Phishing-Welle, Betrüger

Phishing-Welle: Betrüger erbeuten Millionen über WhatsApp

08.11.2025 - 03:48:12

Kriminelle nutzen SMS, WhatsApp und Telegram für raffinierte Anlagebetrügereien mit Millionenschäden. Behörden warnen vor gefälschten Trading-Plattformen und psychologischen Tricks.

Eine aggressive Betrugswelle erfasst Deutschland und Österreich. Kriminelle nutzen SMS, WhatsApp und Telegram, um Anleger in raffinierte Investmentfallen zu locken – mit verheerenden Folgen. Allein in Baden-Württemberg gehen die Schäden in die Millionen. Gestern warnte das österreichische Finanzministerium erneut eindringlich vor der perfiden Masche.

Der Köder: Schneller Reichtum per Messenger

Es beginnt mit einer unverlangten Nachricht. Kriminelle laden Smartphone-Nutzer in Chatgruppen ein, die hohe Gewinne durch Aktien oder Kryptowährungen versprechen. In diesen Gruppen läuft ein perfekt inszeniertes Schauspiel ab: Mehrere angebliche Mitglieder – in Wahrheit Teil des Betrügernetzwerks – posten gefälschte Erfolgsgeschichten und schwärmen von ihren “Investment-Coaches”.

Die Masche wirkt: Professionell gestaltete Fake-Artikel mit missbrauchten Promi-Namen verleihen dem Betrug einen seriösen Anstrich. Das Ziel ist eine kleine Ersteinzahlung, oft nur 250 Euro, auf einer täuschend echt wirkenden Trading-Plattform.

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Von der Falle zur Katastrophe

Nach der ersten Einzahlung beginnt die eigentliche Manipulation. Die Opfer sehen zunächst kleine “Gewinne” auf ihrem Account – manchmal wird sogar eine bescheidene Summe ausgezahlt, um Vertrauen zu schaffen. Psychologisch geschulte “Berater” drängen dann zu immer höheren Investitionen.

Der Wendepunkt kommt beim Auszahlungswunsch:
* Plötzlich brechen die Kontakte ab
* Neue Gebühren für angebliche Steuern werden gefordert
* Das investierte Kapital ist verschwunden

Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg meldete bereits im September einen dramatischen Anstieg solcher Fälle. Die Schadenssummen erreichen häufig sechsstellige Beträge – pro Opfer.

Krypto als Brandbeschleuniger

Kryptowährungen spielen eine zentrale Rolle in diesem Betrugsmodell. Die Täter fordern ihre Opfer auf, Geld in Bitcoin oder Ethereum umzuwandeln und auf anonyme Wallets zu überweisen. Einmal in der Blockchain bestätigt, ist die Transaktion unumkehrbar.

Die Zahlen sind alarmierend: Im September 2025 stiegen Krypto-Phishing-Angriffe um 72 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Gefälschte Wallet-Apps imitieren legitime Anwendungen und stehlen private Schlüssel. Die internationale Vernetzung der Täter erschwert die Strafverfolgung massiv.

Warum das Smartphone zur Schwachstelle wurde

Die Verlagerung von Finanzgeschäften aufs Smartphone macht Nutzer verwundbar. Mobile Banking und Trading-Apps gehören für Millionen zum Alltag – genau darauf setzen die Kriminellen. WhatsApp und Telegram erzeugen eine trügerische Intimität, die anonyme E-Mails nicht bieten.

Die BaFin beobachtet, wie Betrüger gezielt über soziale Medien Kontaktdaten sammeln. Die Hemmschwelle für Investitionen über das vertraute Smartphone ist niedrig – ein gefährlicher psychologischer Vorteil für die Täter.

Die Bedrohung wächst: KI macht Betrug perfekter

Experten rechnen mit einer Verschärfung der Lage. Künstliche Intelligenz könnte künftig Deepfake-Videos mit vermeintlichen Beratern oder Prominenten erzeugen. SIM-Swap-Angriffe, bei denen Täter die Kontrolle über Mobilfunknummern übernehmen, drohen Zwei-Faktor-Authentifizierung auszuhebeln.

So schützen Sie sich:
* Ignorieren Sie unaufgeforderte Investment-Angebote über Messenger
* Prüfen Sie Anbieter in der BaFin-Unternehmensdatenbank
* Geben Sie niemals Bankdaten oder Passwörter an Unbekannte weiter
* Erlauben Sie keinen Fernzugriff via AnyDesk oder TeamViewer
* Bei Betrug: Kontakt abbrechen, keine weiteren Zahlungen, sofort Anzeige erstatten

Die Polizei und Finanzaufsichtsbehörden veröffentlichen laufend Warnlisten betrügerischer Plattformen. Ein kurzer Check kann Ihr Erspartes retten – denn ist das Geld erst weg, bleibt meist nur der Gang zur Polizei. Und die Hoffnung auf Strafverfolgung irgendwo im Ausland.

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