Samsung, Xealth

Samsung übernimmt Xealth: Gesundheitsdaten direkt vom Handgelenk in die Klinik

18.10.2025 - 21:35:02

Samsung übernimmt Gesundheitsplattform Xealth für nahtlose Datennutzung, während Studien die Wirksamkeit digitaler Therapie-Apps bei Kniebeschwerden wissenschaftlich bestätigen.

Die Gesundheitsversorgung wird digital – und zwar schneller als gedacht. Diese Woche markiert einen Wendepunkt: Technologiekonzerne drängen mit strategischen Übernahmen ins Gesundheitswesen, während neue Studien beweisen, dass Therapie-Apps tatsächlich wirken.

Für Millionen Deutsche, die bereits Smartwatches oder Fitness-Tracker nutzen, bedeutet das: Die Daten vom Handgelenk könnten schon bald direkt in der Arztpraxis landen. Was bisher getrennte Welten waren – digitale Wellness und medizinische Versorgung – wächst zusammen.

Samsung macht ernst: Millionen-Deal für vernetzte Medizin

Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung hat am 17. Oktober die Übernahme der amerikanischen Gesundheitsplattform Xealth abgeschlossen. Das Ziel: Die Gesundheitsdaten aus Samsungs Smartwatch-Universum sollen künftig nahtlos mit Ärzten und Kliniken geteilt werden.

Für Patienten bedeutet das eine Revolution im Praxisalltag. Schlafmuster, Herzfrequenz, Aktivitätsdaten – all diese Informationen, die bisher isoliert auf dem Smartphone schlummerten, können Medizinern nun ein vollständiges Bild der Gesundheit liefern. Die Vorsorge wird dadurch präziser, die Behandlung chronischer Krankheiten effektiver.

Xealth fungiert dabei als intelligente Schaltzentrale, die verschiedene digitale Gesundheitslösungen miteinander vernetzt. Das Unternehmen bleibt unter eigenem Namen bestehen, wird aber Samsungs Wearable-Technologie in das amerikanische Gesundheitssystem integrieren.

Therapie per App: Wissenschaft bestätigt Wirksamkeit

Parallel dazu liefert die Forschung Belege für die medizinische Wirksamkeit digitaler Therapien. Eine am 17. Oktober im Fachjournal JMIR mHealth and uHealth veröffentlichte Studie zeigt: Eine speziell entwickelte App kann Knieschmerzen signifikant lindern.

Die randomisierte Kontrollstudie untersuchte Patienten mit patellofemoralen Schmerzen, einer häufigen Form von Kniebeschwerden. Das Ergebnis: Teilnehmer, die die digitale Therapie-App nutzten, verspürten deutlich weniger Schmerzen und konnten ihre Knie wieder kräftiger strecken.

Warum ist das wichtig? Gesundheits-Apps entwickeln sich von einfachen Fitness-Trackern zu echten medizinischen Instrumenten, die Ärzte verschreiben können. Kürzlich zeigten ähnliche Studien positive Ergebnisse bei digitalen Therapien für Schizophrenie – ein Zeichen dafür, dass auch komplexe Erkrankungen digital behandelbar werden.

Künstliche Intelligenz erobert den Arbeitsplatz

Die digitale Gesundheitsrevolution macht auch vor deutschen Büros nicht halt. Immer mehr Unternehmen setzen auf KI-gestützte Wellness-Programme für ihre Mitarbeiter. Statt pauschaler Gesundheitstipps analysieren intelligente Systeme individuelle Arbeitsbelastungen und schlagen maßgeschneiderte Entspannungstechniken vor.

Die KI kann dabei Warnsignale für Burnout erkennen, bevor Beschäftigte selbst merken, dass sie überlastet sind. Terminkalender werden gescannt, Kommunikationsmuster ausgewertet – alles anonymisiert, versteht sich. Das Ziel: Präventive Unterstützung statt nachträgliche Schadensbegrenzung.

Für Arbeitnehmer bedeutet das konkret: KI-Chatbots bieten rund um die Uhr mentale Unterstützung, während virtuelle Assistenten bei akutem Stress sofort verfügbar sind.
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Was kommt als Nächstes?

Die Zukunft der digitalen Gesundheit wird noch vernetzter und intelligenter. Schon bald könnten Smartwatch-Daten automatisch einen Termin beim Hausarzt auslösen oder den Nutzer in ein personalisiertes Wellness-Programm einschreiben.

Künstliche Intelligenz wird dabei nicht nur den aktuellen Gesundheitszustand überwachen, sondern auch Risiken vorhersagen. Das Smartphone wird zur mobilen Gesundheitszentrale – für präventive Betreuung rund um die Uhr.

Besonders spannend: Da die regulatorischen Hürden für digitale Therapeutika fallen, werden bald Apps für ein breites Spektrum von Krankheiten verfügbar sein. Von der mentalen Gesundheit bis zur Krebstherapie – die Behandlung erfolgt zunehmend digital, personalisiert und evidenzbasiert.

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