Prepaid-Karten: Neue Chip-Technologie macht Betrug den Garaus
31.10.2025 - 21:23:02Innovative EMV-Chip-Lösungen und nationale Prepaid-Systeme sollen Online-Zahlungsbetrügereien eindämmen, die Unternehmen 2025 voraussichtlich 48 Milliarden Euro kosten werden.
Die Bedrohung durch Online-Zahlungsbetrug wächst rasant – 48 Milliarden Euro könnten E-Commerce-Unternehmen 2025 kosten. Jetzt schlagen Zahlungsdienstleister zurück: Mit innovativer Chip-Technologie soll Geschenkkarten-Betrug Geschichte werden.
Eine wegweisende Partnerschaft, die am 29. Oktober angekündigt wurde, könnte das Manipulieren von Geschenkkarten vollständig eliminieren. Zeitgleich startet eine Großbank ein nationales Prepaid-System für mehr Sicherheit und finanzielle Souveränität. Prepaid-Karten wandeln sich damit von simplen Zahlungsmitteln zu ausgeklügelten Waffen im Kampf gegen Cyberkriminalität.
Die Zahlen sprechen für sich: Jeder betrügerische 100-Euro-Auftrag kostet Unternehmen durchschnittlich 207 Euro durch Rückbuchungen und Verwaltungsaufwand. Kein Wunder also, dass die Branche jetzt auf sicherere Lösungen setzt.
Revolution in der Geschenkkarten-Sicherheit
Das amerikanische Zahlungsunternehmen CPI Card Group und das australische Fintech Karta haben eine Kooperation verkündet, die neue Sicherheitsmaßstäbe setzen soll. Ihre “SafeToBuy”-Technologie wird direkt in EMV-Chips integriert – ein Frontalangriff auf das sogenannte “Card Draining”.
Bei dieser Betrugsmaschine stehlen Kriminelle Geld von Geschenkkarten, bevor diese überhaupt von ehrlichen Kunden gekauft werden. Die neue Lösung macht Schluss damit: Keine gedruckten Kartennummern mehr auf der Verpackung. Der Kartenwert bleibt gesperrt, bis der Kunde sie kauft und per Smartphone-Tap aktiviert.
“Wir verbinden sichere digitale Erfahrungen im Geschäft, online und mobil”, erklärt CPI-Chef John Lowe. Ein großer US-Einzelhändler testet bereits – der Amerika-weite Start ist für Anfang 2026 geplant.
Nationale Zahlungssysteme setzen auf Prepaid
Die Vereinigten Arabischen Emirate gehen einen anderen Weg: Die United Arab Bank lancierte heute ihre UAB Jaywan Prepaid Card als Teil des nationalen Zahlungsschemas. Ziel ist weniger Abhängigkeit von internationalen Kartensystemen – mehr finanzielle Souveränität.
Die Jaywan-Karte ermöglicht sichere Alltagszahlungen und Budgetierung, völlig getrennt vom Hauptbankkonto. Partner wie Network International und IDEMIA unterstützen die Vision einer sicheren, bargeldlosen Wirtschaft.
Kann Prepaid tatsächlich zum Rückgrat digitaler Zahlungssysteme werden?
Stilles Comeback der Prepaid-Karte
In Indien explodieren die Zahlen: 338 Millionen aktive Prepaid-Zahlungskarten bis Juni 2025 – fast eine Vervierfachung binnen sechs Monaten. Die indische Zentralbank bestätigt den Boom.
“Neue Anwendungsfälle und bessere Interoperabilität treiben Fintechs dazu, verstärkt auf Prepaid zu setzen”, analysiert Grant Thornton-Partner Rohan Lakhaiyar. Die Prognosen sind beeindruckend: Von 37 Milliarden Euro Kartenumsatz 2023 auf 119 Milliarden Euro bis 2028.
Selbst Sportriese Decathlon und Fintech-Star Revolut setzen auf neue Prepaid-Produkte. Der Grund liegt auf der Hand: begrenzte Verlustrisiken bei maximaler Flexibilität.
Antwort auf Milliarden-Problem
Diese Entwicklungen kommen nicht von ungefähr. Händler weltweit stehen vor über 82 Milliarden Euro Rückbuchungskosten in 2025. Prepaid-Karten bieten einen eleganten Ausweg: Kein Zugang zum Hauptkonto, begrenztes Verlustrisiko.
Die neuen EMV-Chips und NFC-Aktivierung – ähnlich den am 23. Oktober von Infineon vorgestellten Sicherheits-Tags – machen aus simplen Plastikkarten intelligente Sicherheits-Endpunkte. Besonders Millennials und Generation Z schätzen die Kombination aus Sicherheit und digitaler Integration.
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Ausblick: Smarter, sicherer, vernetzter
Der globale Prepaid-Geschenkkarten-Markt wächst von 230 Milliarden Euro 2025 auf prognostizierte 370 Milliarden Euro bis 2035. Die Zukunft gehört der Integration: physische Karten verschmelzen mit Mobile Wallets und Apps.
Experten diskutieren bereits Blockchain-basierte Prepaid-Systeme für absolute Transparenz und Betrugsprävention. Prepaid-Karten könnten zum Grundpfeiler sicheren Online-Handels werden – eine stille Revolution im Schatten der großen Digitalwährungen.


