Platin, Angebotskrise

Platin: Angebotskrise

23.12.2025 - 16:46:31

Der Platinmarkt verzeichnet 2025 ein drittes Jahresdefizit, getrieben durch Produktionsengpässe in Südafrika und starke Nachfrage aus China, was den Kurs Richtung Allzeithoch treibt.

Der Platinmarkt steuert 2025 auf das dritte Jahresdefizit in Folge zu. Aktuelle Prognosen des World Platinum Investment Council und Marktdaten schätzen das Defizit auf 692.000–850.000 Unzen. Parallel sind die überirdischen Lagerbestände um 42 Prozent gefallen und decken nun weniger als fünf Monate der globalen Nachfrage.

Wichtige Zahlen im Überblick:
– Aktueller Kurs: 2.202,20 USD pro Feinunze (Stand: heute)
– Performance YTD: +130,52 %
– Marktdefizit 2025: 692.000–850.000 Unzen (Prognose)
– Lagerbestände: Deckung unter 5 Monate (-42 %)
– Allzeithoch: 2.290 USD (März 2008)

Ursachen der Verknappung

Der Engpass beruht auf Angebots- und Nachfragestreibern. Produktionsrückgänge in Südafrika, dem größten Produzenten, drücken das Angebot. Strukturelle Probleme vor Ort drosseln den Output, was die physische Verfügbarkeit kurz- bis mittelfristig einschränkt. Parallel spiegeln gestiegene Leasingraten in London – aktuell rund 14 Prozent – die angespannte Lage am Spotmarkt wider.

Hinzu kommt eine Umverteilung physischer Bestände: Über 600.000 Unzen wurden in Reaktion auf Handelsrisiken in US-Tresore verlagert. Dieser Abfluss entzieht dem Londoner Markt Liquidität und verstärkt die Preistendenz nach oben.

Nachfrage: EU-Revision und China

Die EU-Kommission hat die Vorgaben für Verbrennertechnologien gelockert: Statt eines vollständigen Verbots ab 2035 gilt nun eine 90-prozentige CO2-Reduktion. Das schafft Spielraum für Hybridlösungen und verlängert die Relevanz von Platin in Abgaskatalysatoren. Die Automobilindustrie steht für rund 40 Prozent der Platin-Nachfrage; selbst bei einem erwarteten Rückgang der Autonachfrage um 3 Prozent 2025 liegt das Niveau etwa 10 Prozent über dem 5-Jahres-Durchschnitt.

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China treibt die physische Nachfrage massiv an. Neue Platin-Futures an der Guangzhou Futures Exchange haben Handelsvolumen und physisches Interesse erhöht. China verantwortet inzwischen rund 64 Prozent der weltweiten Nachfrage nach Platinbarren und -münzen (gegenüber 11 Prozent 2019).

Analysten bewerten vor diesem Hintergrund Kursziele von bis zu 2.500 USD als realistisches Szenario für die nächste Handelsperiode.

Ausblick
Solange Produktionsengpässe in Südafrika bestehen und China weiterhin stark physisch nachfragt, bleibt der Markt unter Druck nach Angebotsschwäche, was den Kurs in Richtung Allzeithoch (2.290 USD) und mögliche Analystenziele bis 2.500 USD treiben kann. Stabilisieren sich Angebot oder Lagerbestände hingegen, würde der Preisdruck abnehmen.

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