Qantas bestätigt: Daten von 5,7 Millionen Kunden im Netz
12.10.2025 - 22:55:02Persönliche Daten von Millionen Qantas-Kunden wurden nach einem Cyberangriff über eine Salesforce-Plattform im Dark Web veröffentlicht. Die Fluggesellschaft bietet Identitätsschutz an und kooperiert mit Behörden.
Nach einem Hackerangriff im Juli sind persönliche Daten von 5,7 Millionen Qantas-Kunden öffentlich im Dark Web veröffentlicht worden. Die australische Fluggesellschaft bestätigte am Wochenende, dass die Cyberkriminellen ihre Lösegeldforderung wahrgemacht haben, nachdem das Unternehmen nicht auf die Erpressung eingegangen war.
Der Vorfall zeigt einmal mehr die Verwundbarkeit der Luftfahrtbranche gegenüber Cyberangriffen. Allein 2025 trafen ähnliche Attacken bereits WestJet, Hawaiian Airlines und führten zu europaweiten Flughafenausfällen. Qantas arbeitet nun eng mit den australischen Cybersicherheitsbehörden zusammen und kontaktiert betroffene Passagiere direkt, um sie vor möglichem Identitätsdiebstahl zu warnen.
Angriff über Drittanbieter: Salesforce im Visier
Der Hackerangriff zielte nicht direkt auf Qantas-Server ab. Stattdessen durchbrachen die Kriminellen die Sicherheit einer Salesforce-Plattform, die von einem Qantas-Kundenservice verwendet wird. Die Hackergruppe „Scattered Lapsus$ Hunters“ übernahm die Verantwortung für den Angriff und erpresste anschließend das Unternehmen.
Der Juli-Angriff traf nicht nur Qantas. Toyota, Disney und McDonald’s gehören ebenfalls zu den Opfern dieser breit angelegten Cyberkampagne. Nach Ablauf der Lösegeldfrist begannen die Kriminellen vergangene Woche damit, die gestohlenen Daten schrittweise zu veröffentlichen.
Diese Daten sind betroffen
Qantas versichert, dass keine Kreditkartendaten, Passinformationen oder Bankdaten kompromittiert wurden. Dennoch ist der Umfang der veröffentlichten Informationen besorgniserregend:
Die Mehrheit der 5,7 Millionen Datensätze enthält Namen, E-Mail-Adressen und Vielfliegerdaten wie Status-Level und Punktekonto. Bei einem kleineren Kundenkreis gelangten zusätzlich Wohn- und Geschäftsadressen, Geburtsdaten, Telefonnummern und sogar Bordmenü-Vorlieben an die Öffentlichkeit.
Cybersicherheitsexperten warnen: Diese Detailfülle ermöglicht ausgeklügelte Phishing-Angriffe und Identitätsbetrug. Betroffene Kunden sollten besonders vorsichtig bei unaufgeforderten Kontaktaufnahmen sein.
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Qantas kämpft um Schadensbegrenzung
Die Fluggesellschaft reagierte mit einem umfassenden Krisenplan: Identitätsschutz-Services und 24/7-Support für Betroffene stehen bereit. Zusätzlich erwirkte Qantas eine einstweilige Verfügung am Obersten Gerichtshof von New South Wales, um die Weitergabe der Daten rechtlich zu verhindern.
„Wir haben zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen eingeführt, Schulungen verstärkt und die Systemüberwachung verbessert“, erklärte ein Qantas-Sprecher. Doch Experten bezweifeln die Wirksamkeit solcher Maßnahmen gegen anonyme Dark-Web-Kriminelle.
Luftfahrt im Cyber-Visier: Industrie unter Druck
Der Qantas-Vorfall reiht sich in eine beunruhigende Serie von Cyberangriffen auf die Luftfahrtbranche ein. Das Problem: die komplexe Lieferkette. Von Buchungssystemen bis zum Kundenservice sind Airlines auf zahlreiche Drittanbieter angewiesen – jeder davon ein potentielles Einfallstor für Hacker.
Längerfristig wird dieser Vorfall die gesamte Reisebranche zu einer Neubewertung ihrer Lieferkettenrisiken zwingen. Experten fordern strengere Überprüfungen und kontinuierliches Monitoring aller externen Partner. Die Cybersicherheit eines Unternehmens ist eben nur so stark wie sein schwächstes Glied.
Für die 5,7 Millionen betroffenen Kunden beginnt jetzt eine Zeit erhöhter Wachsamkeit – ihre persönlichen Daten kursieren bereits in den dunkelsten Ecken des Internets.
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