Rheuma, Bewegung

Rheuma: Bewegung statt Schonhaltung

14.11.2025 - 13:44:12

Wer an Rheuma leidet, sollte seine Gelenke schonen – dieser alte Grundsatz ist längst überholt. Aktuelle Studien und Leitlinien zeigen: Gezielte Bewegung ist unverzichtbar, um Schmerzen zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.

Führende Organisationen wie die Deutsche Rheuma-Liga und die European Alliance of Associations for Rheumatology (EULAR) raten Betroffenen heute aktiv zu körperlicher Aktivität. Dr. Matthias Schmidt-Ohlemann, orthopädischer Rheumatologe und Vorstandsmitglied der Rheuma-Liga, bestätigt: „Bewegung ist das zentrale Element, um die chronische Erkrankung aktiv zu bewältigen.” Sie vermindert Beeinträchtigungen, lindert Schmerzen und fördert die Beweglichkeit.

Der Irrglaube, dass Bewegung entzündete Gelenke zusätzlich belastet, ist wissenschaftlich widerlegt. Das Gegenteil trifft zu: Mangelnde Bewegung kann zu irreparablen Gelenkschäden führen.

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Regelmäßiges Training stärkt die Muskulatur, die den Gelenken Halt gibt und sie entlastet. Zudem regt Bewegung die Produktion von Gelenkflüssigkeit an, die den Knorpel mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Ein entscheidender Effekt: Der Körper schüttet bei körperlicher Aktivität sogenannte Myokine aus, die entzündungshemmende Eigenschaften besitzen und die Krankheitsaktivität positiv beeinflussen können.

Wissenschaftliche Untersuchungen belegen zudem, dass regelmäßiger Sport ein wirksames Mittel gegen die bei Rheuma häufige tiefe Erschöpfung (Fatigue) ist.

Diese Sportarten eignen sich besonders

Nicht alle Sportarten sind für Menschen mit rheumatischen Beschwerden geeignet. Im Vordergrund stehen gelenkschonende Aktivitäten, die Kraft, Ausdauer und Beweglichkeit fördern:

Wassergymnastik: Im Wasser wiegt der Körper nur einen Bruchteil seines eigentlichen Gewichts, was den Druck auf die Gelenke erheblich reduziert. Die Wärme in Therapiebecken (oft um 30°C) entspannt die Muskulatur und lindert Schmerzen. Der Wasserwiderstand sorgt gleichzeitig für effektiven Muskelaufbau.

Radfahren: Die zyklische Bewegung versorgt den Gelenkknorpel optimal mit Nährstoffen, ohne ihn durch Stöße zu belasten. Es stärkt die Beinmuskulatur und fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit.

Tai Chi: Die langsamen, fließenden Bewegungen des chinesischen Schattenboxens verbessern nachweislich Gleichgewicht, Beweglichkeit und Körperhaltung. Studien zeigen, dass Tai Chi Schmerzen lindern und die Lebensqualität steigern kann.

Yoga und Pilates: Angepasste Übungen erhöhen die Flexibilität, stärken die Rumpfmuskulatur und tragen durch Atemtechniken zur Entspannung bei.

Sportarten mit harten Stößen oder schnellen Stopps wie Joggen, Tennis oder Ballsportarten sind hingegen weniger empfehlenswert.

Der richtige Einstieg

Der Einstieg sollte immer in Absprache mit dem behandelnden Rheumatologen oder einem Physiotherapeuten erfolgen. Ein individuell angepasstes Programm ist entscheidend, um Überforderungen zu vermeiden. Experten raten, langsam zu beginnen und die Intensität schrittweise zu steigern.

Während eines akuten Entzündungsschubs sollte das Training reduziert oder pausiert werden – leichte Bewegungsübungen sind aber auch dann oft möglich und hilfreich. Die Deutsche Rheuma-Liga bietet spezielles Funktionstraining in Gruppen an, das von geschulten Therapeuten geleitet wird und oft ärztlich verordnet werden kann.

Digitale Helfer unterstützen den Alltag

Die EULAR empfiehlt für Rheumapatienten mindestens 150 Minuten moderate Bewegung pro Woche, angepasst an das individuelle Funktionsniveau. Doch viele Betroffene bleiben aus Angst vor Schmerzen oder Unsicherheit körperlich inaktiv.

Hier setzen digitale Angebote wie die App “Rheuma-Auszeit” der Rheuma-Liga an. Sie bietet niedrigschwellige Übungen für zu Hause und motiviert zur Integration kleiner Bewegungseinheiten in den Alltag. Der Fokus verschiebt sich zunehmend von einer rein medikamentösen Behandlung hin zu einem ganzheitlichen Ansatz, bei dem Patienten durch aktive Maßnahmen selbst zum Manager ihrer Erkrankung werden.

Forschung zeigt neue Wege

Die Forschung konzentriert sich verstärkt auf die Effekte spezifischer Trainingsformen. Erste Studien zu hochintensivem Intervalltraining (HIIT) bei bestimmten rheumatischen Erkrankungen zeigen vielversprechende und sichere Ergebnisse.

Parallel dazu wächst die Rolle digitaler Gesundheitsanwendungen und Wearables. Sie überwachen Aktivitätslevel, erstellen individuelle Trainingspläne und motivieren durch gezieltes Feedback. Die Verknüpfung dieser Technologien mit telemedizinischer Betreuung könnte die Versorgung weiter verbessern und sicherstellen, dass mehr Menschen mit Rheuma die Vorteile der Bewegung sicher nutzen können.

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