Rieter, Aktie

Rieter Aktie: Wichtiger Meilenstein

22.12.2025 - 10:22:32

Die regulatorische Freigabe für die Barmag-Akquisition ist da. Rieter kann nun die Integration der Chemiefaser-Sparte angehen, während ein neuer CEO die Führung übernimmt.

Rieter macht bei der Neuausrichtung einen großen Schritt nach vorn: Die Übernahme der Barmag-Division von OC Oerlikon hat alle regulatorischen Hürden genommen, der Konzern kann die geplante Expansion in synthetische Fasern nun konkret umsetzen. Gleichzeitig rückt der Führungswechsel an der Spitze und die anstehende Integration ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Gelingt es, diesen Umbau operativ sauber zu stemmen?

Barmag-Deal steht vor Abschluss

Der Textilmaschinenhersteller hat am Freitag per Ad-hoc-Mitteilung bestätigt, dass sämtliche Wettbewerbsbehörden und Regulierer der Akquisition der Barmag-Sparte zugestimmt haben. Damit ist der entscheidende Brocken im Genehmigungsprozess aus dem Weg, der Rieter zum Systemanbieter für natürliche und synthetische Fasern machen soll.

Der Zeitplan verschiebt sich allerdings leicht:
Statt eines Closings noch im vierten Quartal 2025 rechnet das Unternehmen nun mit dem formellen Vollzug der Transaktion Anfang Februar 2026. Inhaltlich ändert das nichts an der strategischen Stoßrichtung, verzögert aber den Start der Integrationsphase um wenige Wochen.

An der Börse blieb die Reaktion verhalten. Die Aktie bewegte sich zuletzt volatil und schloss am Freitag bei 3,32 Euro, was auf Wochensicht einem Rückgang von rund 5,7 % entspricht. Mit einem RSI von knapp unter 30 notiert der Titel technisch bereits im überverkauften Bereich, gleichzeitig liegt der Kurs gut 23 % unter dem 52‑Wochen-Hoch.

Wichtige Fakten im Überblick:

  • Regulatorische Freigabe für Barmag-Akquisition liegt vollständig vor
  • Closing nun für Anfang Februar 2026 geplant
  • Transaktionsvolumen rund 810 Mio. CHF
  • Aktie ca. 23 % unter 52‑Wochen-Hoch, RSI (14 Tage) bei 29,4
  • Marktumfeld im Textilmaschinensektor zuletzt schwächer

Strategische Bedeutung der Barmag-Übernahme

Die Übernahme der Barmag-Division ist der Kernbaustein der aktuellen Strategie. Rieter, bisher vor allem im Bereich Kurzstapelfasern wie Baumwolle stark, weitet mit dem Zukauf das Geschäft auf synthetische Fasern deutlich aus. Barmag gilt als global führend bei Spinnereianlagen für Chemiefasern wie Polyester und Nylon.

Der Deal soll Rieter breiter aufstellen und die Abhängigkeit von der Zyklizität im klassischen Textilmaschinengeschäft reduzieren. Mit einem Transaktionsvolumen von rund 810 Mio. CHF zählt die Akquisition zu den größten Übernahmen in der jüngeren Unternehmensgeschichte. Marktbeobachter sehen den strategischen Fit überwiegend positiv, weil sich das Portfolio von natürlichen und synthetischen Fasern künftig stärker ergänzen kann.

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Managementwechsel und operativer Druck

Die regulatorische Freigabe fällt in eine Phase tiefgreifender Umbrüche. Bereits im November hat der Konzern eine neue Gruppenstruktur angekündigt, die gezielt auf die Integration von Barmag ausgerichtet ist. Parallel dazu steht ein Wechsel an der Unternehmensspitze an:

  • Zum 1. Januar 2026 übernimmt Thomas Oetterli, früher CEO von Schindler, die Leitung der Gruppe.
  • Er trifft auf ein Umfeld mit gedämpfter Nachfrage, nachdem die Zahlen im Herbst eine schwächere Umsatzentwicklung im dritten Quartal gezeigt hatten.

Die erfolgreiche Eingliederung von Barmag wird damit zur ersten großen Bewährungsprobe für den neuen CEO. Neben der strategischen Ausrichtung dürfte es vor allem darauf ankommen, Prozesse, Strukturen und Kulturen der kombinierten Organisation zügig zusammenzuführen.

Ausblick: Integration rückt in den Fokus

Der Blick richtet sich nun klar auf den Februar 2026. Mit dem Closing beginnt die praktische Integrationsarbeit, bei der Rieter Synergien heben und gleichzeitig das bestehende Geschäft stabil halten muss. Im Rahmen der Jahreszahlen im März 2026 will das Unternehmen voraussichtlich detailliertere Aussagen zu erwarteten Effekten und zur mittelfristigen Finanzplanung der kombinierten Gruppe machen.

Charttechnisch bleibt das Bild kurzfristig angeschlagen: Der Kurs liegt leicht über dem 52‑Wochen-Tief, notiert aber unter dem 50‑Tage-Durchschnitt von 3,46 Euro. Gelingt es, nach dem Vollzug der Übernahme konkrete Fortschritte bei Struktur, Profitabilität und Auftragseingang zu präsentieren, könnte das der entscheidende Impuls für eine nachhaltige Erholung des Titels werden.

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