Rheuma-Liga setzt 2026 auf Bewegung und Ernährung statt Operation
24.12.2025 - 11:40:12Die Deutsche Rheuma-Liga stellt mit neuen Leitlinien konservative Therapien wie Bewegung und Ernährung vor Operationen. Gleichzeitig warnt sie vor Risiken durch automatischen Austausch teurer Biologika.
Die Deutsche Rheuma-Liga stellt die Behandlung von Gelenkerkrankungen auf den Kopf: Neue Leitlinien priorisieren konservative Therapien vor Operationen und machen Ernährung zur Säule der Behandlung. Gleichzeitig warnt der Verband vor gefährlichen Sparmaßnahmen bei hochkomplexen Medikamenten.
Bewegung als Medizin: Neue Leitlinie für Hüftarthrose
Konservative Therapie vor OP – das ist der neue Standard bei Hüftarthrose. Die Deutsche Rheuma-Liga hat ihre Empfehlungen grundlegend überarbeitet. Der zentrale Grundsatz lautet: „Bewegung ist Medizin“. Statt das schmerzende Gelenk zu schonen, sollen Betroffene durch gezielte Physiotherapie und regelmäßige, gelenkschonende Aktivität ihre Mobilität erhalten.
„Unser Ziel ist es, die Beweglichkeit zu erhalten und den Einsatz eines künstlichen Gelenks zu verzögern oder ganz zu verhindern“, erklärt ein Sprecher des Verbands. Patienten lernen in sogenannten „aktiven Bewältigungsstrategien“, ihre Symptome durch spezifische Übungen zu managen, anstatt sich nur auf Schmerzmittel zu verlassen. Dieser Ansatz der „Hilfe zur Selbsthilfe“ wird 2025 immer mehr zum Kern orthopädischer Versorgung.
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Vitamin-D-Mangel und entzündungshemmende Ernährung
Parallel zum Fokus auf Bewegung rückt die Ernährung in den Mittelpunkt. Neue Daten zeigen einen alarmierenden Zusammenhang: Ein Großteil der Patienten mit Arthrose und Vorstufen von Diabetes leidet unter einem kritischen Vitamin-D-Mangel. Dieser kann den Knorpelabbau beschleunigen und die Schmerzwahrnehmung verstärken.
Dies unterstreicht die Initiative der Rheuma-Liga, die Anfang Dezember eine aktualisierte Broschüre „Ernährung bei Rheuma“ veröffentlicht hat. Der Leitfaden empfiehlt eine entzündungshemmende Kost: weniger Arachidonsäure aus rotem Fleisch und Wurst, mehr Omega-3-Fettsäuren.
„Ganzheitliche Therapie bedeutet, das gesamte System zu behandeln, nicht nur das isolierte Gelenk“, erklärt die Naturheilkunde-Expertin Dr. Claudia Müller. „Die Korrektur von Mikronährstoffdefiziten wie Vitamin D schafft erst die physiologische Voraussetzung, damit konservative Therapien wirken können.“
Warnung vor automatischem Austausch von Biologika
Während ganzheitliche Ansätze an Bedeutung gewinnen, wächst auf der pharmazeutischen Seite die Sorge. Die Rheuma-Liga positioniert sich „mit aller Deutlichkeit“ gegen eine neue Regelung zum Austausch von Biologika in Apotheken.
Diese hochkomplexen, gentechnisch hergestellten Proteine behandeln schwere entzündlich-rheumatische Erkrankungen. Neue Vorschriften erlauben Apothekern, ein verordnetes Biologikum ohne ausdrückliche Zustimmung des Arztes durch ein günstigeres Biosimilar zu ersetzen. Der Verband warnt: Anders als bei einfachen Generika können minimale Herstellungsunterschiede bei Biologika das Immunsystem des Patienten destabilisieren. Die Folge können Krankheitsschübe oder Wirkverlust sein.
Der Konflikt zeigt die Spannung zwischen personalisierter, sicherheitsorientierter Medizin und dem ökonomischen Druck im Gesundheitssystem. Die Stabilität eines gut eingestellten Patienten dürfe nicht für Kosteneinsparungen riskiert werden.
Digitale Angebote und politische Fürsprache
Die Empowerment-Strategie wird durch digitale Tools und politischen Rückenwind gestützt. Die Rheuma-Liga Nordrhein-Westfalen startet 2026 ein neues Online-Seminar-Anmeldesystem. Es erleichtert den Zugang zu Kursen für Schmerzbewältigung, Ernährung und Bewegungstherapie.
Zudem hat die Patientenvertretung eine prominente Fürsprecherin gewonnen. Die CDU-Landtagsabgeordnete Anette Moesta aus Rheinland-Pfalz ist neue Botschafterin der Rheuma-Liga. Sie will sich dafür einsetzen, dass ganzheitliche Versorgungsmodelle fester Bestandteil der Regelversorgung der Krankenkassen werden.
Ausblick: Das „integrative Jahr“ 2026
Für 2026 zeichnet sich eine beschleunigte Integration naturheilkundlicher Methoden in die Rheumatologie ab. Das „regenerative Paradigma“ – gestützt durch Studien zur Knorpelregeneration – hält Einzug in die Praxis.
Experten prognostizieren:
* Strengere Kriterien für Gelenkersatz-Operationen mit verpflichtenden konservativen Therapieversuchen.
* Mehr „verordnungsfähige“ Lebensstil-Medizin, inklusive Apps für Ernährung und Stressmanagement.
* Anhaltenden Widerstand gegen Sparmaßnahmen, die die Sicherheit komplexer Biologika-Therapien gefährden.
Für Millionen Rheuma-Patienten in Deutschland ist die Botschaft zu Weihnachten klar: Die Zukunft der Behandlung ist aktiv, ganzheitlich und liegt zunehmend in den eigenen Händen.
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