Rogers Satellite: Kanadas erste kommerzielle Mobilfunk-Satellitenlösung startet
10.12.2025 - 02:10:12Rogers Communications hat gestern Geschichte geschrieben: Als erster kanadischer Anbieter brachte das Unternehmen einen kommerziellen Satellitendienst an den Start, der datenintensive Apps direkt auf handelsüblichen Smartphones ermöglicht – selbst in den entlegensten Regionen des Landes. Die Technologie dahinter: SpaceX Starlink.
Wer künftig durch die kanadischen Rockies wandert oder im Norden des Landes unterwegs ist, kann nun auch jenseits jeder Funkzelle WhatsApp-Anrufe tätigen, mit Google Maps navigieren oder aktuelle Wetterdaten über AccuWeather abrufen. Ein Quantensprung gegenüber dem im Juli gestarteten Beta-Programm, das lediglich SMS-Versand erlaubte.
„Wir sind stolz darauf, als erste und einzige in Kanada diese bahnbrechende Technologie anzubieten”, erklärte Rogers-CEO Tony Staffieri am Dienstag. „Niemand deckt Kanada so flächendeckend ab wie Rogers – und mit diesem Launch machen wir unseren Service noch besser.”
Der entscheidende Unterschied zur Beta-Phase: App-basierte Sprach- und Videoanrufe funktionieren jetzt satellitengestützt. Anders als klassische Satellitentelefone benötigt Rogers Satellite keine sperrige Spezialausrüstung. Ein 5G-fähiges Smartphone genügt.
Zum Start unterstützt der Dienst folgende Anwendungen:
- WhatsApp – Text-, Sprach- und Videoanrufe
- Google Maps – Navigation auch ohne Mobilfunknetz
- AccuWeather – Echtzeit-Wetterupdates
- X (ehemals Twitter) – Social-Media-Zugang
- CalTopo – topografische Karten für Wanderer und Rettungskräfte
Der Datenverbrauch wird dabei vom regulären Datenvolumen abgezogen. Kunden müssen also kein separates „Satelliten-Kontingent” verwalten – ein klarer Vorteil gegenüber herkömmlichen Satellitenlösungen.
Passend zum Thema Satelliten‑Dienste auf handelsüblichen Smartphones: Viele Android‑Nutzer übersehen grundlegende Sicherheitsmaßnahmen – gerade unterwegs in abgelegenen Regionen, wenn WhatsApp, Google Maps oder Banking‑Apps über mobile Netze genutzt werden. Unser kostenloses Sicherheitspaket erklärt die fünf wichtigsten Schutzschritte, zeigt, welche Einstellungen Sie sofort ändern sollten, und liefert praxisnahe Checklisten zum Schutz vor Datenklau und Schadsoftware. Ideal für Reisende, Außendienstler und alle, die ihr Smartphone sicher nutzen wollen. Gratis Android-Sicherheitspaket jetzt herunterladen
Starlink als technologisches Rückgrat
Möglich macht das die Starlink-Konstellation von SpaceX. Anders als geostationäre Satelliten kreisen die Starlink-Einheiten in niedriger Erdumlaufbahn und reduzieren dadurch die Latenz erheblich. Die Satelliten fungieren praktisch als Mobilfunkmasten im Weltraum und kommunizieren direkt mit unmodifizierten LTE- und 5G-Geräten.
Die Partnerschaft zwischen Rogers und SpaceX, erstmals im April 2023 angekündigt, kombiniert Rogers’ landesweites Funkspektrum mit SpaceX’ Satellitentechnologie. Ergebnis: Eine Netzabdeckung über 5,4 Millionen Quadratkilometer – inklusive abgelegener Highways, Nationalparks und ländlicher Regionen, die bislang Funklöcher waren.
IoT-Anwendungen für die Industrie
Parallel zum Verbraucherstart führt Rogers auch satellitengestützte IoT-Konnektivität ein. Für Branchen wie Forstwirtschaft, Bergbau und Energie, die in Kanadas Wildnis operieren, könnte das ein Wendepunkt sein.
Flottentracking entlang entlegener Highways, Sensordaten aus abgelegenen Minen oder Holzfällercamps – all das lässt sich nun ohne teure Infrastruktur-Investitionen realisieren. Rogers positioniert sich damit als kritischer Infrastrukturpartner für Kanadas rohstoffbasierte Wirtschaft und verschafft sich einen Vorsprung gegenüber den Wettbewerbern Telus und Bell.
Der deutsche Blickwinkel: Was bedeutet das für Europa?
Während in Deutschland die Deutsche Telekom und Vodafone noch Pilotprojekte mit Satellitenbetreibern verhandeln, zeigt Rogers, wie schnell sich der Markt entwickelt. Vergleichbar wäre hierzulande ein Dienst, der SAP-Außendienstmitarbeiter in den Alpen oder auf der Nordsee mit Datenverbindung versorgt – ohne Spezialgerät, einfach über das Firmenhandy.
Die Kosten sind moderat: Kunden mit Premium-Tarifen erhalten den Service kostenlos, andere zahlen umgerechnet etwa 14 Euro monatlich. Beta-Tester bekommen im ersten Jahr einen Rabatt von rund fünf Euro.
Was kommt als Nächstes?
Derzeit funktionieren Sprachanrufe nur über Apps wie WhatsApp. Herkömmliche Mobilfunkanrufe und Standard-SMS über Satellit sollen 2026 folgen. Bereits jetzt möglich: Text-to-911, ein kritisches Sicherheitsfeature für Notfälle.
Die Beta-Phase zeigte die Nachfrage deutlich: Über eine Million Nachrichten wurden verschickt. Eine Rogers-Umfrage ergab, dass 86 Prozent der Kanadier sich durch satellitengestütztes Texting sicherer fühlen würden.
Klar ist: Die Liste kompatibler Apps wird wachsen, sobald Entwickler ihre Software entsprechend anpassen. Streaming und Browsing könnten folgen – dann wäre selbst in der Wildnis Kanadas Vollzugriff aufs Internet möglich.
Für jetzt aber gilt: Eine WhatsApp-Nachricht aus dem Algonquin Park oder eine Google-Maps-Route durch die Rockies sind Realität geworden. Ein Meilenstein für ein Land, dessen schiere Größe Mobilfunkanbietern traditionell Kopfzerbrechen bereitet.
PS: Diese fünf Schutzmaßnahmen machen Ihr Android‑Smartphone spürbar sicherer — besonders, wenn Sie Apps wie WhatsApp oder Google Maps über Satellit nutzen. Der kostenlose Ratgeber führt Sie Schritt für Schritt durch sinnvolle Einstellungen, regelmäßige Updates, sichere Netzkonfigurationen und die Aktivierung von Zwei‑Faktor‑Authentifizierung. Die Tipps lassen sich ohne zusätzliche Kosten umsetzen und erhöhen Ihre Datensicherheit unterwegs sofort. Jetzt kostenlos das Android‑Sicherheits‑Paket sichern


