Prokrastination, Aufschieben

Prokrastination: Wenn Aufschieben zur psychischen Belastung wird

16.11.2025 - 22:51:11

Etwa 20 Prozent aller Erwachsenen schieben regelmäßig wichtige Aufgaben auf – bei Studierenden sind es sogar 50 Prozent. Was viele als “Faulheit” abtun, ist in Wahrheit ein komplexes Problem der Selbstregulation mit ernsthaften Folgen für die psychische Gesundheit.

Neue Erkenntnisse aus der kognitiven Verhaltenstherapie zeigen: Hinter chronischem Aufschieben stecken oft tieferliegende emotionale Muster. Experten warnen inzwischen davor, das Problem zu unterschätzen – und bieten gleichzeitig vielversprechende Lösungsansätze.

Zeitmanagement ist nicht das Problem. Prokrastination ist eine Vermeidungsstrategie gegen unangenehme Gefühle. Die Psychologie identifiziert vier zentrale Auslöser:

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Versagensangst lähmt Perfektionisten besonders stark. Wer fürchtet, den eigenen oder fremden Erwartungen nicht zu genügen, verschiebt die Aufgabe lieber – und damit auch die mögliche Enttäuschung.

Überforderung entsteht, wenn Projekte zu groß und unklar erscheinen. Wo soll man anfangen? Diese Frage allein kann bereits blockieren.

Impulsivität siegt über Selbstkontrolle. Instagram statt Steuererklärung – die kurzfristige Belohnung gewinnt gegen das langfristige Ziel.

Aufgaben-Aversion macht sich breit, wenn etwas langweilig, schwierig oder unangenehm erscheint. Der innere Widerstand wird übermächtig.

Das Tückische: Aufschieben bringt kurzfristig Erleichterung, verschärft aber langfristig Stress und Schuldgefühle. Ein Teufelskreis beginnt.

Die unterschätzte Gefahr für die Psyche

Eine schwedische Studie mit 3.500 Studierenden alarmiert: Chronische Prokrastination geht signifikant mit Depression, Angst und Stress einher. Betroffene berichten häufiger von Einsamkeit, finanziellen Schwierigkeiten und schlechter Lebensqualität.

Prokrastination kann nicht nur Symptom bestehender psychischer Erkrankungen wie ADHS oder Depression sein – sie begünstigt auch deren Entstehung. Der permanente Stress schadet zudem der körperlichen Gesundheit: Schlafqualität sinkt, Bewegung bleibt auf der Strecke.

Ist Prokrastination also eine Charakterschwäche? Nein, betonen Experten. Sie muss als ernsthaftes Problem der psychischen Gesundheit behandelt werden.

Kognitive Verhaltenstherapie: Angriff an der Wurzel

Die KVT setzt dort an, wo die meisten Ratgeber scheitern: bei den dysfunktionalen Gedanken. Statt nur Symptome zu bekämpfen, identifiziert dieser Ansatz die Überzeugungen hinter dem Aufschieben.

“Ich muss das perfekt machen” wird zu “Ich mache es so gut, wie ich kann”. “Ich schaffe das nicht” verwandelt sich in “Ich fange mit einem kleinen Schritt an”.

Betroffene lernen in der Therapie, Aufgaben zu strukturieren und handhabbar zu machen. Die Selbstwirksamkeit steigt, die Angst vor der Aufgabe schwindet schrittweise. Die Erfolgsquote dieser Methode überzeugt Fachleute weltweit.

Werkzeugkasten für den Alltag

Nicht jeder braucht sofort eine Therapie. Diese Strategien helfen vielen Betroffenen bereits im Alltag:

  • Aufgaben herunterbrechen – Große Projekte in überschaubare Einzelschritte zerlegen
  • Pomodoro-Technik nutzen – 25 Minuten arbeiten, 5 Minuten Pause
  • Konkrete Ziele setzen – Statt “mehr Sport” besser “dreimal pro Woche 30 Minuten joggen”
  • Arbeitsumgebung aufräumen – Ablenkungen physisch entfernen
  • Selbstmitgefühl praktizieren – Rückschläge gehören dazu

Die Kombination verschiedener Techniken bringt meist bessere Ergebnisse als eine einzelne Methode.

Gesellschaftlicher Druck verschärft das Problem

Ständige Erreichbarkeit, unendliche digitale Ablenkungen, hoher Leistungsdruck – Prokrastination scheint ein Symptom unserer Zeit. Experten beobachten eine wachsende gesellschaftliche Dimension des Problems.

Die Universität Münster hat bereits eine Prokrastinationsambulanz eingerichtet. Dort erhalten Betroffene professionelle Hilfe, während Forscher neue Behandlungsansätze entwickeln. Die Einrichtung solcher Spezialambulanzen zeigt: Das Aufschieben wird endlich als das ernst genommen, was es ist – ein behandlungsbedürftiges psychologisches Problem.

Digitale Helfer auf dem Vormarsch

Die Universität Ulm arbeitet an internet- und mobilbasierten Interventionen auf KVT-Basis. Digitale Coaches sollen künftig personalisierte Unterstützung bieten – niedrigschwellig und jederzeit verfügbar.

Solche Apps und Online-Kurse werden in den kommenden Jahren voraussichtlich eine zentrale Rolle spielen. Besonders vielversprechend: präventive Angebote an Universitäten und Schulen, die verhindern sollen, dass sich Aufschiebeverhalten überhaupt erst chronifiziert.

Der Fokus verschiebt sich von der Behandlung zur Prävention. Eine Entwicklung, die langfristig nicht nur den Einzelnen, sondern der gesamten Gesellschaft zugutekommen könnte.

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