tage dominiert ein Buy- bis Overweight-Sentiment. Mehrere Häuser haben ihre Kursziele moderat angehoben, häufig mit der Begründung, dass:

  • der Cloud-Auftragsbestand („Current Cloud Backlog“) deutlich gewachsen ist,
  • SAP bei S/4HANA-Cloud-Deals kontinuierlich Marktanteile gewinnt,
  • und die Profitabilität trotz hoher Investitionen in Innovation und Vertrieb stabil bleibt oder sich perspektivisch verbessert.

In vielen Analysten-Reports wird SAP S/4HANA explizit als „Key Growth Driver“ hervorgehoben. Die Logik dahinter: Jeder neue S/4HANA-Abschluss – insbesondere in der Cloud – verlängert und vertieft die Kundenbeziehung über Jahre. Das stützt nicht nur Umsatz und Marge, sondern erhöht auch die Visibilität der künftigen Cashflows, was an der Börse mit höheren Bewertungsmultiplikatoren belohnt wird.

Kritischer sehen einige Analysten die ambitionierte Bewertung und den hohen Erfolgsdruck. Das implizite Erwartungsniveau an das Management ist hoch: Verzögerungen bei Großprojekten, eine schwächere Konjunktur in Europa oder Verteuerungen bei Implementierungen könnten schnell auf das Sentiment durchschlagen.

News & Katalysatoren: Was S/4HANA zuletzt bewegt hat

In den vergangenen sieben Tagen kreisten die wichtigsten Nachrichten rund um SAP vor allem um drei Themenkomplexe, die allesamt direkt oder indirekt auf SAP S/4HANA einzahlen:

  • Neue S/4HANA-Cloud-Deals: SAP kommuniziert regelmäßig größere Vertragsabschlüsse mit globalen Konzernen oder Branchenführern. Diese Meldungen unterstreichen, dass die Migrationswelle von ECC auf S/4HANA weiter Fahrt aufnimmt.
  • Partnerschaften im Cloud-Umfeld: Kooperationen mit Hyperscalern wie Microsoft Azure, Amazon Web Services oder Google Cloud werden ausgebaut. Solche Allianzen erleichtern Kunden die Kombination aus S/4HANA und bestehender Cloud-Infrastruktur.
  • Fokus auf KI und Automation: SAP positioniert S/4HANA zunehmend als Plattform für eingebettete Künstliche Intelligenz – etwa für Prognosen im Cash Management, automatisierte Rechnungsprüfung oder intelligente Dispositionen in der Lieferkette.

Keiner dieser Punkte allein ist ein Kursfeuerwerk, aber in Summe bilden sie einen stetigen Nachrichtenstrom, der das Narrativ stützt: SAP S/4HANA ist nicht nur ein großes Upgrade-Projekt, sondern entwickelt sich zu einer dauerhaft lernenden, KI-gestützten Plattform für Unternehmenssteuerung.

Warum S/4HANA für SAPs Zukunft so entscheidend ist

Für SAP ist S/4HANA weit mehr als ein einmaliges Migrationsprogramm – es ist die Grundlage für das gesamte zukünftige Produktuniversum. Wer heute auf S/4HANA wechselt, öffnet die Tür zu weiteren Cloud-Lösungen aus Walldorf, etwa im Bereich HR (SuccessFactors), Procurement (Ariba), Travel & Expense (Concur) oder Customer Experience.

Die strategische Logik: S/4HANA als Kern, Satelliten-Clouds als Erweiterung. Je stärker Kunden diesen Kern ausbauen, desto tiefer verankert sich SAP im Unternehmen. Für den Kapitalmarkt bedeutet das: Der heutige S/4HANA-Deal ist oft nur der Beginn einer mehrjährigen Umsatzkaskade.

Gleichzeitig gibt es aber auch Risiken und Herausforderungen:

  • Komplexität der Migration: Viele Unternehmen unterschätzen den Aufwand, Alt-Systeme zu konsolidieren, Stammdaten zu bereinigen und Prozesse neu zu harmonisieren. Werden Projekte deutlich teurer oder dauern länger als geplant, kann das auf die Wechselbereitschaft drücken.
  • Wettbewerb durch Best-of-Breed-Lösungen: Spezialisierte SaaS-Anbieter greifen einzelne ERP-Teilmärkte an – etwa im Bereich Planung, Analytics oder spezifische Branchenprozesse.
  • Konjunkturelle Dellen: In wirtschaftlich unsicheren Zeiten schieben manche Unternehmen Großprojekte auf, um Liquidität zu schonen. Das kann den Takt der S/4HANA-Migration vorübergehend bremsen.

Dennoch bleibt die Grundtendenz klar: Wer wettbewerbsfähig bleiben will, kommt um eine Modernisierung seines digitalen Rückgrats nicht herum. Und in genau diesem Segment ist SAP mit SAP S/4HANA nach wie vor einer der dominierenden Player.

Investment-Case: Für wen sich die SAP SE Aktie lohnen kann

Die zentrale Frage für Anleger lautet: Ist die Erfolgsstory von SAP S/4HANA bereits vollständig eingepreist – oder steckt noch Überraschungspotenzial in der Aktie?

Pro-SAP sprechen mehrere Faktoren:

  • Hohe Bindung der Bestandskunden: Der Migrationsdruck von ECC auf S/4HANA sorgt für einen strukturell stabilen Nachfragepfad über Jahre.
  • Wachsende Cloud-Anteile: Je höher der Anteil wiederkehrender Erlöse, desto planbarer werden Umsatz und Cashflow – ein Pluspunkt für Bewertungsmultiplikatoren.
  • Skaleneffekte: Cloud-Plattformen wie S/4HANA skalieren überproportional: Zusätzliche Kunden belasten die Kostenstruktur weniger stark als im alten Lizenzmodell.

Auf der Risikoseite stehen:

  • Bewertung: Die SAP SE Aktie wird mit einem Premium-Multiplikator gegenüber klassischen Softwarehäusern gehandelt. Enttäuschungen beim Wachstum würden daher empfindlich bestraft.
  • Projekt- und Ausführungsrisiko: Verzögerungen bei Großkunden oder Probleme in der Cloud-Infrastruktur könnten kurzfristig auf Umsätze und Vertrauen drücken.
  • Makroökonomie: Eine schwächere Weltkonjunktur, insbesondere in Europa, könnte den Start neuer Transformationsprojekte verzögern.

Für langfristig orientierte Investoren mit einem Horizont von fünf Jahren und mehr bleibt SAP S/4HANA jedoch ein Kernargument, die SAP SE Aktie auf der Watchlist zu führen – oder bereits im Depot zu haben: Die Kombination aus marktbeherrschender Stellung, wachsendem Cloud-Anteil und tiefem Kunden-Lock-in ist im Tech-Sektor selten.

Ausblick: Was kommt nach S/4HANA?

Auch wenn S/4HANA nominell das „heutige“ Flaggschiff ist, arbeitet SAP längst an der nächsten Evolutionsstufe des ERP. Drei Trends zeichnen sich ab, die das Produkt in den kommenden Jahren prägen werden:

  • Mehr Künstliche Intelligenz im Standard: KI-Funktionen werden immer stärker „by default“ in SAP S/4HANA integriert. Ziel ist, Routineentscheidungen zu automatisieren – von der Rechnungsprüfung über die Disposition bis zur Liquiditätsplanung.
  • Branchen-spezifische Cloud-Templates: Statt jedes Projekt von Grund auf zu customizen, werden verstärkt vorkonfigurierte Branchenlösungen angeboten – etwa für Automotive, Pharma, Fertigung oder Handel. Das senkt Implementierungszeiten und -risiken.
  • Stärkere Verzahnung mit Nachhaltigkeits-Reporting: ESG- und Nachhaltigkeitsanforderungen erfordern erstmals eine durchgängige Datensicht vom Lieferanten bis zum Endkunden. S/4HANA soll zunehmend zur Drehscheibe für CO2- und Compliance-Daten werden.

Für SAP-Aktionäre ist das entscheidend: Je mehr Mehrwert-Funktionen SAP direkt in SAP S/4HANA integriert, desto schwerer wird es für Wettbewerber, einzelne Prozessbereiche herauszubrechen. Die Plattform wird breiter, tiefer und schwerer angreifbar – und damit potenziell wertvoller.

In den kommenden Jahren dürfte sich daher entscheiden, ob SAP den Übergang in ein vollwertiges Cloud- und KI-ERP-Zeitalter nicht nur technisch, sondern auch kommerziell optimal orchestriert. Gelingt das, bleibt SAP S/4HANA nicht nur das Rückgrat der Kundenunternehmen, sondern auch der wichtigste Werttreiber der SAP SE Aktie.

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