Rolls-Royce Aktie: Vor der Bewährungsprobe!

Der britische Triebwerks- und Industriekonzern liefert pünktlich vor dem mit Spannung erwarteten Quartalsbericht gute Nachrichten: Ein millionenschwerer Auftrag aus Kuwait unterstreicht die Stärke im Geschäftsfeld Power Systems. Doch kann das Management am Donnerstag die hochgesteckten Erwartungen der Anleger erfüllen – oder droht nach der Rally von über 90 Prozent seit Jahresanfang eine böse Überraschung?

Millionenauftrag aus dem Wüstenstaat

Rolls-Royce hat den Zuschlag für die Lieferung von sieben hochspezialisierten Notstrom-Aggregaten an das neue Terminal 2 des Kuwait International Airport erhalten. Die Generatoren sind speziell für extreme Bedingungen ausgelegt und müssen bei Außentemperaturen von bis zu 55 Grad Celsius zuverlässig funktionieren. Sie sichern die Energieversorgung kritischer Bereiche wie Catering und zentrale Infrastruktur des Terminals, das Teil der nationalen Entwicklungsstrategie “Kuwait Vision 2035” ist und zunächst 25 Millionen Passagiere jährlich abfertigen soll. Die Auslieferung ist für Anfang 2026 geplant.

Der Deal zeigt: Die Sparte Power Systems läuft – und liefert einen soliden Beitrag zur breiten Aufstellung des Konzerns. Doch diese positive Meldung ist nur das Vorspiel.

Donnerstag wird zur Nagelprobe

Am 13. November steht die Veröffentlichung des Quartalsberichts (Q3 Trading Update) an – und die Messlatte liegt verdammt hoch. Im ersten Halbjahr hatte Rolls-Royce bereits mit einem Gewinnsprung von 50 Prozent beim operativen Ergebnis überrascht und die Jahresprognose angehoben. Die Transformation unter CEO Tufan Erginbilgic scheint Früchte zu tragen: Margen steigen, der Cashflow verbessert sich, die Kostendisziplin greift.

Analysten erwarten für das Gesamtjahr einen Umsatz von rund 19,6 Milliarden Pfund und einen operativen Gewinn von bis zu 3,3 Milliarden Pfund – ein massiver Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Die im Juli nach oben korrigierte Prognose liegt bei 3,1 bis 3,2 Milliarden Pfund. Investoren werden genau prüfen, ob das Management diese Ziele bestätigt oder womöglich erneut erhöht.

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Besonders im Fokus: Die Flugstunden der Triebwerke im Zivilluftfahrtgeschäft sowie die anhaltend starke Nachfrage im Rüstungsbereich. Beide Segmente sind Schlüsseltreiber der Erholung. Doch es gibt auch Risiken: Globale Lieferkettenprobleme könnten das Tempo bremsen. Ein kritischer Punkt, den der Markt aufmerksam beobachten wird.

Die Luft wird dünner

Nach einem Kursanstieg von nahezu 90 Prozent seit Jahresbeginn ist klar: Die Erwartungen sind extrem hoch. Jede Enttäuschung oder auch nur verhaltene Formulierung im Quartalsbericht könnte einen schnellen Rücksetzer auslösen. Die Aktie hat sich von einem Turnaround-Kandidaten zu einem Highflyer entwickelt – und die nächsten Tage werden zeigen, ob dieser Status gerechtfertigt ist oder ob Gewinnmitnahmen anstehen.

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