Phishing-Attacken, Cyberkriminelle

Phishing-Attacken: KI macht Cyberkriminelle gefährlicher denn je

28.09.2025 - 22:45:02

Künstliche Intelligenz revolutioniert Cyberkriminalität mit täuschend echten Phishing-Angriffen, die Unternehmen durchschnittlich 4,4 Millionen Euro pro erfolgreichem Vorfall kosten.

Die Bedrohung durch Phishing hat 2025 eine neue Dimension erreicht. Cyberkriminelle setzen zunehmend auf künstliche Intelligenz und täuschen selbst erfahrene Nutzer mit perfekt gefälschten E-Mails, SMS und sogar Videoanrufen. Die Schäden sind dramatisch: Täglich werden 3,4 Milliarden Phishing-E-Mails verschickt, die Unternehmen durchschnittlich 4,4 Millionen Euro pro erfolgreichem Angriff kosten.

Was die neue Generation der Cyberattacken so gefährlich macht? Die typischen Warnsignale wie Rechtschreibfehler oder verdächtige Absender gehören der Vergangenheit an. Stattdessen erstellen Algorithmen maßgeschneiderte Nachrichten, die kaum von echten E-Mails zu unterscheiden sind.

KI-Phishing: Wenn Maschinen perfekt täuschen

Die Zeiten schlecht formulierter Betrugs-E-Mails sind vorbei. Seit dem Durchbruch fortgeschrittener KI-Tools ist die Zahl der Credential-Phishing-Angriffe um über 1.200 Prozent gestiegen. Die Algorithmen analysieren öffentlich verfügbare Informationen über potenzielle Opfer und erstellen personalisierte Nachrichten, die selbst Sicherheitsexperten ins Grübeln bringen.

Besonders alarmierend: Cyberkriminelle beschränken sich längst nicht mehr auf E-Mails. Sie orchestrieren koordinierte Angriffe über mehrere Kanäle – von SMS-Nachrichten über Anrufe bis hin zu QR-Codes. Besonders Telefon-Phishing (Vishing) erlebt einen beispiellosen Boom mit einem Anstieg von 1.633 Prozent im ersten Quartal 2025.

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Der neueste Schrecken sind Deepfake-Videoanrufe. In einem spektakulären Fall überzeugte ein KI-generierter „Finanzvorstand“ einen Mitarbeiter, 22,5 Millionen Euro zu überweisen. Die Technologie ist so ausgereift, dass selbst Stimme und Mimik täuschend echt wirken.

Der Mensch als Schwachstelle

Trotz aller technischen Fortschritte bleibt der Faktor Mensch das größte Sicherheitsrisiko. Laut dem aktuellen Verizon-Report sind 68 Prozent aller Datenschutzverletzungen auf menschliches Versagen zurückzuführen. Cyberkriminelle nutzen geschickt psychologische Tricks – sie erzeugen Zeitdruck oder Angst, etwa durch gefälschte Kündigungsschreiben, die zu unüberlegten Aktionen verleiten.

Die Arbeit im Homeoffice hat das Problem verschärft. Mitarbeiter nutzen oft weniger sichere private Geräte und Netzwerke. Gleichzeitig können sie verdächtige Anfragen nicht mehr schnell persönlich überprüfen. Eine kontinuierliche Sicherheitsschulung wird damit zur Überlebensfrage für Unternehmen.

Mehrschichtiger Schutz als Antwort

Gegen die neuen Bedrohungen hilft nur ein umfassender Sicherheitsansatz. Neben technischen Lösungen steht die Mitarbeiterbildung im Mittelpunkt. Regelmäßige Schulungen mit simulierten Phishing-Angriffen schärfen das Bewusstsein für verdächtige Nachrichten.

Technisch bewährt sich die Zwei-Faktor-Authentifizierung als wirksamste Barriere gegen gestohlene Zugangsdaten. KI-basierte E-Mail-Filter können bereits viele Angriffe abfangen, bevor sie den Nutzer erreichen. DNS-Filter und sichere Web-Gateways bilden zusätzliche Schutzschichten.

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Immer mehr Unternehmen setzen auf das „Zero Trust“-Prinzip: Jeder Zugriff auf Firmendaten wird grundsätzlich überprüft – egal ob von internen oder externen Nutzern.

Das Geschäft mit der Angst boomt

Die Professionalisierung des Cybercrime-Bereichs befeuert das Problem zusätzlich. Phishing-as-a-Service-Angebote im Darknet ermöglichen es auch unerfahrenen Kriminellen, ausgeklügelte Angriffe zu starten. Besonders Finanzdienstleister, Gesundheitsunternehmen und Tech-Firmen stehen im Visier – ihre Daten sind schlicht am wertvollsten.

Ausblick: Der Wettkampf geht weiter

Experten erwarten eine weitere Eskalation: Bis 2027 soll generative KI bei 17 Prozent aller Cyberattacken eine Rolle spielen. Die Deepfakes werden noch realistischer, die personalisierten Nachrichten noch schwerer durchschaubar.

Doch auch die Verteidigung rüstet auf. KI-gestützte Bedrohungserkennung und automatisierte Abwehrsysteme werden Standard. Am Ende bleibt jedoch eine Konstante: Ein aufmerksamer und geschulter Nutzer ist der beste Schutz gegen die raffinierten Tricks der Cyberkriminellen.

@ boerse-global.de