Phishing-Welle zielt auf Banking-Apps deutscher Nutzer
16.11.2025 - 21:23:12Aktuelle Phishing-Kampagnen zielen auf Bankkunden mit gefälschten Warnmeldungen. Verbraucherschützer warnen vor neuen Betrugsmaschen und geben Sicherheitsempfehlungen.
Deutsche Smartphone-Nutzer stehen im Visier einer aggressiven Phishing-Kampagne. Betrüger geben sich als Banken aus und versuchen, über gefälschte Warnmeldungen an sensible Finanzdaten zu gelangen. Die Verbraucherzentrale hat am 14. November dringend gewarnt – doch der aktuelle Fall zeigt nur die Spitze des Eisbergs.
Consorsbank-Kunden im Fokus der Angreifer
Die neueste Betrugsmasche nutzt eine perfide Strategie: Kunden der Consorsbank erhalten E-Mails mit der Falschmeldung, ihre SecurePlus-App laufe heute ab. Unter massivem Zeitdruck sollen die Opfer ihre “Berechtigung umgehend bestätigen” – ein klassischer Trick, um sie zum Klick auf schädliche Links zu bewegen.
Die Warnsignale sind eindeutig:
- Unpersönliche Anrede ohne Namensnennung
- Unseriöse Absenderadresse
- Künstlich erzeugter Zeitdruck
- Direkte Aufforderung zum Klick auf externe Links
Doch die Consorsbank steht nicht allein da. In den vergangenen Tagen registrierten Verbraucherschützer ähnliche Angriffe auf Kunden von Netflix, Barclays und PayPal. Die Betrüger setzen auf bewährte Marken, um das Vertrauen ihrer Opfer zu missbrauchen.
App-Berechtigungen als trojanisches Pferd
Wie gelingt es Angreifern überhaupt, an sensible Daten zu kommen? Die Antwort liegt in den App-Berechtigungen, die Nutzer oft unüberlegt erteilen. Jede installierte Anwendung fordert Zugriff auf verschiedene Smartphone-Funktionen – vom Standort über die Kamera bis zum Mikrofon.
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Kriminelle verstecken Schadsoftware in scheinbar harmlosen Apps. Einmal installiert und mit Berechtigungen ausgestattet, können sie im Hintergrund agieren: Passwörter abfangen, Bankdaten auslesen oder private Nachrichten mitverfolgen.
Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) stellt in seinem Cybersicherheitsmonitor 2025 ein paradoxes Verhalten fest: Trotz wachsendem Bewusstsein für digitale Gefahren sinkt die Bereitschaft der Nutzer, grundlegende Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Berechtigungsanfragen werden achtlos bestätigt, Updates verschoben, Warnungen ignoriert.
Google und Apple rüsten nach
Die Betriebssystem-Hersteller haben reagiert. Google führte mit Android 15 den “Private Space” ein – einen separaten, passwortgeschützten Bereich für sensible Apps wie Banking-Anwendungen. Dort laufen sie isoliert vom Rest des Systems und sind besser vor Zugriffen geschützt.
Apple zog mit iOS 18 nach. Nutzer können einzelne Apps per Face ID oder Touch ID sperren oder komplett ausblenden. Eine neue Passwörter-App soll die Verwaltung von Anmeldedaten vereinfachen und sicherer machen.
Doch reichen diese Maßnahmen aus? Google kündigte im Sommer 2025 an, die Identitätsprüfung für alle App-Entwickler zur Pflicht zu machen – selbst für Software außerhalb des Play Stores. Nach massiver Kritik ruderte der Konzern am 13. November teilweise zurück und lockerte die Anforderungen für Hobby-Entwickler und Studenten.
Die Schwachstelle Mensch
Der BSI-Bericht offenbart eine besorgniserregende Lücke: Weniger als ein Drittel der Eltern klärt Kinder vor dem Kauf eines Smartphones über Online-Gefahren auf. Eine Generation wächst heran, die mit digitalen Geräten umgeht, ohne die Risiken zu kennen.
Was können Nutzer konkret tun?
- Apps nur aus offiziellen Stores installieren
- Berechtigungen kritisch prüfen – braucht die Taschenlampen-App wirklich Zugriff auf Kontakte?
- Regelmäßige Updates für Betriebssystem und Apps
- Misstrauen bei unaufgeforderten Nachrichten – besonders wenn Zeitdruck aufgebaut wird
- Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle wichtigen Dienste aktivieren
KI macht Phishing noch gefährlicher
Die Zukunft verspricht keine Entwarnung. Experten rechnen mit einem Anstieg KI-gestützter Phishing-Angriffe, die noch personalisierter und überzeugender werden. Betrüger können mithilfe künstlicher Intelligenz Schreibstile imitieren, persönliche Informationen aus sozialen Netzwerken sammeln und maßgeschneiderte Nachrichten verfassen.
Googles geplante globale Ausweitung der Entwickler-Verifizierung ab 2026 könnte die Verbreitung von Schadsoftware eindämmen. Doch selbst die beste technische Absicherung kann einen informierten, vorsichtigen Nutzer nicht ersetzen.
Die Phishing-Welle zeigt: Der Kampf um Smartphone-Sicherheit ist ein Wettrüsten ohne Endpunkt. Technologie-Konzerne können Schutzwälle errichten – aber die wichtigste Firewall bleibt der wachsame Nutzer selbst.
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