Pfizer Aktie: Zwischenbilanz 2026
22.12.2025 - 18:44:31Pfizer senkt Umsatzprognose für 2026, startet aber Offensive in Adipositas und Onkologie. Neue Indien-Partnerschaft soll stabile Einnahmen bringen, während ein Sparprogramm die Margen sichern soll.
Pfizer startet in die neue Woche mit einem gemischten Bild: Auf der einen Seite steht eine klare strategische Offensive in Wachstumsfeldern wie Adipositas und Onkologie, auf der anderen Seite drücken gesenkte Umsatzprognosen und ein frischer Analysten-Dämpfer auf die Stimmung. Entscheidend wird sein, ob die neuen Projekte schnell genug Erträge liefern, um die Lücke nach dem Corona-Boom zu schließen.
Analysten-Downgrade und schwache Prognose
Den Ton zum Wochenstart setzt eine Herabstufung der Aktie auf „Hold“. Auslöser ist eine gesenkte Umsatz- und Ergebnisprognose für das Geschäftsjahr 2026, die Zweifel an der mittelfristigen Wachstumsstory verstärkt.
Pfizer rechnet nun für 2026 mit Erlösen von 59,5 bis 62,5 Milliarden US‑Dollar. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll bei 2,80 bis 3,00 US‑Dollar liegen. Hintergrund sind vor allem der Rückgang der COVID‑19‑Umsätze und anstehende Patentabläufe. Das Management stellt zwar eine weitgehend stagnierende Umsatzentwicklung in Aussicht, der Markt fokussiert sich jedoch zunehmend auf die Umsetzungsrisiken in der Pipeline.
An der Börse spiegelt sich diese Skepsis in einer schwachen Jahresbilanz wider: Seit Jahresanfang liegt die Aktie in Euro gerechnet über 17 % im Minus, der Abstand zum 52‑Wochen-Hoch beträgt rund 18 %. Gleichzeitig signalisiert ein RSI von knapp 22 einen klar überverkauften Bereich – der Titel steht also deutlich unter Druck.
Indien-Deal mit Cipla als Stabilitätsanker
Für Rückenwind sorgt dagegen eine neue Partnerschaft in Indien. Pfizer India hat eine exklusive Vermarktungs- und Vertriebskooperation mit Cipla abgeschlossen. Der Deal betrifft mehrere etablierte Marken, die in wichtigen Alltagssegmenten angesiedelt sind:
- Corex Dx und Corex LS (Hustenmittel)
- Dolonex (Schmerztherapie)
- Neksium (Magen-Darm)
- Dalacin C (Antibiotikum)
Pfizer behält die Produktion in der Hand, übergibt aber Marketing und Vertrieb an Cipla. Damit nutzt der Konzern das dichte Vertriebsnetz des indischen Partners, ohne selbst hohe Vertriebskosten tragen zu müssen. Marktberichte sehen den Wert dieses Portfolios für Cipla bei rund 400 bis 430 Crore INR – für Pfizer bedeutet das planbare Einnahmen aus reiferen Produkten, die in einem preissensiblen Markt sonst schwerer zu skalieren wären.
Offensive im Adipositas-Markt und Fortschritte in der Onkologie
Parallel treibt Pfizer seine Neuausrichtung in wachstumsstarken Therapiefeldern voran. Im November 2025 hat der Konzern für 10 Milliarden US‑Dollar das Unternehmen Metsera übernommen und damit seine Ambitionen im Bereich der GLP‑1‑Medikamente untermauert – also genau dort, wo Wettbewerber wie Eli Lilly und Novo Nordisk derzeit dominieren.
Neu hinzu kommt eine Lizenzvereinbarung mit YaoPharma für den GLP‑1‑Kandidaten YP05002. Pfizer zahlt dafür 150 Millionen US‑Dollar im Voraus und stellt weitere erfolgsabhängige Meilensteinzahlungen von bis zu 1,94 Milliarden US‑Dollar in Aussicht. Die Botschaft ist klar: Der Konzern will sich im lukrativen Markt für Adipositas- und Stoffwechseltherapien nicht auf eine Nebenrolle beschränken.
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Auch in der Onkologie gibt es positive Signale. In der Blasenkrebs-Therapie meldet Pfizer erfolgreiche Phase‑3‑Daten für die Kombination aus PADCEV und KEYTRUDA. Solche Ergebnisse sind wichtig, um die Erzählung eines wachstumsfähigen, innovationsgetriebenen Konzerns glaubhaft zu unterfüttern – gerade in einer Phase, in der klassische Umsatztreiber wegfallen.
Kostendruck und Sektorumfeld
Die Entwicklung der Aktie lässt sich zudem nur im Kontext des regulatorischen Umfelds verstehen. Neun große Pharmakonzerne, darunter Novartis, Bristol Myers Squibb und Amgen, haben in den USA neue „Most Favoured Nation“-Preisvereinbarungen mit der TrumpRx‑Administration unterzeichnet. Pfizer hat eine ähnliche Regelung bereits zuvor getroffen.
Damit bleibt der Druck auf die Medikamentenpreise hoch. Um die Margen gegen diesen Gegenwind zu verteidigen, arbeitet Pfizer an einem groß angelegten Sparprogramm. Bis 2027 sollen jährlich mehr als 7 Milliarden US‑Dollar Kosten wegfallen. Angesichts stagnierender Umsätze ist das ein zentraler Hebel, um die Profitabilität zu stabilisieren.
Technisches Bild und Terminblick
Charttechnisch befindet sich die Aktie in einer Konsolidierungsphase. In Euro notiert der Titel derzeit bei rund 21,50 €. Damit bewegt sich der Kurs nahe am 100‑Tage-Durchschnitt, während das 52‑Wochen-Tief bei 19,28 € eine erste wichtige Untergrenze markiert. Die hohe Dividendenrendite – im US‑Handel zuletzt um 6,8 % – sorgt weiterhin für Interesse bei Einkommensinvestoren und wirkt wie ein Puffer gegen stärkere Rückschläge.
Der nächste klare Wegweiser steht bereits fest: Am 3. Februar 2026 will Pfizer seine nächsten detaillierten Quartalszahlen und ein Update zum Ausblick vorlegen. Dann wird sich konkret zeigen, in welchem Tempo die neuen Adipositas-Projekte, die Onkologie-Pipeline und die Indien-Partnerschaft in der Prognose für 2026 und darüber hinaus sichtbar werden und ob der Markt den aktuellen Bewertungsabschlag weiter rechtfertigt.
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