ProSiebenSat1, Aktie

ProSiebenSat1 Aktie: Neustart mit Risiken

03.11.2025 - 22:00:31

Der deutsche Medienkonzern korrigiert seine Jahresprognose deutlich nach unten, während das neue Führungsteam unter italienischer Kontrolle die operativen Herausforderungen bewältigen muss.

Der deutsche Medienkonzern steht vor seiner größten Bewährungsprobe: Unter italienischer Kontrolle der Berlusconi-Familie übernimmt ein neues Führungsteam die Zügel – just in dem Moment, wo das operative Geschäft ins Straucheln gerät. Kann der frische CEO Marco Giordani den Abwärtstrend stoppen?

Düstere Prognose schockt Anleger

Während die neuen Eigentümer von MFE-MediaForEurope ihre Macht festigen, offenbart sich das wahre Ausmaß der Krise. ProSiebenSat1 musste im September die Jahresprognose drastisch nach unten korrigieren:

  • Umsatzerwartung: Gesenkt auf 3,65-3,80 Milliarden Euro (zuvor: rund 3,85 Milliarden)
  • Gewinnprognose: Bereinigtes EBITDA jetzt nur noch 420-470 Millionen Euro erwartet
  • Hauptproblem: Entertainment-Werbeerlöse im DACH-Raum brechen ein

“Die anhaltende Unsicherheit im makroökonomischen Umfeld” gibt das Unternehmen als Begründung an. Doch die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das Werbegeschäft, traditionell das Rückgrat des Konzerns, blutet aus.

Italienische Übernahme: Fluch oder Segen?

MFE-MediaForEurope, gesteuert von der Berlusconi-Familie, übernahm im September mit 75,61% die Kontrolle. Doch der Machtwechsel geht nicht ohne politische Bedenken vonstatten. Deutschlands Kulturstaatsministerin hat MFE-Chef Pier Silvio Berlusconi bereits aufgefordert, die gemachten “Versprechen” einzuhalten.

Parallel zur Übernahme vollzog der Konzern einen kompletten Führungswechsel. Marco Giordani löste Bert Habets als CEO ab, Bob Rajan übernahm das CFO-Amt. Maria Kyriacou, Aufsichtsratsvorsitzende, betont zwar Giordanis “tiefe operative Expertise” – doch die Herausforderungen sind enorm.

Digitale Rettungsanker unter Druck

Kann die Streaming-Plattform Joyn den Absturz stoppen? Das Unternehmen setzt weiterhin auf die digitale Transformation und verweist auf “signifikantes zweistelliges Wachstum” bei Reichweite und Engagement. Doch reicht das, um die einbrechenden Werbeerlöse im Kerngeschäft zu kompensieren?

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Die Aktie notiert bei 5,21 Euro – ganze 38% unter dem 52-Wochen-Hoch und deutlich unter allen wichtigen Durchschnitten. Der RSI von 19,5 signalisiert extrem überverkaufte Konditionen. Die Volatilität von 26% spiegelt die Verunsicherung der Anleger wider.

Entscheidender November steht bevor

Alles hängt nun an den Q3-Zahlen am 13. November. Diese werden nicht nur erste Einblicke in die Performance unter neuer Führung geben, sondern auch die Bühne für CEO Giordanis strategische Vision sein. Die Gretchenfrage: Schafft es das neue Management, die Integration in die MFE-Struktur zu meistern und gleichzeitig das operative Geschäft zu stabilisieren?

Der Neustart unter italienischer Flagge verspricht europäische Expansion – doch zunächst muss ProSiebenSat1 beweisen, dass es sein eigenes Haus in Ordnung bringen kann. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob aus der Übernahme eine Erfolgsstory oder ein Albtraum wird.

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